PRO - Lt. Sopek - TEC - RPG 4 Log 3 - 14299.1205

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mi 10. Jul 2013, 11:04

Personen: Setan, Kiri, Mercury, Pi, Alessa
Wörter: 1164


-=^=- Brücke der Tycho Brahe -=^=-


Zusammen mit Setan hatte ich mich zur Brücke begeben. Von hier aus wollten wir den Navigationscomputer so einstellen, dass er das Schiff nach der Evakuierung in die Anomalie steuerte. Mit einer koordinierten Warpkernüberladung würde dann hoffentlich genug Energie freigesetzt werden, um die Anomalie zum Kollaps zu bringen. Dieses Unterfangen barg einiges Risiko: So konnten wir nicht vorhersagen, ob die Warpkernexplosion die Anomalie wirklich vernichten würde. Ebenfalls war es möglich, dass die Prophecy bei der Explosion schweren Schaden nahm. Dieses Risiko einzugehen, war dennoch logisch, denn es gab keine andere Möglichkeit.

„Commander Williams“, stellte sich Setan vor, während ich mich an die Steuerkonsole begab. Wir hatten bereits unterwegs erfahren, dass der Captain des Schiffs verstorben war bei dem Unterfangen, einen ausgefallenen Schildkompensator zu reparieren. Ihm muss klar gewesen sein, dass er es wegen der hohen Strahlungsdosis nicht überleben würde, aber sein Einsatz verhinderte, dass die tödliche Strahlung das ganze Schiff überfluten und damit die gesamte Crew auslöschen würde. Ein ehrenvoller Tod, auch wenn er nicht im Kampf passierte, was ihm als Klingonen sicherlich lieber gewesen wäre. Aus vulkanischer Sicht war sein Handeln aber jedenfalls logisch.
Ebenfalls hatten wir den Commander informiert, dass das Schiff evakuiert werden sollte. Williams Anwesenheit auf der Brücke war somit unerwartet, doch er würde seine Beweggründe sicherlich kundtun. Allerdings war mir klar, warum er noch hier war: Er sah es als seine Pflicht an, an Bord zu bleiben und sicherzustellen, dass die Explosion im richtigen Augenblick stattfinden würde. Nach seinem Äußeren zu urteilen war er bereits von der Strahlung angegriffen, ob er davon genesen würde, war unwahrscheinlich, andererseits war ich auf dem medizinischen Gebiet nicht so ausgebildet, um eine qualifizierte Diagnose stellen zu können. Nichtsdestotrotz war sein Opfer unter diesen Umständen weniger hoch einzuschätzen.

„Commander Setan“, antwortete der derzeitige Captain der Tycho Brahe. „Ich nehme an, wir haben nicht viel Zeit für die Umsetzung Ihres Plans.“
„Ihre Annahme ist korrekt, Sir“, antwortete Setan.
„Sie sagten, Sie wollen den Computer benutzen, um das Schiff in die Anomalie zu steuern und zu zerstören. Sie müssen wissen, wir haben erhebliche Computerprobleme.“
„Das ist eine Auswirkung der Anomalie“, erklärte Setan. „Aus diesem Grund hat unser Sprengstoffteam eine Apparatur mitgebracht, die nicht auf den Computer angewiesen ist.“
Ich sah kurz auf. Williams schüttelte den Kopf. „Das scheint mir zu riskant. Wenn das Navigationssystem im falschen Augenblick ausfällt, bringt die Explosion nichts.“ Er ließ sich in den einsamen Sessel in der Mitte fallen. „Ich bleibe an Bord und werde sicherstellen, dass alles reibungslos klappt.“
Ich widmete mich wieder den Einstellungen, während Setan die Diskussion fortsetzte: „Bei allem Respekt, Sir, das kann ich nicht akzeptieren. Ihr gesundheitlicher Zustand lässt den Schluss zu, dass sie jederzeit in Ohnmacht fallen können. Ein reibungsloser Ablauf ist somit auch nicht garantiert.“
„Dann schicken Sie mir einen Mediziner, der mir Adrenalin spritzt. Ich bleibe hier!“
Erstaunt über diese Unlogik schaute ich zu Setan. Er blieb einige Momente ruhig, dann nickte er sehr zu meiner Überraschung und aktivierte den Kommunikator.

Nachdem er den Arzt angefordert hatte, kam er zu mir. „Wie weit sind Sie, Lieutenant?“
„Ich habe die Koordinaten eingegeben und den Flugvektor angepasst. Ich muss nur noch die nötige Flugzeit berechnen und an das Sprengstoffteam weitergeben.“
Er nickte und begab sich zum hinteren Teil der Brücke. Ich wollte ihn fragen, ob er wirklich bereit war, Williams an Bord zu lassen, allerdings stand es mir nicht zu, seine Entscheidung zu hinterfragen. Außerdem waren meine Berechnungen gerade fertig, so dass ich Mister Pontucci und Mister Piebald informieren konnte, auf welchen Zeitindex sie die Sprengkapseln stellen sollten. Als ich das getan hatte – wobei ich aus dem Hintergrund ein aufgeregtes „Das wird ein richtig tolles Feuerwerk… mein Meisterstück!“ vernahm – stand ich auf. Inzwischen war der Arzt eingetroffen und setzte gerade eine Injektion bei Williams an.
„Commander, meine Arbeit ist abgeschlossen“, informierte ich meinen vulkanischen Vorgesetzten.
Hätte er einem Menschen gegenübergestanden, hätte er nun vermutlich so etwas wie „Gute Arbeit“ gesagt, doch er wusste, dass dies bei mir nicht nötig war, deshalb beließ er es bei einem: „Warten Sie noch einen Moment.“ Diese Anweisung kam überraschend. Eigentlich wäre es logisch gewesen, dass ich nun das Schiff verließ. Im nächsten Moment sackte Williams in seinem Sitz zusammen. „Helfen Sie Doktor Hathaway, den Commander von Bord zu bringen.“
Ich sah Setan einen Moment an. Dann verstand ich: „Sie hatten nie vor, ihn hier zu lassen.“
„Nein“, bestätigte er. „Es wäre unlogisch, ihm in seinem gesundheitlichen Zustand solch eine Aufgabe zu überlassen. Doch für eine Diskussion blieb keine Zeit.“
Ich nickte. „Aber er hat nicht unrecht, dass es ein Risikofaktor ist, das ganze Vorhaben der Technik zu überlassen.“
Setan sagte darauf nichts. Das musste er auch nicht, es war offensichtlich, dass er auf der Brücke bleiben wollte, um sicherzustellen, dass das Vorhaben gelang. Das Wohl Vieler überwiegt das Wohl eines Einzelnen. Er hob die Hand zum vulkanischen Gruß: „Leben Sie lange und in Frieden.“


-=^=- Brücke der Prophecy -=^=-

Wir hatten von der Tycho Brahe abgedockt und nutzten die Manövriertriebwerke, um in entgegengesetzter Richtung ein wenig Abstand zu gewinnen. Kirilenkova hatte die Absichten von Setan nicht gut geheißen, aber sie konnte seine Entscheidung nicht mehr rückgängig machen. Daher versuchte sie es mit einem Alternativplan: „Ricarda, erfassen Sie Setans Signatur mit dem Transporterstrahl und beamen Sie ihn kurz vor der Explosion zurück.“
Dia Androidin bestätigte und merkte an: „Die Tycho Brahe ruft uns.“
„Auf den Schirm!“
Ohne große Umschweife sagte Setan, nachdem sein Konterfei auf dem Schirm zu sehen war: „Ich beginne nun mit dem Anflug auf die errechneten Koordinaten. Ankunft in 28,4 Sekunden.“ Bunte Streifen und Schlieren zogen sich durch das Bild als Konsequenz von Interferenzen. Sicherlich hätte man diese kompensieren können, allerdings war dies für die kurze Zeit, die noch blieb, ineffizient gewesen. Stattdessen lenkte ich meine Konzentration auf den großen Bildschirm.
Setan beendete die Verbindung, so dass wir wieder die Außenansicht betrachten konnten. Das Schiff hatte gewendet und trieb kontrolliert in den Ereignishorizont der Anomalie. Ein Timer in der Ecke zeigte den Zeitpunkt bis zur Explosion an.
„Ich habe Schwierigkeiten, den Commander zu erfassen“, informierte uns Ricarda. Ich hatte das erwartet auf Grund der starken Interferenzen. Im Gegensatz zu denen bei der Videoübertragung wären die des Transporterstrahls nicht so leicht zu beheben. Dennoch versuchte ich es und übertrug zusätzlich mehr Energie auf die Transportersysteme.

Der Timer erreichte 0. Ein Lichtblitz erschien, mehr passierte zunächst nicht. Doch dann plötzlich begannen die Partikel sich zu bewegen. Immer schneller stoben sie auseinander. Das Schiff begann leicht zu vibrieren.
„Die gravimetrischen Kräfte verringern sich. Wir kommen frei“, jubilierte Myrden an der wissenschaftlichen Konsole. Doch ich wusste, dass da noch etwas auf uns zukommen würde.
Das zeigte sich dann auch auf dem Schirm. „Schockwelle direkt achtern.“
„Alle festhalten!“ brüllte Kirilenkova über die Schiffs-Komm.


Zehn Sekunden später hatte das Schiff sich wieder beruhigt. Trotz der Vorwarnung mussten sich einige vom Fußboden erst wieder aufrappeln.
„Alle in Ordnung?“ fragte der Captain, schaute sich gleichzeitig aber um, um sich selbst zu überzeugen. Dann wandte sie sich an Ricarda: „Haben Sie ihn?“


[NRPG: Wir sind wieder frei und treten nun den Rückflug an. Die Aka-Mission ist damit beendet, aber bis heute Abend hat jeder noch Zeit, seine Sicht der Dinge zu schreiben *zu Entchen guck* Ich überlass es dir, ob Setan seinen Trip überlebt hat oder nicht ;-)]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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