PRO – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 20 Log 04 – 14‘088.0700
Personen: Sopek, das Shuttle-Team
Wörter: 1‘016
Titel: „Stress“
=A= USS Prophecy – Deck 10 – Maschinenraum =A=
„Haben Sie überlegt, eine Subraum-Trägerwelle für das Funksignal zu verwenden?“
Vulkanier hatten ein unglaubliches Talent dafür, sogar eine Frage als Beleidigung klingen zu lassen. Als hätten wir es zwar geschafft mit Warpgeschwindigkeit und somit schneller als das Licht zu fliegen, aber immer noch nicht in der Lage waren uns den Subraum zu Nutze zu machen. Als wussten wir gar nicht, dass es den Subraum gibt. Somit war meine Antwort an den Vulkanier dann auch leicht genervt, wofür ich gleich darauf aber die Quittung bekam.
„Sicher, aber das würden die Zaakar wieder entdecken können.“
„Dann verwenden wir eine Hyperraum-Trägerwelle.“
„Hyperraum?“, fragte ich ziemlich irritiert. Woraufhin der Vulkanier ein weiteres unangenehmes Talent seiner Rasse bemühte und sich in ein Lexikon verwandelte:
„Der uns bekannte Raum besteht laut neuesten Erkenntnissen der vulkanischen Wissenschaftsakademie aus drei Schichten: Dem Normalraum, dem Subraum und dem erwähnten Hyperraum. Lapidar ausgedrückt könnte man den Hyperraum als das Gegenstück des Subraums bezeichnen. Die Akademie hat in den letzten Jahren mit dessen theoretischer Erforschung begonnen und einige der Forschungsergebnisse sind mir bekannt. Er ist weitestgehend unentdeckt und ungenutzt, weswegen eine Entdeckung eines Trägersignals durch die Zaakar unwahrscheinlich ist.“
„Ich habe noch nie etwas davon gehört“, gab ich offen und ehrlich zu. Ich hatte zwar den Begriff „Hyperraum“ in antiken Science Fiction Geschichten gehört, wie beispielsweise in einer der bekanntesten auf der Erde mit dem Namen Star Wars, aber ich war immer davon ausgegangen, dass dies nur eine andere Umschreibung des Subraums war.
„Mir liegen einige Protokolle vor, mit denen es möglich sein müsste, den Deflektor so zu modifizieren, dass er eine Trägerwelle in den Hyperraum transferiert.“
„Ich assistiere Ihnen!“
Das war eine einmalige Gelegenheit etwas Neues zu erfahren. Der Einblick in diesen Hyperraum würde bestimmt einmalig sein und vielleicht konnte ich in Sopek einen Freund wie es Thelor einst gewesen war. Die damit verbundene Ironie liess mich schmunzeln, während ich neben Sopek an die Konsole trat.
=A= USS Prophecy – Deck 10 – Maschinenraum – Zeitsprung =A=
„Hätten Sie Lust den Hyperraum zu einem späteren Zeitpunkt noch weiter zu untersuchen?“, fragte ich Sopek, während ich die letzten Justierungen am Hauptdeflektor vornahm. Dabei befolgte ich minutiös die Anweisungen von Sopek. Erst nach einem fast zehnminütigen Vortrag darüber, was bei einem Fehler alles schiefgehen könnte und wie gefährlich doch der Hyperraum war (wobei ich Nichts lernte, was ich nicht schon vom Subraum her wusste), hatte mich Sopek alleine arbeiten lassen. Allerdings nicht ohne mir zuerst genau auf die Finger zu schauen, ob ich auch ja das machte, was er sagte. Mit anderen Worten, ob er mir trauen konnte. Als hätte ich als Sternenflottenoffizier nicht gelernt Befehle zu befolgen…
„Das gehört nicht zu meinen dienstlichen Pflichten an Bord der USS Prophecy oder der Starbase G-001 Nrew Hope“, erwiderte der Vulkanier, welch Überraschung, vulkanisch.
„Sie können doch Forschung betreiben auf der Station. Der Unterhalt wird ja nicht sämtliche Zeit auffressen. Das wäre doch die ideale Möglichkeit, um den Hyperraum weiter zu erforschen. Ich fände es jedenfalls äusserst faszinierend und würde Sie gerne unterstützen.“
„Dafür brauche ich keine Hilfe. Jedenfalls nicht von einem Menschen. Abgesehen davon, bin ich nicht in der Forschung eingeteilt.“
„Dann könnten Sie es als Hobby betreiben.“
Sopek zog die Augenbraue nach oben. Der grösste emotionale Ausbruch, den man von einem Vulkanier erwarten konnte. Also ein regelrechter Super-GAU. Ich musste ihn also regelrecht überrascht haben.
„Ich brauche keine Hilfe bei meiner Freizeitgestaltung.“
„Wie Sie meinen. Aber wir hätten sicher ein gutes Team abgegeben…“
=A= USS Prophecy – Deck 9 – Shuttlerampe – Zeitsprung =A=
Deshalb hatte ich mir nie überlegt, mich von der Base oder der Station auf ein Schiff versetzen zu lassen. Es war einfach viel zu stressig im Vergleich zum Leben auf einer Station. Der aktuelle Ausflug mit der Prophecy war ein gutes Beispiel dafür, obwohl wir nur einen diplomatischen Auftrag hatten und dies ja eigentlich eher wenig Arbeit für die Wissenschaft bedeutete. Die interessanten Phänomene, welche ich während des Fluges entdeckt hatte, mal ausgelassen.
Sopek und ich hatten es geschafft, mit Hilfe eines Hyperraumradars die Positionen der Schiffe der Zaakar ausfindig zu machen. Dafür gab es ein Lob von Val an uns beide und ein Schulterklopfen von Myrden. Danach machte ich einen Abstecher ins Casino, um einen Happen zu essen. Ich hatte gerade knapp zu Ende gegessen. Das hiess, ich war noch am letzten Bissen, als sich Myrden auch schon wieder meldete und mich in die Shuttlerampe beorderte, weil ich auf eine Aussenmission mit sollte.
Hier stand ich nun mit meinem Wissenschaftskollegen Samuel Porter. Wir wurden sofort angewiesen, beim Beladen des Delta Flyers 02 oder auch USS Thomas Eugene Paris. Dabei wurden die wissenschaftlichen Aspekte wieder einmal völlig vernachlässigt. Wir mussten Waffen an Bord nehmen, da wir uns in feindlichem Territorium begeben würden sowie zwei Transportboxen voller Shuttle-Ersatzteile, da es sich um einen Rettungseinsatz handelte. Wobei ich mir aufgrund der Informationen auf dem PADD, welche ich noch studiert hatte, nicht sicher war, ob wir das Shuttle noch in einem Stück antreffen würden.
=A= USS Tom Paris – kurzer Zeitsprung =A=
Das Shuttle war schnell beladen und wir begangen mit den Startvorbereitungen. Da es sich bei Porter um einen Unteroffizier handelte und ich ihn noch nicht kannte, setzte ich mich lieber selber an die Wissenschaftsstation gleich hinter dem Cockpit. Ricarda als Teamleaderin liess Sopek (Irgendwie war es schön, wieder mit ihm zu arbeiten. Vielleicht konnte ich doch noch einen Zugang zu ihm finden. Andererseits konnte sich das trotz allem als schwierig erweisen. Auf mein Lächeln hatte er nur mit einer hochgezogenen Augenbraue reagiert.) an den Steuerknüppel. Sie selber besetzte die Taktik. Sobald wir drei unsere Abflugbereitschaft bekannt gaben, erbat Ricarda die Starterlaubnis bei der Brücke, welche sie auch sofort erhielt.
Sopek flog uns aus dem Hangar und kaum hatten wir genügend Distanz zwischen uns und die Prophecy gebracht, sprang diese wieder auf Warp. Auch wir taten dies, kaum hatte Ricarda den Kurs und die Geschwindigkeit mit Maximum Warp angegeben.
„Mister Hawk, scannen Sie unseren Zielort nach allem möglichen und unmöglichen. Ich will dort keine Überraschungen erleben! Mister Sopek, erwarten Sie trotzdem, dass wir in Kampfhandlungen verstrickt werden und rufen Sie sich die entsprechenden Flugmanöver in Erinnerung!“