AT2 – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 13 Log 10 – 12‘186.1863
Personen: Valeris A. Advena
Wörter: 1‘240
Titel: Die Frage
=A= Erde – ehemaliges Vietnam – Insel Phu Quoc – eigentlich nur das Holodeck, aber Pst! =A=
Die Sonne stand noch eher hoch am Himmel. Aber es dauerte auch noch etwa vierzig Minuten bis zum Sonnenuntergang. So war das Spiegelbild der Sonne im Meer noch ein schöner Kreis und das Vorbild für das Spiegelbild brannte noch immer auf den Strand. Es ging kein Lüftchen und ich glaubte zu vergehen vor Hitze. Ich lag in einem Liegestuhl am Strand und Val in einem eigenen neben mir. Beide lagen wir nur da und schauten ins Meer hinaus. Okay, nicht mehr beide:
Ich schaute zu Val rüber. Ihre Haut glänzte. Ein Teil des Glanzes kam von den wenigen Schweisströpfchen auf ihrer Haut. Hauptsächlich war aber die Sonnencreme der Grund für den Glanz von Vals Haut. Ich lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich mich erinnerte, wie ich sie mit der Sonnencreme eingeschmiert hatte. Aber viel wichtiger und entscheidender als das Vergangene, war die Zukunft. Dafür brauchte ich den Strand aber für mich.
„Liebling?“
„Hmm?“, liess sich Val zufrieden und fragend vernehmen, verzichtete aber darauf, mich anzusehen.
„Wie wäre es, wenn du heute etwas früher duschen gehst?“
Damit hatte ich ihre Aufmerksamkeit endlich gewonnen. Sie drehte sich zu mir auf die Seite und stützte sich auf dem Ellbogen ab. Sie hob leicht die Sonnenbrille, um direkt anzusehen.
„Wieso?“, fragte Val erstaunt.
„Ich habe eine Überraschung für dich, aber dafür ist der Bikini oder meine Badehose die falsche Kleidung.“
Das Wort Überraschung tat seine Wirkung. Val erhob sich lasziv aus ihrem Liegestuhl und lief dann… sagen wir körperbetont zum Bungalow. Als sie durch die Tür verschwand, blies sie mir noch einen Kuss zu, welchen ich lächelnd erwidert hätte, wenn sie nicht schon im Bungalow verschwunden wäre.
Damit begannen für mich 35 stressige Minuten. Zum Glück hatte ich Hilfe. Zwei Einheimische kamen mit einem weissen Tisch und zwei weissen Stühlen aus dem Nichts. Der Tisch und die Stühle kamen so nah wie möglich ans Wasser, so dass die Wellen von Zeit zu Zeit auch unter den Tisch spülten. Auf den Tisch kam ein weisses Tischtuch, zwei Teller, Besteck, Weingläser und in der Mitte eine Vase mit drei roten, drei weissen und drei violetten Rosen sowie einen Kerzenständer mit drei weissen Kerzen.
Ich deckte den Tisch, während meine Helfer eine mobile Küche vorbereiteten, damit ich ein Abendessen zubereiten konnte. Das kam an die Reihe, nachdem ich den Tisch gedeckt hatte. Schnell bereitete ich die Zutaten vor und führte sie dann zu meinem Gericht zusammen. Aufgrund der knapp bemessenen Zeit hatte ich mich für ein Gericht entschieden, welches ich alleine auf dem Herd vor sich her köcheln konnte, und für den Notfall hatte ich ja meine beiden Helfer.
Während das Essen also kochte, stellte ich mich unter die Dusche am Strand, welche Val und ich jeweils benutzt hatten, als wir aus dem Meer zurückgekommen waren. Die Badehose trug ich natürlich nicht mehr und ein Duschmittel hatte ich dabei. Ebenso mein sommerlich-legeres und doch Candle-Light-Dinner-taugliches Outfit. Weisse Dreiviertelhosen und ein leichtes weisses kurzärmliges Hemd, dazu vornehme Sandalen.
Ich war bereit und die Sonnen auch. Schon seit längerem spiegelte sie sich nicht mehr in einer Kugel im Wasser, sondern in einem langen Streifen vom Horizont bis fast zum Strand. Ich sah kurz nach dem Essen, es war bereit. Ich reduzierte das Feuer und hielt es nur noch warm, dann holte ich Val aus dem Bungalow. Ich führte sie zum Tisch und rückte ihr den Stuhl zurecht. Die Vorspeise, ein leichter Salat, stand bereits auf dem Tisch. Aber bevor wir zu essen begangen, genossen wir den Sonnenuntergang. Danach zündete ich die Kerzen an. Das Candle Light Dinner startete.
Das Essen war bisher ein voller Erfolg. Aber das Entscheidende kam erst noch. Das Dessert. Dieses sollten meine treuen Helfer inzwischen im Kühlschrank im Bungalow für mich hinterlegt haben. Also ging ich in den Bungalow und tatsächlich da wartete das Dessert bereits auf mich im Kühlschrank. Bis auf die Kleinigkeit, die von mir kam. Schnell ging ich zu meiner Seite des Bettes und öffnete die mittlere Schublade meines Nachttischchens und grub daraus die kleine Schatulle aus. Den Inhalt setzte ich auf Vals Dessert und machte mich dann auf den Weg zur Tür.
„Liebling, ich komme jetzt. Schliess bitte die Augen!“, rief ich, während ich rückwärts durch die Tür ging, weil ich sie so einfach aufstossen konnte.
„Meine Lieder sind versiegelt. Vorerst“, kam es von Val zurück.
Schnell brachte ich die kurze Strecke zwischen dem Bungalow und dem Tisch hinter mich. Dann stellte ich das Dessert auf den Tisch. Es war eine Eiskreation, die aus verschiedenen Früchtesorbets bestand und mit einem Fruchtsalat garniert war.
„Du kannst jetzt deine Augen öffnen“, flüsterte ich. Val öffnete ihre Augen und kurz darauf riss sie sie regelrecht auf und tat dasselbe auch mit ihrem Mund. Ihr Blick war sofort auf die Spitze der Sorbet-Kugel-Pyramide gefallen. In der obersten Kugel steckte ein Ring: „Val, ich liebe dich. Ich suchte immer wieder neue Wege, um dir meine Liebe zu zeigen, dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe. Aber inzwischen ist alles zu schwach. Mi einer Ausnahme: Dem ultimativen Liebesbeweis. Val, würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?“
„Lieutenant?“
War ich jetzt im falschen Film? Wieso begann sie jetzt mit meinem Rang?
„Lieutenant!“
Halt! Das war doch gar nicht Vals Stimme…
=A= keine Ahnung wo, aber irgendwo =A=
„Lieutenant Hawk!“
Da war immer noch diese Stimme. Sie klang ganz nahe, aber doch sehr dumpf. Es schien als würde ich langsam zu mir kommen. So spürte ich auch erst jetzt so langsam meinen Körper. Er fühlte sich schwerer an als sonst und auch nicht so frei. Als trug ich eine dicke schwere Schicht.
„Hawk!“, versuchte es wer auch immer mit meinem Namen. Wohl in der Hoffnung, dass ich auf diesen eher reagierte als auf einen Rang. Es klang auch langsam panisch. Also versuchte ich etwas zu sagen. Zuerst brachte ich meinen Mund nicht auf. Doch dann schaffte ich es doch.
„J… ja?“
Das wäre geschafft. Ich hörte auch Erleichterung:
„Gott sei Dank!“
Mit Gott hatte das zwar Nichts zu tun. Den gab es schliesslich nicht. Aber sprechen fiel mir noch nicht einfach. Also versuchte ich es einmal mit den Augen. Versuchte sie zu öffnen.
Was ich da sah gefiel mir gar nicht und ich verstand, wieso die Stimme von wem auch immer leicht panisch geklungen hatte. Als ich die Augen endlich geöffnet hatte sah ich fast nur rot. Wobei das rot etwas entfernt war, nicht direkt auf dem Auge. Schnell erkannte ich, dass ich im Helm eines Raumanzuges steckte und dadurch verstand ich auch, wieso sich mein Körper so schwer anfühlte: Ich trug einen Raumanzug. Und die Innenseite meines Helmes war mit Blut verspritzt. Ich roch diesen typischen Geruch von Blut. Da es innen war, musste es mein Blut sein. Durch die blutverspritzte Glaskanzel konnte ich kaum erkennen, was da draussen war. Nur weil meine Erinnerung zurückkam, wusste ich, dass ich wohl in einer Bahn auf dem fremden Schiff der Rasse mit Riesen und Zwergen war.
Ich hörte Stimmen und musste mich konzentrieren, um etwas zu verstehen. Es war die Stimme, die ich schon vorher gehört hatte, aber die Worte schienen nicht mir zu gelten:
„Können Sie Lieutenant Hawk bitte auch in ihre Krankenstation bringen, wie Sie das mit ihrem Kollegen gemacht haben?“
Dann hörte ich eine fremde Stimme:
„Selbstverständlich. Nachdem Sie Kälele das Leben gerettet haben, ist das das Mindeste!“
Plötzlich fühlte ich, wie ich angehoben und weggetragen wurde…
[NRPG: Ich fasse kurz zusammen: Die MEDs haben dem verletzten Fremden das Leben gerettet. Jason ist gegen die Wand der Bahnkabine geknallt und hat sich verletzt. Er wird jetzt auf die Krankenstation der Fremden gebracht. ]