NH – Log 07 – Crewman Recruit Nadja del Farbo – SCI – SD: 21186.1358

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Nadja
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Mi 18. Mär 2020, 13:36

NH – Log 07 – Crewman Recruit Nadja del Farbo – SCI – SD: 21186.1358

Personen: Commander Arcon

NPC: Pedro, ein VMH (Veterinär-Medizinisches-Hologramm)


Wörter: 1049


– Tierheim Garten Eden – unterste Ebene der Hydroponischen Kuppel –


Es war eine Überraschung die mich wirklich freute und mit der ich nicht gerechnet hatte. Der Besuch von Commander Arcon, der mein erster Boss hier auf der Raumstation gewesen war, freute mich sehr. Ich mochte diesen ganz besonderen Mann, der immer freundlich war und den nichts aus der Ruhe bringen konnte, sehr gerne.
Nun war ich also mit ihm unterwegs um ihm die Anlage zu zeigen. Eigentlich war es das VMH Pedro das uns Beiden die Anlage zeigte, denn ich hatte zwar schon einen relativ großen Teil besucht, doch es gab noch vieles das auch für mich neu war. Immerhin war ich noch nicht so lange hier.
Zuerst gingen wir in den Bereich für Katzen. Hier lebten derzeit ja die drei Stubentiger von Admiral Turner. Die drei Maine Coon hatten sich erstaunlich gut eingelebt und das schon nach kurzer Zeit. Hier wurden sie nicht wie Prinzen und Prinzessinen behandelt, sondern so wie ganz normale Katzen. Es gab sehr selten Leckerchen, und dafür viel Bewegung. Sie hatten sogar ein eigenes kleines Freigehege mit vielen Klettermöglichkeiten und mit kleinen kuscheligen Verstecken. Ich hoffte, dass sie in der Zeit in der sie hier waren ein paar Kilo verlieren würden, denn alle drei waren eindeutig zu fett.
Nach dem Besuch bei den drei Audit Katzen schauten wir uns einige Räume, die noch unbewohnt waren, genauer an. Askhan bewunderte die Einrichtung der Zimmer, denn er fand diese als sehr zweckmäßig. Es gab große Räume in denen man Katzen unterbringen konnte die gerne in Gesellschaft mehrerer Artgenossen waren und es gab auch Räume in denen Einzeltiere oder Paare gehalten werden konnten. Zu allen Räumen gehörten auch Freilaufzonen. Diese waren zum Teil richtige Hydrogärten und zum Teil holografische Landschaften in denen die Tiere eine möglichst artgerechte Umgebung bekamen. Diese holografischen Landschaften waren natürlich für jede Tierart individuell anpassbar, was ein großer Vorteil gegenüber der realen Gärten und Wiesen war.

Nach dem Bereich der Katzen kamen wir zur Station für Hunde. Diese war der größte Bereich des Tierheimes, denn Hunde hatten sich als treue Haustiere und Gefährten das Herz vieler Völker erobert. Schon lange waren sie nicht mehr auf Planeten begrenzt welche von Menschen besiedelt waren, sondern im gesamten Föderationsraum heimisch. Das brachte natürlich auch Probleme mit sich, denn leider wurden sie nicht immer respektvoll behandelt. Pedro, das Veterinär-Medizinisches-Hologramm brachte uns zu einem Gehege in dem ein großer Hund auf einer Decke lag und uns misstrauisch beobachtete während wir uns näherten. Als wir nur noch zirka drei Meter entfernt waren, sprang er plötzlich auf und begann zu bellen. Dieses Bellen klang alles andere als freundlich, sondern eher nach: „Hau ab wenn du nicht willst dass ich dir an die Kehle springe!“ Seine Ohren waren nach hinten gelegt und seine Lefzen nach oben gezogen, so dass man sein prachtvolles Gebiss sehen konnte.
Pedro erklärte: „Das ist Corry. Ein Mischling von dem man nicht sagen kann welche Rassen da alles eine Rolle gespielt haben. Er wurde von Leuten unserer Sicherheit einem Mann abgenommen der an diesem Tier seine sadistische Neigung ausgelebt hat. Der Hund war mehr tot als lebendig als er hier her gebracht wurde. Ich konnte ihn körperlich wieder gesund machen, doch seine Psyche ist schwer gestört. Corry lässt niemanden an sich ran. Das was ihr hier sehen könnt ist kein leeres Drohen, sondern sehr ernst gemeint. Er würde zubeißen wenn man ihm zu nahe kommt. Ich konnte ihn behandeln weil ich kein Lebewesen bin und so völlig geruchlos agieren konnte. Ohne Geruch bin ich für das Tier aber auch kein Lebewesen sondern eher so etwas wie ein Roboter. Und deshalb hatte er mir gegenüber auch keine Panik und Agression.“
Ich trat einen Schritt zurück um das arme Tier nicht weiter aufzuregen und dachte Askhan würde es mir gleich tun, doch der machte das genaue Gegenteil. Er ging zum Zaun des Geheges, drehte sich um, so dass er dem Hund seinen Rücken zuwandte und setzte sich im Lotussitz auf den Boden. Sein Rücken berührte dabei den Zaun. Es war merkwürdig, er saß da als wäre er eine Statue. Kein Muskel bewegte sich. Sein Blick war schien in weite Ferne zu gehen.
Unwillkürlich trat ich noch einen Schritt zurück und auch das VMH Pedro schien zu merken dass da irgendetwas passierte das man nicht beschreiben konnte, denn es trat ebenfalls zurück.
Askhan saß einfach da, bewegte sich nicht und beachtete auch den Hund nicht der zuerst noch lauter und bedrohlicher bellte, sich dann aber langsam beruhigte. Das Bellen verstummte nach einer Weile und das Tier kam vorsichtig einen kleinen Schritt näher zum Zaun. Noch immer bewegte Askhan sich keinen Millimeter. Ich hatte sogar das Gefühl er würde nicht einmal atmen was natürlich Unsinn war. Ganz vorsichtig kam der Hund näher. Schritt für Schritt mit Pausen dazwischen in denen er den Mann der da so ruhig saß beobachtete und in denen er immer wieder gefährlich leise knurrte. Irgendwann, nach gefühlten Stunden stand er am Zaun und beschnüffelte den Commander, der sich noch immer keinen Millimeter bewegt hatte. Es war für mich unbegreiflich wie ein Mensch so lange Zeit da sitzen konnte ohne auch nur einen Muskel zu bewegen. Askhan wirkte wirklich wie eine Statue und dennoch strahlte er eine sehr starke Präsenz aus. Nun dauerte es noch zirka 10 Minuten in denen der Hund schnüffelte, einen Schritt zurück ging, sich wieder näherte und sogar ab und zu seine Schnauze durch das Gitter des Zaunes steckte um Askhan besser riechen zu können. Und dann passierte etwas womit ich auf keinen Fall gerechnet hatte. Carry legte sich hin. Er lag so knapp hinter dem Commander, dass er diesen berührte. Und nun erst bewegte sich auch dieser wieder. Er legte sich ruhig und gelassen neben den Hund ins Gras vor dem Gehege. Nur der Zaun trennte die Beiden, die nun friedlich nebeneinander lagen. Es schien als würden beide schlafen und die Ruhe und Nähe zu genießen. Ich wusste nicht was ich tun sollte und so bewegte ich mich ganz langsam und vorsichtig rückwärts gehend weg solange ich nahe genug war um die Ruhe stören zu können. Dann drehte ich mich um und ging, zusammen mit Pedro, zurück in mein Büro.
Das was ich erlebt hatte würde wohl keiner glauben der es nicht selbst gesehen hatte.
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