BRI - Log1 - Lt Alexis Grant - CTO - 13090.2025

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Alexis
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

Di 13. Dez 2011, 20:16

Beteiligte: P’Thall, Amh, McMullen, Goral
Erwähnte: Torin (NPC), Tecs
Wörter: 1646


…::: USS Britannia – Andockschleuse :::…


Eilig, geradezu ungeduldig hechtete ich durch die Schleuse welche zur Britannia führte. Doch kaum hindurch stockte ich. Blieb stehen.
Bis eben hatte ich es nicht erwarten können, doch jetzt machte es mich nervös hier zu stehen. Mitten im Gang. Der genauso aussah wie so viele andere, welche ich in den letzten Jahren gesehen hatte.
‚Jahre?‘ echote es in meinem Kopf. War es wirklich so lange her? Es fühlte sich an als wäre ich erst gestern hier gewesen. Als hätte es diese lange Zeit der Abwesenheit nicht gegeben. Und doch war es fremd. Ich war fremd. Irgendwie zu Hause, und doch nur halb.
Ich hatte die Missionsberichte so gut es eben ging verfolgt. Genauso wie ich immer auf Berichte von Deep Space 5 gelauscht hatte. Ich seufzte leise. Noch ein Ziel das ich nicht erreicht hatte. Torin besuchen. Bald, sagte ich mir immer wieder. Wenn ich mal in der Nähe bin. Doch ich musste wohl einsehen dass ich erst dorthin schaffen würde, wenn ich es mir als eigentliches Ziel setzte. Nicht als Randnotiz.
Torin hatte es nicht verdient eine Randnotiz zu sein. Er sollte die Hauptfigur sein. Ohne ihn wäre ich nicht hier. Nicht so. Wie beiläufig strich ich über die Pins an meinem Kragen. Ehrgeiz hin oder her. Eigentlich hatte ich immer nur zu ihm zurück gewollt. Das große, übergeordnete Ziel. Das hier nach wie vor eine Zwischenstation auf dem Weg zu diesem Ziel. Wenn auch eine liebgewonnene Zwischenstation.
Ich schüttelte die Gedanken aus meinem Kopf. Jetzt war ich hier. Endlich wieder. Und ich würde mich mit dieser neuen alten Aufgabe mit der gleichen Hingabe widmen wie immer.
„Kann ich ihnen helfen?“, kam von der Seite jemand auf mich zu, musterte mein Gepäck. Ich drehte mich halb um. „Danke, nein. Ensign…?“ – „McMullen.“ – „Technik?“, fragte ich weiter. Er nickte. „Ja Ma’am.“ – „Gut, gut.“ Ich nickte langsam. „Ich finde mich schon zurecht.“ Damit nahm ich mein Gepäck wieder auf und machte mich auf den Weg zur Brücke. Statten wir dem Captain einen Anstandsbesuch ab.


…::: Deck 1 – Brücke :::…


Ein Lächeln auf meinen Lippen als ich die Brücke betrat, langsam Richtung Büro schritt. „Cholain.“, die Frau im Captainssessel wand sich um, musterte mich einen Moment irritiert, skeptisch. Das erste bekannte Gesicht. Es kribbelte in meinem Bauch. Ich freute mich sie zu sehen. „Alexis?“ Ich schmunzelte. Sah ich so anders aus? Entspannter vielleicht. Die Zeit auf der Akademie hatte mich eine nie gekannte Unbeschwertheit gelehrt. „Sie sind befördert worden.“, bemerkte ich nach einem Blick an ihren Kragen. Sie lächelte, eine Spur zu verbissen. Nebenbei bemerkt sah sie ziemlich lädiert aus. „Nichts im Vergleich zu dem was sie da offensichtlich geschafft haben.“ Ich winkte ab. Mit genug Ehrgeiz und ein bisschen Biss schaffte man alles. „Der Captain ist in seinem Büro?“ Sie nickte, wieder eine Spur zu abgehackt. „Danke.“ Kurz noch zögerte ich, betätigte dann den Türsummer, wartete auf eine Antwort.
Holte noch einmal tief Luft bevor ich eintrat.


„Captain.“ Er blickte von den Unterlagen auf. „Ah, sie haben es rechtzeitig geschafft Lieutenant.“ Eine bisschen zu spitze Betonung auf dem Rang? „Es war ziemlich anstrengend, aber ja. Schön wieder hier zu sein.“ – „Schön sie endlich wieder hier zu haben. Ich hätte den Posten ungern wieder behelfsmäßig besetzt.“ – „Wie ich gehört habe sind sie die letzte Mission doch gut zurecht gekommen.“ Ein leichtes Verziehen der Lippen. Das war Aussage genug um zu wissen das es nicht halb so glatt gelaufen war wie es in den Berichten klang.
Genug Smalltalk. Ich platzierte das Padd mit dem Versetzungsbefehl auf seinem Schreibtisch. Er würdigte es nicht mal eines Blickes. Hielt den seinen immer fest auf mich gerichtet. Ich musste die Zähne zusammenbeißen und meinem Unterbewusstsein immer wieder versichern das es keine Herausforderung war. Dieser Kerl weckte nach wie vor alte Instinkte.
„Ich nehme an alles Weitere finde ich auf meinem Schreibtisch?“ Er nickte. „Und sollten sie noch Fragen haben können sie sich an Commander Amh wenden.“ Ein indirektes ‚Ich hab zu tun.‘ „Danke Sir.“ Mit einem Nicken wand ich mich ab.

An der Tür hielt er mich noch einmal auf.
„Willkommen zurück. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Seine Miene sprach nicht gerade von Begeisterung. Aber hey, das war ich doch gewohnt. „Ich mich auch Sir.“ Ich rang mir ein Lächeln ab, verließ das Büro.
Und war genauso zittrig wie nach meinem ersten Besuch darin.


„Cholain, sind sie an dem Platz fest gekettet oder können sie mich ein Stück begleiten?“ Ein knapper Blick zu der Tür hinter mir. Ein Zögern. „Der Captain sagte sie bringen mich auf den aktuellen Stand.“ So hatte er sich zwar nicht ausgedrückt…
Sie nickte und stand auf, übergab mit ein paar knappen Worten die Brücke an jemand anders. Was die Unterkühltheit anging hatte sie sich schon einiges beim Captain abgeschaut.
Zufrieden folgte ich ihr in den Turbolift.
„Dann sind sie jetzt wieder hierher versetzt worden?“ – „Ach, hat der Captain es ihnen gar nicht erzählt?“ Das würde zumindest ihren verwirrten Blick von vorhin erklären. Ich lehnte mich an den Rand der Kabine. „Sie sehen ehrlich gesagt beschissen aus.“ Ihr Blick wurde frostig. „Und sie haben ganz offensichtlich ziemliche Schmerzen. Das sieht man allein an der Art wie sie gewisse Bewegungen vermeiden.“ Sie erwiderte nichts, kniff nur ihre Lippen noch etwas fester zusammen. Es brodelte in ihr. Und das sie mir noch keine reingehauen hatte lag wohl nur an der Tatsache das sie genau wusste das sie mir in diesem Zustand nicht gewachsen war und sich dabei nur noch mehr wehgetan hätte.
Ich wartete noch einen Augenblick. Doch es passierte nichts. Ich seufzte leise. „Bitte, dann halt nicht. Gibt es schon einen neuen Missionsbefehl?“ Unelegante Überleitung. Ich mochte sie zu sehr um weiter zu bohren. Und geärgert hatte ich sie für den Moment genug.


…::: Deck 16 - Maschinenraum – CTO-Büro :::…


Ich spürte die Blicke die mir folgten als ich durch den Maschinenraum schritt und völlig selbstverständlich mein Büro betrat. Verwirrte Blicke.
In meinem Büro wartete tatsächlich einiges an Arbeit. Als hätte man all die Padds hier in der völligen Selbstverständlichkeit abgelegt das sich schon irgendwann jemand darum kümmern würde. Ich nahm mir trotzdem die Zeit es auf mich wirken zu lassen. Geradezu ehrfürchtig strich ich über die Kante des Tisches. Meiner. Ganz offiziell und nicht vorübergehend. Cheftechniker der USS Britannia. Klang gut.
Ich ließ mich auf die Ecke des Tisches sinken und betrachtete einen Moment lang den Sessel. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Alte Angewohnheiten wird man schwer los. Nach einem weiteren kurzen Zögern ließ ich mich dann in den Sessel sinken. Definitiv eine ungewohnte Perspektive. Mein Blick schweifte langsam durch den Raum. Ein Hauch persönliche Note konnte er gut vertragen. Doch dazu später…
Um dem Rätselraten und der Bildung von Gerüchten keinen unnötigen Raum zu geben informierte ich die im Maschinenraum anwesenden über die Tatsache, dass ich jetzt wieder das Kommando hatte. Das würde sicher reichen, damit bald alle davon wussten. Trotzdem würde noch ein Memo rausgehen. Genauso wie der Termin für eine Besprechung.
Wieder im Büro wurde erst einmal dieses Gebirge aus Padds sortiert. Nach längst völlig unwichtig, uninteressant, noch zu Bearbeiten und rein informativem. Dabei fiel mir auch eines in die Hände das mich darüber informierte, dass Ensign McMullen, den ich vorhin erst getroffen hatte, ebenfalls neu an Bord war.
Grob ging ich die Liste der Techniker durch, einige kannte ich noch, viele Namen sagten mir nichts. Erfreulicherweise waren wenigstens alle da. Ich war wohl die letzte die noch gefehlt hatte.
Und die Vorbereitungen für den Start liefen auf Hochtouren.

Es war irritierend leicht sich wieder einzufinden. In diesen Platz, die Arbeit, dieses Leben…


…::: später :::…


Als ich wieder einen Blick auf die Uhr warf war es fast Abend.
Zeit für heute Schluss zu…
Das piepsen des Kommunikators unterbrach meine Pläne. „Ich möchte sie daran erinnern das sie sich noch für ihre Untersuchung auf der Krankenstation melden müssen.“, verkündete der Mediziner am anderen Ende. „Aber sicher, ich wollte hier eh grad Schluss machen.“ – „Gut, dann erwarten wir sie in ein paar Minuten.“
Mit einem Kopfschütteln erhob ich mich, blickte mich außerhalb meines Büros kurz um. „Wenn was ist, rufen sie mich.“, wand ich mich an den Schichtleiter. Er nickte noch. Dann war ich auch schon weg.


…::: Deck 7 – Krankenstation :::…


Auf der Krankenstation herrschte mäßiger Betrieb. So war es auch wenig verwunderlich das eines der Blauhemden gleich auf mich zugeeilt kam, kaum dass ich die Türen durchschritten hatte. „Lieutenant Grant?“ Ich erkannte die Stimme wieder. Er also hatte mich herbeordert. „Korrekt.“ – „Gut. Petty Officer Goral wird ihre Untersuchung übernehmen. Nehmen sie doch da hinten Platz.“
Ich wollte noch etwas sagen doch da war er schon wieder verschwunden. Und nun? Einfach wieder abhauen? Warum ausgerechnet er?
Langsam schüttelte ich den Kopf.
Zeit sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen. Das hattest du doch beschlossen. Nicht mehr nach hinten schauen.
Und so nahm ich zögernd Platz. Strich mir immer wieder über den Nacken. Blickte erst wieder auf als ich merkte wie jemand neben mich trat.
Er hatte sich überhaupt nicht verändert.
Eine Weile sahen wir uns einfach schweigend an. Er lächelte, wie immer. Freundlich. Und doch irgendwie distanziert. Er wollte gerade etwas sagen als ich die Hand hob um ihn zu unterbrechen.
„Ich muss mich bei ihnen entschuldigen.“ Sein Blick wechselte ins Verwirrte. Das schien heute eine sehr allgemeine Reaktion auf mich zu sein. „Ich war früher nicht ganz fair zu ihnen.“ – „Ich bin es gewohnt das…“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein… nein, sie missverstehen mich. Ich habe kein Problem mit Cardassianern. Die meisten die ich kenne sind sehr umgängliche Kerle. Nein, es war eher ein… persönliches Problem. Das nur sie betrifft.“ Noch mehr Verwirrung. Ich lachte leise.
„Eigentlich auch falsch. Ich kenne sie ja nicht mal. Eine alte Geschichte…“ Und es kommt ein Cardassianer darin vor der sein glatt sein Zwillingsbruder gewesen sein könnte. Ein toter Cardassianer. Den ich auf dem Gewissen hatte.
„Können wir nicht Freunde sein?“, fragte ich, legte den Kopf leicht schief.

Konnten wir? Basierte Freundschaft nicht auf Vertrauen? Ich konnte diesem Gesicht nicht vertrauen. Noch nicht. Es hatte mich verraten, hintergangen…
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