Brit – 19 – Ens. Cholain Amh – CXO – SD:12294.1582

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Yu'She
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Di 5. Jul 2011, 14:50

Brit – 19 – Ens. Cholain Amh – CXO – SD:12294.1582


Personen: Enterteam Iota, Cpt T. P’Thall (erw.), Lt. Thalin (erw.)

Worte: 1.900


~ klingonischer Kreuzer ~

Der blaue Schimmer verblasste und ich suchte mir die nächste Deckung. Da ich unplanmäßig hier war, war von keinem Entertrupp etwas zu sehen und noch bevor ich mich nach der disziplinierten Statusmeldung zuschalten konnte begegnete ich der ersten Wache. Hätte ich nicht die Sternenflottenuniform angehabt, hätte ich mir etwas einfallen lassen können, doch so gab es nur einen Weg. Bilder aus der Vergangenheit kamen wieder auf. Der Soldat brauchte die Kälte, der Mensch die Wärme, die Balance war das entscheidende Element, doch wenn der Soldat gerufen wurde, trat der Mensch in den Hintergrund und ich fühlte, wie mein Inneres erfor.

Ich wartete, bis der Dreiertrupp meine Deckung passiert hatte und spannte meine Muskeln. Das musste schnell, lautlos und effektiv sein und ich hatte nur einen Versuch. Der letzte war glücklicher Weise kein Klingone, sondern wie es schien ein Aldebaraner – Ironie des Schicksals, einen von denen verkloppen zu dürfen war schon seit geraumer Zeit ein inneres Bedürfnis. Mit einem Hechtsprung aus dem Schatten riss ich ihn von den Beinen, direkt in die gegenüberliegende Tür, wo ich ihm mit dem Knie das anatomisch einem Kehlkopf entsprechende Organ zerdrückte. Aus seiner Überraschung wurde Erkenntnis und röchelnd trat in seinen Blick die Leere. Dann sah ich mich um – ein Lagerraum, anscheinend hatte ich einen Lauf. Ich zog die Leiche an die Seite, damit sie nicht direkt gesehen wurde, wenn jemand herein kam und begann ihn zu durchsuchen. Ein Handdisrupter, ein Datapadd, altmodische Zugangskarten, kein Kommunikator, keine weiteren Waffen. Ich nahm das Datapadd und kratzte mein bisschen klingonisch zusammen. Die Brücke war nicht weit weg, dort würde ich auf das Enterteam Iota treffen. Sie müssten unweit von hier materialisiert worden sein, dem PADD nach eine der am meisten kontrollierten Kreuzungen. Also war Eile geboten.

Geduckt und leise schlich ich durch die Gänge, der Eindringlingsalarm legte es nahe einem Trupp aus zu weichen und einen, der mich überraschte in einer Mischung aus Assassinen- und frontal in your face-Taktik zu neutralisieren. Dann erreichte ich einen Gang, in dem ein heftiges Gefecht zu toben schien. Mit einem kurzen Blick verschaffte ich mir eine Übersicht und erkannte, dass der Entertrupp in der Bredouille steckte. Sie hatten offensichtlich versucht eine Patrouille zu beseitigen, doch es war eine zweite dazu gekommen und jetzt waren sie in der Unterzahl. Die Position war nicht günstig, sie hatten sich einkesseln lassen, keine vernünftige Taktik war zu erkennen und ich fragte mich warum Thalin nicht persönlich dafür sorgte, dass die Brücke eingenommen wurde. Es war keine Möglichkeit mit dem Disruptor in der einen und dem Handphaser in der anderen Hand seitwärts über den Gang zu gehen und wild zu feuern, da träfe ich am Ende noch meine eigenen Leute. Also hängte ich mir den Disruptor um und nahm meinen Handphaser, stellte ihn nur auf Betäuben und wand mich dem Kampf zu. Mit zwei schnellen Schritten war ich beim ersten der Klingonen, wartete gar nicht, bis er sich mir zuwenden konnte, setzte den Phaser direkt auf uns schoss, drehte mich unter dem Schwinger eines Trill hindurch, schlug ihm den Ellboden in die Kniekehle und setzte ihm den Phaser auf die Stirn. Im Augenwinkel sah ich einen Tritt heransausen, rollte mich über den Trill rüber, kam in der Hocke auf und feuerte erneut. Mir bot sich eine Hand an, an der ich mich hochzog, den Schwung dazu verwendend den Sicherheitler aus der Gruppe zu reißen und über den Gang zu schieben, damit sich die Strukturen lockerten. In einer weiteren Drehung, jetzt mit dem Rücken zu meinen Leuten holte ich den Disrputer hervor und schoss den Rest der Wache nieder, worin der überraschte Entertrupp einstieg. Anschließend suchte ich mir die, die ich nur betäubt hatte und vaporisierte sie ebenfalls.
„Was tun Sie da?!“, fragte der Lieutenant, der diesen traurigen Trupp anführte entsetzt.
„Krieg führen. Und Sie?“, als der letzte hinüber war ging ich auf ihn zu und forderte seinen Blick ein. „Das. War. Unterirdisch!“, blaffte ich ihn an. „Sammeln Sie ihre Einzelteile ein und folgen Sie mir.“, entschieden ging ich an ihm vorbei, suchte mir den weiteren Weg und entschied mich durch die Wartungsschächte weiter zu gehen.
„Kein Mucks.“, zischte ich zu den dreien, die übriggeblieben waren. Mochten sie glauben, dass ich unmenschlich war, doch mein Instinkt riet mir das jetzt schnell über die Bühne zu bringen. Da draußen lief eine Raumschlacht und ich kannte Thorns Mittel, was uns ein lächerlich winziges Zeitfenster gab.
Wir kraxelten durch das Gewirr der Wartungsschächte, die Orientierung war nicht einfach und nicht nur mir wurde unangenehm warm. Mitten auf einer der Leitern nahm ich das Datapadd zwischen die Zähne, bedeutete den anderen anzuhalten und hakte meine Beine in die Sprossen ein, damit ich mit den freien Händen eine Abdeckplatte, die in etwa auf Bodenniveau der Brücke sein sollte abzulösen. Die Brücke war dunstig, vibrierte in rotem Licht und es wurden hektisch Befehle gerufen. Ich erkannte die Britannia, die Distanz zwischen sich und das Gefecht brachte auf dem Hauptschirm. Acht Beinpaare, plus optional noch einer auf dem CO-Sessel, taktisch günstig verteilt, zum Zerreißen angespannt. Soweit ich es verstehen konnte, waren sie auf der Jagd nach unseren Leuten, sie hatten ein Team ausgeschaltet, blieben fünf, von denen sie nur von drei wussten, wo sie sich befanden. Soweit so gut. Erneut checkte ich die Anzeige. Optimal wäre eine Luke im hinteren Bereich der Brücke, damit sie uns nicht gleich sahen. Es gab eine, sie diente der Wartung des Turbolifts, wenn wir gleichzeitig die Türen öffnen könnten, würden wir zum einen im ersten Moment für Crewmitglieder gehalten und zum anderen den Turbolift auf der Brücke halten, damit niemand sonst reinkommen konnte. Also machten wir uns auf den Weg. Die Technik, die um uns herum aus den Wänden quoll war nicht mein Fachgebiet, aber es reichte um den Turbolift zu holen, sich öffnen zu lassen und die Kabel herauszureißen, damit er blieb wo er war. Anschließend sah ich nochmal unter mich, bekam die dreifache Bestätigung und öffnete die Abdeckplatte um auf die Brücke zu kommen. Das musste schnell gehen, denn wenn sie uns entdeckten, bevor wir draußen waren würde das ein Gemetzel.

Die Luft war stickig und kaum zu atmen, im Halbdunkel schlich ich an der Wand entlang, die anderen drei kamen hinter mir raus. Mit Handzeichen verteilte ich die Abschüsse und machte deutlich, dass wir einen übrig lassen mussten. Mindestens.
Natürlich musste meine Glückssträhne irgendwann ihr Ende finden, denn der Offizier direkt vor mir drehte sich um, reagiert schneller als ich, holte aus und trat mir so heftig gegen den Kopf, dass ich Sterne sah. Nicht einmal ob die anderen das Feuer eröffnet hatten konnte ich mit Sicherheit sagen.

„Ensign.“, jemand klopfte mir auf den Oberarm. Mein Kopf dröhnte und ich hatte Probleme das Bild klar zu sehen. Meine Augen schienen wie aufgeklebt, nicht mehr in meinen Kopf integriert.
„Ensign. Komm Sie zu sich.“, ich forderte eine Hand, an der ich mich hochziehen konnte und lehnte an der Wand. Bevor ich die Lage checken konnte musste ich den Schwindel bekämpfen. Dann blinzelte ich über die Brücke – verdammte scheiße! Anfängerfehler. Wie dumm war das denn?! Das durfte doch nicht wahr sein!
„Haben Sie das Schiff unter Kontrolle?“, fragte ich benommen und meinte ein Kopfschütteln zu erkennen.
„Wir konnten sie überwältigen, doch die Kontrollen wurden umgeleitet. Wenn…“, ich warf einen Blick auf den Hauptschirm – es brannte noch nicht, aber das war eine Frage der Zeit – hob die Hand und ließ den Lieutenant verstummen. Ich wusste, was passierte, wenn wir das nicht rechtzeitig hinbekämen. Also nickte ich vorsichtig.
Die Truppe hatte vier Leute übrig gelassen, fünf lagen leblos auf einem Haufen – sinnvoll, wenn man bedachte, dass wir hier noch arbeiten mussten.
„Wer von euch ist bereit uns die Kontrolle zu übergeben?“, fragte ich rhetorischer Weise und sah mir die vier an. Es galt den feigsten zu finden, der, der nicht den Blickkontakt hielt, der, der schwitzte, der, der schwer atmete und so tat als wäre er nicht hier. Anzeichen dafür fand ich nur bei einem, interessanter Weise einem Romulaner, wie es schien. Bei Klingonen war das schwer zu sagen, aber Romulaner, trotz all ihres Nationalstolzes, hatten mit ihrem Emotionen zu kämpfen und vertraten allgemein die Philosophie, dass es besser war zu überleben um morgen kämpfen zu können, als heute zu sterben.
„Er.“, erklärte ich und Andrews, dass er es war, der mit dabei war, fiel mir erst jetzt auf, holte ihn auf die Beine und stellte ihn an eine der Konsolen. „Sie haben die Zugangscodes?“, fragte ich und obwohl er nein sagte, war ich mir sicher. Ich nahm den Phaser von Brain und stellte ihn auf Stufe sieben.„Eingeben, oder ich erschieße ihn.“, damit zeigte ich mit dem Phaser wahllos auf einen der anderen. Ich hatte keine Zeit für Spielchen. Zögerlich schüttelte er den Kopf und ich drückte ab. Da ich den Romulaner nicht aus den Augen ließ hörte ich nur, wie der Körper hinter mir zusammen sackte. Dann legte ich den Kopf schief. In mir pumpte das Adrenalin und verdrängte die dröhnenden Schmerzen aus meiner Schläfe. Komm schon, verdammt.
„Ich werde weiter machen, das weißt du.. Und wenn mir die Druckmittel ausgehen bist du nicht mehr von Wert, dann werde ich das Schiff einfach sprengen. Soll ich dich also gleich umbringen oder überlegst du es dir nochmal?“, ein etwas trotziger Ausdruck kam in seine Züge und ich forderte ihn gar nicht mehr auf, bevor ich den zweiten erschoss. „Ganz sicher?“, ich hob eine Augenbraue und beachtete meine Leute nicht, die sichtlich irritiert und nervös waren. Nun trat eine einzelne Schweißperle auf die Stirn des Mannes vor mir und ich intensivierte meinen Blick, doch wieder schüttelte er den Kopf und ich erschoss den dritten. „Willst du es selbst machen oder darf ich?“, fragte ich und bot ihm den Phaser an. Er sah mich an und ich sah sein Zögern. Als er die Hand schon ausstreckte griff ich nach seinen Fingern und brach sie mit einem schnellen, geräuschvollen Ruck. Ein kurzer Schmerzensschrei hallte über die Brücke und er wollte schon in die Knie gehen. „Weißt du wieviele Knochen du im Körper hast, die ich brechen kann ohne es dir unmöglich zu machen zu tun was ich will?“, er nickte mit schmerzverzerrtem Gesicht, tastete nach der Konsole und tippte darauf herum. Nach einer kurzen Überprüfung nickte mir der Lieutenant zu und ich schob den Romulaner zurück zu den anderen.

„Tarnvorrichtung deaktiviert, Schilde bei 25%, steigend, Waffen bereit, Impulsgeneratoren ausgefallen.“, erklärte der Lieutenant, als er an der Konsole ankam.
Als ich den Blick wieder auf den Hauptschirm legte verengten sich meine Augen analysierend. Die Britannia lieferte sich ein heftiges Gefecht mit der Geneva, die Miranda kam seitlich heran, doch die Peregrine war schon auf Abfangkurs.
„Feuern Sie auf die Geneva, Waffen und Antrieb!“, befahl ich und Brian tippte auf der Konsole herum, bevor der Vogel seine Ladung ausspie. Die Schüsse waren zielgerichteter als die der Britannia und kamen offensichtlich unerwartet, denn es waren Volltreffer, die Geneva hatte ihre Schilde der Britannia zustrebend intensiviert und Lücken geschaffen. Wie die Britannia selbst es umgekehrt gemacht hatte. Wieder kniff ich die Augen zusammen.
„Amh an Sicherheit, Schiff ist übernommen, begeben Sie sich an Ausgangspunkte, T-3 Minuten.“, erklärte ich und sah Brian an. „Sehen Sie zu, dass unsere Leute nicht mit dem Rest der Besatzung zusammentrifft. Die dürften zu allem bereit sein.“, er nickte, ehe ich wieder auf den Hauptschirm sah.

Auch wenn wir das Blatt gewendet hatten, vorbei war dieser Kampf noch lange nicht.
Y

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