PRO – Log 04 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15231.2005
Personen: Harley Kristoffson, Faedré Delavere, Medsad Jasa , Cassandra O'Hara
Wörter: 1327
<<>> Prophecy – Deck 5 – Krankenstation <<>>
So langsam nahm unser Wissen über die Kylas zu, was auch notwendig war, denn viel Zeit blieb uns nicht mehr. In unzähligen Arbeitsstunden hatte ich alle verfügbaren Datenbanken durchforstet, hatte Berichte miteinander verglichen, Widersprüche beseitigt und war Spuren gefolgt, die oft vielversprechender ausschauten als sie es dann tatsächlich waren.
Ich saß an meinem Arbeitstisch und gab wieder einmal neue Daten in den Computer ein.
„Wie weit bist du“, fragte mich die Chefmedizinerin, die, von mir unbemerkt, hinter mich getreten war und mir über die Schulter schaute.
„Ich habe vom Computer aus der DNA, die du mir gegeben hast, ein männliches dreidimensionales Modell berechnen lassen“, erklärte ich und zeigte auf den Schirm. „Da ich inzwischen viele, für die Genauigkeit des Modells relevante Informationen gesammelt habe, ist auch das Modell im Laufe der Zeit immer genauer geworden. Was du hier siehst ist das Abbild eines Kayla Mannes.“
„Es geht also voran“, nickte mir Harley zufrieden zu. Ich bin froh, denn viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Wir werden in Kürze das Shedar Portal erreicht haben. Das heißt, uns bleiben noch zirka fünf Tage bis zu unserer Ankunft. Bis dahin müssen wir nicht nur so viele Informationen wie möglich zusammen haben, sondern auch in der Lage sein, unsere Leute innerhalb kürzester Zeit anzupassen, so das sie auf die Oberfläche gehen können.“
Ich nickte zustimmend. „Mach dir keine Sorgen, vieles haben wir bereits. Für mich ist derzeit der männliche Kayla interessant. Ich glaube ich habe da etwas gefunden, das noch wichtig werden könnte. Sobald ich genaueres weiß, gebe ich dir Bescheid.“
„Ich weiß, das ich mich auf dich verlassen kann“, sagte meine Chefin, nickte mir noch einmal freundlich zu und marschierte wieder in ihr Büro.
Ich wandte mich wieder dem Computermodell zu. Seit mir die neuesten Daten aus der Wissenschaft zugekommen waren, und ich diese dem Programm hinzugefügt hatte, war das Modell des männlichen Kyala leicht verändert. Auf beiden Schultern hatte das Modell nun leichte Erhebungen. Diese waren Oval, an der längsten Stelle etwa vier Zentimeter lang, an der breitesten Stelle zirka 2,5 Zentimeter breit. Es waren kleine Hügel mit einer Höhe von etwa einem Zentimeter.
Diese Erhebungen blieben auch da, nachdem ich das Programm einige Male mit unterschiedlichen Parametern durchlaufen hatte lassen.
„Willst du deinen Monitor hypnotisieren?“ Ich war so konzentriert, das ich erschrocken herum fuhr. Hinter mir stand Faedre und grinste. „Ich wollte dich nicht erschrecken“, erklärte sie mit scheinheilig schuldbewusstem Gesichtsausdruck, doch da sie zwei Becher Kaffee in Händen hielt hatte ich ihr sofort verziehen.
Kann ich vielleicht helfen?“ fragte sie und drückte mir einen der beiden Becher in die Hand.
„Ja“, entgegnete ich und nahm einen großen Schluck meiner Lieblingsflüssigkeit. „Schau dir mal das Bild an“. Ich deutete auf den Bildschirm. „Fällt dir etwas auf?“
Faedre setzte sich auf den freien Stuhl neben mich, schaute nun ihrerseits das Abbild des männlichen Kyala an, ehe sie nickte.
„Die beiden Höcker auf den Schultern waren bei den früheren Modellen nicht da“.
„Genau“, bestätigte ich zufrieden. Dann bat ich sie, sicherheitshalber noch einmal alle eingegebenen Werte zu überprüfen, denn wenn man lange Zeit an einer Arbeit saß, wurde man schnell betriebsblind.
Gespannt wartete ich auf ihr Urteil. „Also aus meiner Sicht ist alles in Ordnung“, sagte sie nach einer Weile und fuhr sich über die Augen um diese wieder zu entspannen.
„Gut“ meinte ich zufrieden. „Dann lass uns doch mal sehen was wir herausgefunden haben.“
Ich vergrößerte den betreffenden Bereich immer mehr bis wir sozusagen ins Innere einer der Erhebungen schauen konnten.
„Das ist eine Drüse!“ rief Faedre noch ehe ich das selbe sagen konnte, denn auch ich erkannte schnell was wir da vor uns hatten.
„Richtig“ bestätigte ich. „Nun müssen wir nur noch herausfinden, welche Aufgabe diese hat.“
Damit wir beide besser arbeiten konnten, setzte sich meine Kollegin an einen eigenen Monitor und ich schickte ihr eine Kopie meines Modells hinüber. Schweigend arbeiteten wir nun Seite an Seite. Immer wieder glichen wir beide Modelle miteinander ab. Es dauerte drei Becher Kaffee bis wir uns zufrieden zunickten. Wir hatten unsere Antwort.
„Ich muss damit in die Wissenschaft“, erklärte ich Faedre und stand auf. Diese nickte zustimmend. „Mach das während ich unsere Chefin informiere,“ meinte sie noch und erhob sich ebenfalls
<<>> Prophecy – Deck 8 – Büro des CSO <<>>
Da meine Chefin vorher angefragt hatte, wurde ich von Lieutenant Medsad Jasa bereits erwartet.
„Bitte nehmen Sie Platz“ begrüßte mich der Bolianer und deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Um was geht es?“
Ich legte mein Padd auf den Schreibtisch und begann mit meiner Erklärung.
„Wie Sie hier sehen können, hat der Computer aufgrund der mir von Ihrer Abteilung zur Verfügung gestellten Daten, das Modell des männlichen Kyla neu berechnet. Wie Sie erkennen können haben die Männer Erhebungen auf den Schultern.“
Lieutenant Jasa schaute auf mein Padd und nickte dann zustimmend. Ich erklärte also weiter: „Meine Kollegin, Petty Officer Delavere und ich haben herausgefunden, dass es sich hierbei um Drüsen handelt. Es sind Duftdrüsen, die einen starken Geruch absondern. Wir konnten herausfinden das es sich um einen Geruch handelt der in etwa wie verwestes Fleisch riecht. Vielleicht noch ein wenig süßlicher.“
Ich konnte sehen wie mein Gegenüber leicht angewidert seine Nase rümpfte, erklärte aber ungerührt weiter.
„Ob dieser Geruch nun ein Sexualstoff ist, wie stark die Absonderung ist, ob sie bei bestimmten Gelegenheiten mehr von diesem Stoff ausschütten und ob es Unterschiede in der Intensität des Geruchs gibt, konnten wir mit den Mitteln der Krankenstation nicht herausfinden. Deshalb bin ich zu Ihnen gekommen“, beendete ich meine Erklärung.
Der Chefwissenschaftler nickte mir zu, dachte kurz nach und griff sich dann mein Padd.
„Wir werden uns sofort an die Arbeit machen. Es dürfte für uns nicht allzu schwer sein Ihre Fragen zu beantworten“, versicherte er.
Nachdem das geklärt war, verabschiedete ich mich höflich. Ich musste nun noch in die Technik um ein zweites Problem weiter zu geben.
<<>> Prophecy – Deck 7a – Technische Laboratorien <<>>
Mein nächster Weg führte mich auf Deck 7a. Auch hier hatte meine Vorgesetzte sich vorher informiert und mir dann mitgeteilt, das ich mich bei Ensign Cassandra O'Hara melden sollte.
Ich betrat also das mir vorher bezeichnete technische Labor und fragte einen Crewman nach O'Hara.
Er deutete auf eine blonde Frau, die mich wohl bereits erwartet hatte, denn sie schaute aufmerksam zu mir herüber. Ich dankte dem Crewman und ging zu ihr.
Freundlich begrüßte sie mich. „Setzen wir und am besten hier drüben an den Tisch“, meinte sie und zeigte auf einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen. „Kaffee, oder etwas anderes zu trinken?“ fragte sie zu meiner Freude, und ich erklärte, das eine Tasse Kaffee genau das war, was ich im Augenblick brauchte.
Nachdem wir uns, bewaffnet mit dampfenden Kaffeetassen, gesetzt hatten, erklärte ich der Technikerin was wir herausgefunden hatten.
„Warum ich nun hier bin ist folgendes“, kam ich dann auf den eigentlichen Grund meines Besuches zu sprechen. „Sobald wir wissen, welche genaue Zusammensetzung dieses Drüsensekret hat, wird uns die Wissenschaftsabteilung genug davon erzeugen können. Wir Mediziner können natürlich das Äußerliche dieser Drüse nachbilden. Was wir aber nicht können ist, diese Drüse auch funktionieren zu lassen. Wir brauchen also ein Implantat, das dieses Sekret nach außen befördert. Und zwar genau in der Menge, welche und die Wissenschaft noch ermitteln wird. Sollte es eine größere Menge sein, so brauchen wir auch noch sozusagen einen versteckten Tank. Etwas wovon ich ausgehe, denn wir müssen auch für den Fall vorbereitet sein, das jemand in Gefangenschaft gerät und seine Drüse länger nicht 'nachladen' kann.“
O'Hara hatte während meiner Erklärung öfter bestätigend genickt und meinte nun lächelnd: „Ich nehme an es muss fehlerlos funktionieren und es sollte wenn möglich gestern fertig sein“.
„Vorgestern“, antwortete ich lachend, ehe ich mich verabschiedete.
Meine Schicht war bald zu Ende und ich merkte, nun da ich alles erledigt hatte, das mein Magen knurrte.
PRO – Log 04 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15231.2005
Moderatoren: Chakoty, Oberkommando
- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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