Brit – o6/14 – Cpt P`Thall/LtCmdr Amh – CO/XO – 13137.1825

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Thorn P'Thall
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So 29. Jan 2012, 18:15

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~ Britannia ~
-Deck o1, Brücke-



Auf die Besprechung mit Thorn freute ich mich beinahe. Mariss war noch zum Frühstück geblieben und mir war aufgefallen, wie angenehm es war nicht allein zu sein, bei alltäglichen Banalitäten.

Mit den Berichten der Abteilungen bewaffnet und den Argumenten für und wider eines Außeneinsatzes, auch wenn das ganze Schiff schon fest damit zu rechnen schien. Die Lage ließ auch darauf schließen, dennoch durften wir das nicht ohne eine Diskussion auf sich bewenden lassen.

Zugegebener Maßen hatte ich keine Ahnung, wo sich der Captain dieses wunderschönen Schiffes herumtrieb, aber das hielt mich nicht davon ab Lieutenant Rangaraj die Brücke zu geben und in seinem Bereitschaftsraum das so oft verschmähte Sitzmöbel in Beschlag zu nehmen.


Schlaf. Eine zugegebenermaßen häufig vernachlässigte Ressource, gerade so unmittelbar vor einem delikaten Einsatz. Es mochte Kommandooffiziere geben, die miserable Schlafgewohnheiten wie eine Medaille zur Schau trugen, in Form entsprechender Augenringe, blutunterlaufener Augen, unzweckgemäßen Verhaltens. Es mochte auch Fälle geben, in denen ein dahingehendes Missmanagement zu rechtfertigen, wenn nicht gar nötig war. Dennoch: Solche Nachlässigkeiten an mir selbst und anderen ärgerten mich genauso sehr wie alle anderen Formen von Schlamperei im Dienst auch, und trotz der von Stunde zu Stunde gespannteren und betriebsameren Situation an Bord gab es keine hinreichenden Brandherde. Also hatte ich einiges davon nachgeholt- Ganz im Sinne des Schichtbetriebs.

Ich trat auf die Brücke, salutierte die üblichen Grüße ab, nahm zur Kenntnis dass Rangaraj vom CO-Sessel aus keine besonderen Vorkommnisse meldete, und schlug direkt den Weg zum Besprechungsraum ein, Amhs vom Computer verratenen Standort. Ohne PADDs, ohne erhöhte Eile im üblich stringenten Marsch, ohne Bullshit. Schlaf mochte Nachteile haben, wie beispielsweise die sich in fünf Stunden ansammelnden Abteilungs- und Teamberichte, aber dafür gab es Erste Offiziere. Manchmal zumindest. Man sollte sie also nutzen, wenn man schon einen hatte. Manchmal hielt ich mich sogar daran.

Die Türen wichen mir zischend aus, während ich den Raum betrat, Amh zunickte, und direkt den Replikator ansteuerte.
„Commander. Haben sie gefrühstückt?“



„Reichhaltig und nahrhaft, Sir.“, erklärte ich, blieb dabei sitzen und grinste, was ich gefühlt Jahre nicht mehr getan hatte. „Unter anderem die Berichte der Abteilungen, das wird mir den ganzen Tag schwer im Magen liegen.“


Kühle, dicke, bläuliche Milch. ‚Milch‘ war eine Untertreibung, ‚milchbasierter Rundumcocktail‘ würde es besser treffen, passend von Doktor Petersen auf meine körperlichen Bedürfnisse zurechtgeschneidert, und natürlich nur eine Basis- Aber das Zu-sich-nehmen von fester Nahrung war selbst für ein Briefing unter vier Augen eher hinderlich. Ich nahm das Glas zufrieden entgegen, blieb halb angelehnt stehen, nickte ihr nochmals zu.

„Geteilte Magenverstimmungen sind halbe Magenverstimmungen. Geben sie mir das Wesentliche, ich komme frisch aus der Koje.“

Dann nahm ich einen Schluck (um nicht mit den Zähnen zu knirschen) und ließ sie machen. Ja, es fiel mir schwer. Nein, es gab keine Alternative. Es kam nicht in Frage, ihr einerseits gewaltsam einzutrichtern dass sie als Eins-O eine zementierte Vorbildfunktion annahm und einen Haufen Verantwortung mit sich herumschleppte- und ihr andererseits aus komplett selbstsüchtigen Gründen die Hälfte wieder wegzunehmen.

Also trank ich meine Milch.



„Ausschlaggebend für alle anderen Berichte ist der der Wissenschaft, allen voran ein außergewöhnlich präziser, sachlicher und formvollendeter von Mariss.“, ich schmunzelte schief als ich Thorns Reaktion beobachtete und fuhr fort. „Es gibt keine wissenschaftliche Erklärung für das Verschwinden des flüssigen Wassers auf Strande III. Das wiederrum gibt uns die Möglichkeit vor Ort nach einer Ursache zu forschen, was die Medizin und die Wissenschaft zu Höchstleistungen in Bezug auf die optische Anpassung der Mitglieder des Außenteams und deren Einteilung anbelangt.“, dass wir bis auf diese eine Besprechung noch gar nicht darüber gesprochen hatten, wer wie wann und warum wir runterbeamen, war den emisgen Abteilungsleitern offensichtlich nicht wichtig genug, um sich daran zu orientieren. „Ich habe einige Veränderungen der Mitglieder dieses Außenteams vorgenommen.“, erklärte ich und schob ihm die Liste inklusive der zugeteilten Aufgabe, qualifizierender Eigenschaften und Fähigkeiten, sowie die Dauer ihrer optischen Anpassung auf die Tischkonsole, die freundlicher Weise signalisierte, dass sie etwas empfangen hatte.


So weit, so gut. Solange wir nicht in der Lage waren, diese ganze Misere hundertprozentig auf natürliche Umweltfaktoren zurückzuführen, solange es noch die geringste Chance auf den Nachweis einer externen Intervention gab… hatten wir allen Grund, weiter im Sand zu wühlen. Die Erkenntnis war weder neu noch esoterisch, erforderte also keine Verbalisierung. Amh wusste Bescheid. An meiner Milch nippend umrundete ich nun den Schreibtisch, rief die angepasste Liste auf, zog konzentriert die Augenbrauen zusammen während ich ihr zuhörte. Nickte schließlich.

„Interessante Zusammenstellung. Vor allem die schiere Größe des Teams.“, stellte ich knapp fest, verstand aber das Kalkül dahinter- je mehr Disziplinen und Spezialgebiete vertreten waren, desto umfassender der Eindruck, in kürzerer Zeit. Die Strander hatten eben davon reichlich wenig. „Haben sie eine Vorhut eingeplant?“ Natürlich fiel mir an all dem noch etwas anderes auf, aber noch schirmte ich sie von der Genugtuung ab, es zuzugeben.
Amh zog die Augenbrauen hoch, als würde sie etwas anderes erwarten. „- In Erwägung gezogen. Aber die Umstände bieten sich nicht dafür an. Da sie das Team begleiten werden, weil wir jederzeit in eine Erstkontaktsituation geraten könnten, und sie, Sir, dem entsprechend auch schon darauf bestehen würden sich der Vorhut anzuschließen, können wir auch gleich in die Vollen gehen.“

Ich schnaubte amüsiert. „Keine Meinungsverschiedenheiten in diesem Punkt? Keine typischen Captain-Eins-O-Diskussionen?“
Sie grinste unverfroren. „- Wenn sie darauf bestehen, können wir gerne die Vorschriftenlage diskutieren…“
„Hören sie mir auf.“, schnitt ich ihr wunschgemäß das Wort ab, blickte schmunzelnd auf. „Aber lassen sie uns beizeiten darüber reden, wenigstens in sequenziellen Gruppen nacheinander hinunterzubeamen, damit wir nicht sofort alle Eier im selben, verdammten Korb haben.“
Sie nickte.

„Ansonsten- Einige Personalien im Detail.“, fuhr ich ernster fort. „Halten sie Apzu und Tiamat wirklich für eine pragmatische Wahl? Oder ist das eine pädagogische Entscheidung?“



„Sowohl als auch.“, gestand ich. „Apzus Referenzen sagen deutlich, dass er sehr anpassungsfähig ist, in extremen Situationen unkonventionell zu denken und zu handeln in der Lage. Soweit das Pragmatische. Allerdings scheint er in extremen Situationen unkonventionell zu denken und zu handeln. Das zum Pädagogischen.“, meine eigene Witzigkeit amüsierte mich. „Tiamat hat sich an den optischen Anpassungen intensiv beteiligt, neben ihren medizinischen Fähigkeiten ist sie mit der Kostümierung vertraut und kann im Fall, der garantiert eintritt, improvisieren und uns gegebenenfalls den herrlichen After retten, Sir.“


Ich nickte. Ein kurzes Gespräch mit Petersen bezüglich seiner Nesthäkchen rutschte auf meiner gedanklichen Prioritätenliste gerade aufwärts, aber dabei konnte man es vorerst belassen. Ich fühlte mich zwar nicht wohl bei dem Gedanken, im Deltaquadranten ausgebildete Sternenflottenchargen auf eine solche Mission mitzunehmen, aber wie immer hatte Amh ihre Gründe. Ach, apropos Petersen…
„Und sie halten es wirklich für eine gute Idee, die komplette Führung bis auf den CMO auf die Oberfläche zu schicken. Das Schiff in den Händen eines Arztes zu lassen. Nur dass wir uns da richtig verstehen.“
Sie nickte. „- Turkara… Tur Karas… Turkeltons Expertise ist unersetzlich, T’Rish wird nicht davon abzubringen sein und ist vorschriftsmäßig im Recht, und mir fällt niemand kompetenteres für technologische Beobachtungen ein als Grant. Petersen hingegen ist ersetzlich, wir haben schließlich Commander Enji.“
Ich hob eine Augenbraue, wartete ab bis sie es sagte.
„- … und, ja, ich halte Petersen momentan für zu gestresst und überfordert. Da ist das formelle Kommando das geringere Übel, die Britannia bleibt schließlich in Deckung. Mit Trip und Rangaraj hat er ein erfahrenes Offiziersteam vor Ort.“
Jetzt nickte ich.

„Und Crewman Dex?“



„-braucht dringend Praxiserfahrung. Sie hat sich auf Kolonie I gut geschlagen, die Geburt eines Mashi-Jungen ist keine Kleinigkeit.“, mit einem Fingerzeig schickte ich die grafische Darstellung Strande IIIs auf seine Tischkonsole, erhob mich dernach und trat an die andere Seite heran. „Wir haben zwei Gebiete zu prüfen. Einmal die Hauptstadt, Säulen und einmal die Nomaden. Dabei handelt es sich um vier Hauptgruppen und unzählige, kleine Nebengruppen. Die größte Hauptgruppe befindet sich momentan nördlich von Säulen und fasst annähernd 400 Mitglieder. Wenn wir das Team in zwei Gruppen teilen, brauchen wir jeden fähigen Mediziner, den wir bekommen können.“ Kurz drehte ich die Anzeige, so dass sie mir zugewandt richtig rum stand, prüfte die eingezeichneten Standorte, nickte und drehte sie erneut.


„Praxiserfahrung hin oder her, hier geht es um die potenzielle Rettung einer ganzen Spezies. Verantwortung und Druck sind schön und gut, aber sorgen sie zumindest dafür dass sie da unten einen erklärten Aufpasser hat, der sie von Fehltritten abhält.“, referierte ich kühl, hielt dabei die Karte im Blick, folgte ihrem Fingerzeig über den Rand meines Milchglases hinweg.

„Aber gut. Ihre Gedanken zur Gruppeneinteilung.“



„Orientiert sich an der Zielsetzung in den einzelnen Einsatzgebieten.“, ich vergrößerte Säulen. „Die Stadt ist geprägt von Paranoia und Kontrollwahn seitens der Regierung, wenn wir auffliegen, dann am ehesten dort. Darum empfehle ich dass Sie die Gruppe dort anführen. Säulen selbst scheint den letzten Beobachtungen nach unter starker Anspannung zu stehen. Daher ist auf erhöhte Sicherheit zu achten. Kelav und Yu`She sind geeignet.“, ich sah kurz auf und schmunzelte kaum sichtbar. „Für die medizinische Unterstützung empfehle ich Enji und Zemus, beide erfahren und beherrscht. Alexis für die Technik und die gewisse Expertise im Agieren unter zwielichtigen Gestalten. Tukelton als wissenschaftliche Assistenz.“ Die Namen erschienen neben der schematischen Darstellung von Säulen. „Herauszufinden gilt es, wie sich die Gesellschaft in den letzten 80 Jahren verändert hat, wie die Entwicklung voran gegangen ist und natürlich ob es Ursache für das Verschwinden des Wassers in den Aufzeichnungen der Stadt gibt.“, ich zog auf der Karte den Hauptstamm der Nomaden ins Zentrum und vergrößerte ihn. „Für mein Team nördlich von Säulen haben wir Mariss für die Wissenschaft und weit ab diplomatischer Anforderungen, McMullen, Forester und Apzu für die Technik, Pering, Tiamat, Dex und Goral für die Medizin, weil wir mit verstärkter Dehydration zu rechnen haben. Diese Aufteilung erachte ich für sinnvoll, weil diese Crewmitglieder gelegentlich Schwierigkeiten mit der Anpassung an andere Umstände zeigen, in ihren Fachgebieten aber brillieren. Die Nomaden müssen ausgefeilte Techniken entwickelt haben, um dort draußen überleben zu können. Außerdem müssen wir so nah wie möglich ran, um weitere Aussagen treffen zu können.“


Ich glich ihre Ausführungen im Geiste Punkt für Punkt mit der Liste, den mit dem Zeigefinger abgefragten Kurzinfo-PopUps auf dem Tischbildschirm, und meinem eigenen Eindruck ab. Trank nebenbei den letzten Schluck Milch, stellte das Glas beiseite, wischte mir mit dem Handrücken nachdenklich die Oberlippe ab.

„Gut.“, befand ich schließlich, noch ohne dazu bereit zu sein, den Blick von den Namen zu lösen. „Halten sie die Liste als vorläufige Aufstellung fest- Ab damit. Wir stellen alle Beteiligten weitestmöglich vom regulären Dienst frei, und maximieren den Crash-Kurs und die Verkleidungszeit. Ich stelle inzwischen die Ersatzspieler auf.“ Ich konnte trotz meines unbewegt am Schirm klebenden Blickes ihr Augenbrauenzucken spüren, hob meinen eigenen Blick ohne die Haltung zu ändern. „Redundanz, Redundanz, Redundanz. Schauen sie nicht so beleidigt, wäre doch ein Jammer wenn ich ihnen gar nichts mehr entgegensetzen kann. Wir haben ein mehrtägiges Training und die optischen Anpassungen noch vor uns, wenn sich dabei doch noch die eine oder andere Position als untauglich herausstellt, oder anderwaltig ausfällt, dann haben wir Löcher.“

Sie schmunzelte ein wenig zu trocken. „- Ich beneide sie nicht darum, Sir. Welchen Ersatz haben sie für mich im Sinn?“
Ich verzog mit gespielter Nachdenklichkeit die Lippen. „Haben wir nicht noch eine Furie im Kofferraum?“ Das ließ sie dreckig grinsen.
„- Und für sie selbst?“
„T’Rish natürlich. Und Thalin wird Sicherheitsbeauftragter.“
„- Stinkt nach Vetternwirtschaft, wenn sie mich fragen.“
„Worauf sie einen lassen können.“ Ein schiefes Grinsen zuckte flüchtig über meine Lippen.



„Tun Sie sich selbst einen Gefallen und lassen Sie weder T`Rish noch Thalin Wind davon bekommen, wie ich einen lasse.“, gab ich zurück und schickte dabei den Einsatz der betreffenden Personen an die Abteilungsleiter weiter. Nicht nur Alexis hatte offensichtlich darauf spekuliert hier oben eine ruhige Kugel schieben zu können, während andere im Dreck wühlten. Nix da.

„Sonst hab ich nichts mehr, außer Sie auf die Krankenstation zu schicken.“, ich sah Thorn schief grinsend an, als er mit einer erhobenen Augenbraue, wohl eher ob der Formulierung als des Inhalts, zu mir aufsah. „Andorianer als erstes. Bei Ihnen dauert die Anpassung am längsten. Sie, Kelav, Yu`She, Tiamat und Apzu, Goral, Zemus, Tur Kara, Alexis, Coline, Mariss, Enji, Pering, McMullen, Forester, ich. Das ist die optimale Reihenfolge.“


„Tja- Dann habe ich wohl einen Termin in der Maske.“, entgegnete ich knapp, ließ die Augenbrauen zuckten, und schritt wieder um den Tisch herum, strebte bereits gen Ausgang. Der gesunde Schlaf machte sich bemerkbar. „Es sei denn, sie haben noch etwas, das diesen ganzen Zirkus für mich aufschiebt. Aber so viel Wohlwollen traue ich ihnen nicht zu.“

„- Natürlich nicht, Sir.“, kam es amüsiert von hinten, während sich vor mir das Schott öffnete.

„Versuchen sie in der Zwischenzeit doch mal, während ihrer Brückenschicht auch auf der Brücke zu sitzen, Commander.“, schickte ich mitsamt eines ‚dankenden‘ Blickes zu ihr zurück, ehe ich ganz aus dem Raum war.
Charaktere:

Captain Thorn P'Thall - CO, USS Britannia
http://persodb.oesf.at/out.editCharakter.php?cha_id=940
Chief Petty Officer Dr. Elin Goral - MED, USS Britannia
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Bild

Commanding Officer, USS Britannia NCC-1302

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