AT1-Lt.Cmdr.Val Advena-CTO-RPG Log8-12190.1265

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
Indienststellung: 1395.2000
Ausserdienststellung:13320.1382

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valeris
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

Mi 23. Mär 2011, 12:41

Personen: ein bisschen Soul, ein bisschen Kiri und ein stummer Jason

Thema: Weisskittel

Wörter: 935

„Commander Advena, auf ein Wort!“
Super! Das konnte ich so gut gebrauchen, wie diesen blöden Husten, der in den letzten Minuten potentiell zugenommen hatte. Ich war kaum mehr in der Lage, einen vollständigen Satz von mir zu geben, ohne den Brechreiz unterdrücken zu müssen. Arbeit half ein wenig, die Maschinen verlangten keinen Bericht, aber ein Rumstehen und Erklären, was ich eigentlich tat, war kontraproduktiv.
Mit einem schiefen Seitenblick beäugte ich Soul, wie sie ihren medizinischen Trikorder neu einstellte und erneut auf mich hielt, während ich der Commander Bericht erstattete. Also sie mit ihrer ‚Bestellung‘ schließlich am Ende war, widmete sie ihre Aufmerksamkeit der neben ihr stehenden ‚Krankenschwester‘. Bevor Soul sprechen könnte, hustete ich erneut und würgte schließlich ein: „Strahlen“ hervor. „Sie brauchen die Daten nicht auslesen.“ Damit wollte ich mich umdrehen und zurück an die Arbeit gehen.
„Commander, Sie bleiben hier!“, hörte ich Kirilenkova und es klang ganz wie ein Befehl, dem es besser nicht zu wiedersprechen galt. Also blieb ich stehen, drehte mich aber nicht zu ihr um, sondern kämpfte gegen erneut aufsteigenden Brechreiz an.
„Bei allem Respekt, ich kann diese Sache zu Ende bringen!“
„Lieutenant Hernandez ist ebenso in der Lage.“
War das ein Witz? Hatte sie gerade einen Witz gemacht? Ich schloss die Augen. Vielleicht hatte sie recht. Ich hatte mich schon lange genug in diesem Sarkophag aufgehalten. Und wenn diese Wesen ihre Ärzte noch hatten, war ich mit einigen Medikamenten bestimmt bald wieder auf dem Damm und konnte eines dieser flotten Flitzer fliegen, die sie uns zur Verfügung gestellt hatten.
Ich drehte mich um.
„Ma’am. Erbitte die Erlaubnis, eines der Schiffe zu fliegen!“
„Abgelehnt!“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. „Sie werden sich in medizinische Behandlung begeben.“
„Aber Commander....“, begann ich. Es konnte nicht ihr Ernst sein, mich in einer solchen Situation auf die Strafbank zu versetzen. Doch sie entschied sich dazu, mich zu ignorieren und nickte stattdessen Soul zu in einer Geste, dass sie allein mit mir sprechen wollte.
„Commander!“, begann sie schließlich und ihr Handeln verlieh der gesamten Situation eine unheimliche Stimmung, die mich zum Schweigen brachte. „Lieutenant Hawk befindet sich auf der Krankenstation.“
Irgendwie war der Satz an sich nicht beunruhigend. Jeder befand sich mal auf der Krankenstation. Wegen Kopfschmerzen, Schnittwunden oder .... Die Art, wie sie sprach, die Art, die an eine Trauerfeier erinnerte, war es, was mir Angst machte. Ich hustete erneut und diesmal war es nicht dieser Reiz, der mir die Tränen in die Augen zu treiben schien.
„Es geht ihm doch gut, oder?“, fragte ich plötzlich mit leiser Stimme.
„Er hatte einen Unfall und....“, begann sie vorsichtig. So musste es sich anhören, wenn die Sternenflotte den Angehörigen mitteilte, dass etwas Dragisches passiert war.
„ES GEHT IHM DOCH GUT!“, schrie ich und spürte einen Schauer über meinen Rücken laufen. Ich war nicht in der Stimmung für Sentimentalitäten.
„Er lebt.“, sagte sie schließlich und ich erlaubte mir nicht eine Sekunde lang die Spur von Erleichterung. Er war noch immer hier?! Er war nicht auf der Horizon?!


Ich versuchte leise zu husten und schluckte den Geschmack von Blut, der offenbar aus meinen Lungen stammte, einfach herunter. Ich hatte den Helm abgesetzt und die Handschuhe ausgezogen und fühlte mich so ein wenig ‚freier‘. Das Atmen fiel leichter.

Er schien zu schlafen. Er trug seinen Anzug nicht mehr und war in eine Art ‚Schlafsack‘ gesteckt worden, der offenbar dazu diente, die Vitalfunktionen zu überwachen. Eine Anzeigetafel, auf der ich seine Werte hätte ablesen können, war nirgends zu sehen.
Das Bett war in einer für mich sehr ungünstigen Höhe angebracht. Ich stand und er lag in etwa auf Augenhöhe. Vorsichtig tastete ich nach seiner Hand, die auf dem Schlafsack lag, berührte sie, zog sie wieder zurück. Er war kalt. Ich startete einen neuen Versuch, legte meine Hand auf seine.
„Bitte tu mir das nicht an, Jason!“, flüsterte ich. „Du kannst mir das nicht antun. Ich werde dir das nie verzeihen, wenn du mich jetzt hier alleine läßt. Hörst du?“
Ich hörte Schritte, unterdrückte die Tränen und spannte den Rücken.
„Wird er wieder gesund?“, fragte ich und hustet erneut, ohne mich umzudrehen.
„Unser Bestes tun wir. Die Biowerte gut aussehen. Große Hoffnung haben wir, dass vollständig gesund werden wird er. Aber vorher aufwachen muss er. Von allein das Land der Nebel verlassen muss er. Seine Gefährtin Sie sind?“
Der Fremde war neben mich getreten und ihm war meine derzeitige Stimmung bestimmt nicht entgangen. Ich antwortete nicht, betrachtete die Gestalt auf diesem sonderbaren Biobett. Er trug einen Verband, der fast die gesamte linke Gesichtshälfte verhüllte.
„Augenwasser der Trauer weinen Sie. Augenwasser des Mitgefühl. Seine Gefährtin Sie sind?“, fragte er noch einmal.
Ich nickte, zu mehr war ich nicht im Stande.
„Helfen können vielleicht Sie. Helfen, den Nebel zu verlassen, indem ist er.“
Neue Hoffnung keimte in mir auf und ich sah den Fremden an. „Wie meinen Sie das?“
„Licht geben müssen ihm Sie. Reden müssen Sie. Realität zeigen müssen ihm Sie. Vielleicht findet nicht Weg er. Helfen können dabei ihm Sie.“ Er legte seine Hand auf meine Schulter und sie fühlte sich schwer an, obwohl ich mir sicher war, dass er nicht sein gesamtes Körpergewicht auf mir abstützte.
„Aber zuerst machen gesund Sie. Zulange im Bändigiger der Energie gewesen sind Sie. Krank sind Sie.“ Es war mir egal, was er sagte. Ich würde mich hier keinen Milimeter wegbewegen. Nicht bevor sich Jason dazu entschloss, seinen Schlaf aufzugeben und seinen Hintern wieder an die Arbeit zu bewegen. Die Station war in Gefahr, eine gesamte Kollonie war in Gefahr und der ehemalige Cheftechniker ruhte sich aus....wieder musste ich weinen und es war mir egal, dass ich dabei mein ‚Augenwasser‘ auf seinen Händen verteilte.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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