BRI - Log1 - CPO James Forester - Tec - 13088.2368

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Alexis
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

So 11. Dez 2011, 23:42

Beteiligte: Flynn, Gus, Will, Flint (NPC’s)
Erwähnte: Bevan, Tecs
Wörter: 1171


…::: USS Britannia – irgendwo :::…


Langsam wurde es lästig. Ständig wechselte der CTO. Kaum hatte man sich an den einen gewöhnt, wurde einem auch schon wieder der nächste vorgesetzt. Was die Besetzung des Chefpostens der technischen Abteilung anging stolperten wir gerade von einer Notlösung in die nächste. Diese Wurmlochspezialistin war ja recht amüsant gewesen. Obwohl amüsant traf es nicht wirklich. Nachdem ich meinen Frust darüber, dass sie uns einen Petty Officer als Chef vorsetzten, heruntergeschluckt hatte musste ich zugeben, dass sie sich am Ende als erstaunlich kompetent herausgestellt hatte. Wie dem auch sei, auch sie war jetzt Geschichte. Dieser Werfttechniker, bei dessen Namen ich mir nicht einmal die Mühe machte ihn mir zu merken, der im Moment die quasi abgeschlossenen Umbauarbeiten leitete, würde es auch bald sein.
Und dann?
Die nächste Notlösung für die nächste Mission?
Es kursierten schon die wildesten Gerüchte. Nicht nötig zu erwähnen das sich eigentlich alle drei Schichtleiter Hoffnungen auf den Posten machten. Wenn auch vielleicht bloß temporär.
Ich schüttelte leicht den Kopf. Wozu das ganze Theater? Wenn der Captain einen von ihnen hätte einsetzen wollen, hätte er es schon längst getan. Warum auf einen neuen Missionsbefehl warten um ein Mitglied der Stammcrew zum, wahrscheinlich temporären, CTO zu ernennen? Ergo bekamen wir wieder irgendjemand neuen. Konnte mir egal sein.
Ich bin schließlich nur ein kleines, unbedeutendes Rädchen in diesem Getriebe. Und ich bin zufrieden damit. Ob ich keinen Ehrgeiz hatte? Nicht in dieser Hinsicht. Ich leite mein eigenes kleines Team, kenne meine Leute alle sehr gut, teile mir ein Quartier mit meinem besten Freund. Was will man mehr? Verantwortung übernehmen für hunderte von Leuten? Nein Danke. Um die Aufgabe konnten sich schön die anderen prügeln.
Und wenn sie die erstmal hatten, würden sie damit nur ansatzweise so zufrieden sein wie ich auf meinem unbedeutenden Posten?

„Man James, träumst du wieder mit offenen Augen?“ Ein kräftiger Klaps auf meiner Schulter ließ mich zusammenzucken. „Lass mich raten, die kleine Wissenschaftlerin die du letztens…“ Leise lachend schüttelte ich den Kopf und schob die Hand von meiner Schulter. „Weit daneben. Wenn mir etwas Kopfzerbrechen bereitet dann ist es immer nur die Arbeit.“ Er seufzte theatralisch. „Spiel dich nicht so auf. Ihr seid nicht die einzigen mit einem neuen Chef.“ Kurz zog ich die Augenbrauen zusammen. Dann fiel es mir wieder ein. In der Tat war so ziemlich jeder leitende Posten auf diesem Schiff neu besetzt worden. Und so hatte es auch Will in der Sicherheit getroffen. „Wenigstens weißt du wer dein Vorgesetzter ist. Ich muss noch abwarten oder Rätselraten.“ Noch ein Klaps auf meine Schulter. „Denk lieber dran das wir uns heut abend zum pokern treffen. Wehe du kommst wieder zu spät.“ – „Ich werd mich bemühen.“ Und damit zog er wieder seines Weges.

Ich sammelte mein Werkzeug ein und rappelte mich auf. Gute Freunde. War es nicht das worauf es ankam? Das worauf es wirklich ankam? Freunde auf die man sich immer verlassen konnte, in allen Lebenslagen. Und wenn wir uns regelmäßig abends zum pokern trafen war es völlig egal wo wir herkamen oder zu welcher Abteilung wir gehörten. Die Jahre und die Erlebnisse hier auf dem Schiff schweißten uns zusammen. So manche gefährliche Situation die wir schon zusammen überstanden hatten, nur um am Ende wieder an diesem Tisch zu sitzen und Karten zu spielen. Wie nebenbei darüber zu reden wie knapp es wieder einmal war.
Wo wäre ich ohne diese Freundschaften? Sicherlich nicht ansatzweise so zufrieden mit meinem Leben. Konnte man ohne Freunde überhaupt glücklich sein?
Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg. Was sollte dieses philosophische Gegrübel? Zu viel freie Zeit. Obwohl, freie Zeit…
Wir hatten ein Arbeitspensum das kaum zu schaffen war. Verdammte Geheimhaltung. Es war wohl viel mehr so dass ich zu viel mit mir alleine war und meinen Gedanken nachhängen konnte. „Flint.“, blickte ich um die Ecke herum. „Fertig?“ Die Halbbajoranerin blickte auf, schüttelte dann den Kopf. „Moment noch.“ Mit einem Seufzen ließ ich mich neben ihr in die Hocke sinken. „Probleme?“ Wieder bekam ich nur ein Kopfschütteln. Ich unterdrückte ein weiteres Seufzen. Sie war noch neu in meinem Team, weshalb ich sie im Moment noch immer in meiner Nähe behielt. Ersatz für Kent, den wir während der zurückliegenden Mission verloren hatten. Und den ich persönlich ganz besonders schmerzlich vermisste. Nicht nur bei der Arbeit, auch als Freund.
Auch etwas das uns enger zusammen rücken ließ. Der Verlust eines Freundes ließ uns zurückgebliebene erst wieder richtig verstehen, wie wertvoll das war was wir hatten. Und so würde sein Platz in unserer Pokerrunde wohl leer bleiben. Auf unbestimmte Zeit. Wie zum Teufel sollte man so einen Platz wieder füllen. Wie jemanden ersetzen mit dem man so viel erlebt hatte. Ging das überhaupt?
„Chief?“, riss eine Stimme mich aus den Gedanken. Hatte ich es schon wieder getan? „Flint?“ – „Ich bin fertig.“ – „Gut, sehr gut. Dann lassen sie uns die anderen einsammeln und Schluss machen.“ Doppelschichten reichten wirklich aus. Kein Grund die noch zu überziehen. Die Arbeiten waren eh fast abgeschlossen. Nur noch Kleinigkeiten. Die Crew fand sich langsam wieder auf dem Schiff ein. Was ein untrügliches Zeichen dafür war das es bald wieder losging. Noch ein Grund mehr sich diesen ruhigen Abend noch einmal zu gönnen.
Schweigend trottete Flint neben mir her während wir auf dem Weg waren das restliche Team in den Feierabend zu scheuchen.


…::: später – Quartier :::…


Ich war pünktlich. Zwangsläufig. Da man sich entschieden hatte den Abend heute bei Flynn und mir zu verbringen. Flynn war Mediziner und wir teilten uns dieses Quartier seit vier Jahren. Will trudelte fünf Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt ein. „Ich dachte so hast du keine Chance dich zu verspäten.“ – „Sehr umsichtig von dir. Wir Techniker haben halt nicht so viel Freizeit wie alle anderen. Wie genau lauten denn die Anweisungen für die Sicherheit im Moment? Durch die Gänge schlendern und Phaser polieren?“ Mit einem Lachen und einem Kopfschütteln stellte er eine Flasche Whiskey auf dem Tisch ab. „Das ist der pure Neid.“
Gus komplettierte unsere Runde kurz darauf. Eine ausgiebige Begrüßung und einige flapsige Kommentare später saßen wir am Tisch.
Fünf Stühle, fünf Gläser Whiskey.
Wir tauschten einige stumme Blicke, ich atmete noch einmal tief durch. „Auf Kent, er wird mir fehlen.“, murmelte ich leise. Wir stießen an, ich spülte mit dem Whiskey den Kloß in meinem Hals herunter. Sehr sogar. Mein Blick blieb an dem unangetasteten Glas hängen. Ich weiß das ich daran gewöhnt sein sollte. Das war nun mal das Leben in der Sternenflotte. Wir kannten das Risiko. Aber einen Freund zu verlieren durfte nicht leicht sein und daran durfte man sich auch nicht gewöhnen. Das musste schwer sein. „Man James, mit deiner Trauermiene verdirbst du mir die Laune.“ Ich blickte zu Flynn. Er grinste mich an. Aber wir hatten alle einen Freund verloren, nicht nur ich. „Entschuldige.“, murmelte ich, nahm noch einen Schluck. „Also, wer gibt?“ – „Immer der, der fragt.“ Mit einem leisen Lachen griff ich nach den Karten. „Dann macht euch mal bereit zu verlieren. Ich habs im Gefühl, heute räum ich ab.“ – „Keine großen Reden schwingen, spielen.“
Auf die Freundschaft. Und auf Freunde die einem immer wieder auf die Füße helfen…
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