NH – Sullivan – Assistent der Captain – Log02 - 15312.1373

[Kami]

NH – Tylor Sullivan – Assistent der Captain – Log 02 - 15312.1373

Personen: Captain Quinn, Quinns Kinder (NPC),
erwähnt: Akirana Yavapai, S'Tonn
Wörter: 1352

~~~ Starbase New Hope – Tag 3 abends – Deck 102 – Casino der Woodieny ~~~

Rückblick

Der Tag war wirklich gut verlaufen. Auch wenn die Captain leicht verwirrt schien so war es mir gelungen einen Eindruck zu hinterlassen und ich hatte das Glück ihre Kinder kennen zu lernen. Sie hatte das Glück welches mir verwehrt war. Dabei war es immer mein größter Wunsch Kinder zu haben. Während die Captain mit ihren Kindern sprach studierte ich ihren Terminplan für die nächsten Tage. Die Anleitungen von Alice, der ehemaligen Sekretärin von Quinn waren präzise und und logisch, doch wirklich neu waren sie auch nicht. Das würde soweit kein Problem sein. Die neue Technik spielte mir zudem in die Hände. Durch die Folienpads konnte ich von überall meinen Job machen und war stets auf dem laufenden.
Als die Captain ihren Rundgang machte, war es mir gelungen ihr unauffällig zu folgen. Am ersten Tag wollte ich ihr nicht gleich klar machen, dass sie in Zukunft ohne mich keinen Schritt mehr tat. Das hatte Zeit. Auch wenn ich wenig Lust auf den Job hatte, so würde ich ihn zu einhundert Prozent erfüllen.
Captain Quinn hatte mir nach ihrem Ausflug mitgeteilt das sie auf einen Empfang eingeladen war und ich sie begleiten sollte, was ich natürlich wusste, immerhin stand der Termin im Kalender, allerdings verwunderte mich ihre Einladung. So war ich, auf mein Quartier gegangen und hatte einen schwarzen Anzug angezogen und mich rasiert. Soweit ich wusste war diese Veranstaltung von größter Wichtigkeit. Bevor ich zu Quinns Büro ging hatte ich nochmal einen Blick in ihre Termine für den morgigen und auch den Tag danach warf und mir einige wichtige merkte.

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Immer wieder musste ich eifrige Händler oder auch Botschafter von Captain Quinn fern halten. Alle schienen es auf ein Gespräch mit Captain Quinn abgesehen zu haben und erhofften sich wohl mehr Zugeständnisse als in einem dienstlichen Gespräch. Bald kamen auch die anderen Ehrengäste. Ein Vulkanischer Botschafter, S'Tonn, welchen Captain Quinn am Mittag eingeladen hatte zog ein eher mürrisches Gesicht. Immer mehr „Gäste“ versuchten sich nun der Captain zu nähern und langsam war meine Geduld am Ende, zumal mir ein Blick in Quinns Gesicht zeigte das sie langsam aber sicher auch genervt war. Gegen ein „Hallo Captain, schön sie hier zu sehen.“ war durchaus nichts einzuwenden, aber die Versuche ein Gespräch zu ergattern... Es reichte. Als die nächste Gruppe Würdenträger auf unseren Tisch schwärmte trat ich vor und stellte mich der Gruppe in den Weg.
„Meine Damen und Herren, Captain Quinn ist außerordentlich über ihre Aufmerksamkeit erfreut, aber vergessen sie bitte nicht, sie ist ein Ehrengast der Woodieny, so wie sie. Wir dürfen nicht vergessen das, so wichtig die Captain auch ist, dass heute andere im Mittelpunkt stehen. Ich bitte sie daher ihre kostbare Zeit und Aufmerksamkeit unseren Gastgebern, den ehrenwerten Woodieny zu widmen. Sollte sie ein wichtiges Anliegen an Captain Quinn haben, so lassen sie es mich wissen und ich werde persönlich einen Termin mit ihren ausmachen. Aber nun haben sie bitte Verständnis das Captain Quinn den Abend in ihrer Funktion als Ehrengast genießen möchte.“ Mein Tonfall war freundlich aber bestimmend. In einigen Gesichtern las ich Verwirrung in anderen erstaunen. Ich lächelte und sah die Gruppe freundlich an. In diesen Moment ging das Licht kurz aus und dann wieder an. Die Gala würde also nun eröffnet werden. Ich nickte der Gruppe noch einmal zu und kehrte zu meinem Platz zurück. Die Captain sah mich mit einem Blick an, welchen ich schwer deuten konnte. Doch reden konnte wir nicht, denn das Showprogramm begann. Eine sehr unterhaltsame Darbietung eines Woodieny, der es gut verstand die Menge zum lachen zu bringen. Tanz und Gesang folgten. Ich musste zugeben, die als Akirana Yavapai vorgestellte sang sehr gut, und ihr Begleiter, ein junger Mann der sie auf Violine begleitete schaffte es mit seinem Instrument ihre Stimme noch mehr hervorzuheben. Tosender Applaus erklang als das Duo ihren Auftritt beendet hatten.

Nach diesem persönlichen Highlight für mich wurde die Tanzfläche eröffnet. Eine Weile beobachtete ich die Paare die sich anmutig im Einklang mit der Musik bewegten. Meine Riana hatte das Tanzen geliebt. Jede Möglichkeit die sie hatte nutzte sie zum Tanzen. In Momenten wie diesen wurde mir wieder klar, wie sehr ich meine Frau vermisste. Lautlos seufzte ich und widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Tisch zu. Der vulkanische Botschafter S'Tonn schwieg und beobachtete das Spektakel mit ausdrucksloser Miene und nippte hin und wieder an seinem Getränk. Tom und Michaela Quinn, Captain Quinns Kinder diskutierten mit ihre Mutter ob der Botschafter nicht vielleicht bei dem Auftritt des Woodieny-Komikers einen Mundwinkel verzogen hatte. Ich beobachtete die Captain. Sie lachte immer wieder über die Aussagen ihrer Kinder und warf einen Blick über den großen Raum, nickte hier und da einem bekannten Gesicht zu und ließ ihren Blick über die Tanzfläche wandern. Wollte sie Tanzen? Ihre Begleitung, der stumme Botschafter würde sie sicher nicht auffordern und ihr Sohn wohl auch nicht. Es würde jedoch mit Sicherheit von den Gastgebern gern gesehen werden, wenn auch ihr besonderer Ehrengast das Tanzbein schwang. Ich lächelte, stand auf und ging zu meiner neuen Chefin und machte eine elegante Verbeugung.
„Verzeihen sie Captain Quinn, aber würden sie mir die Ehre erweisen und mit den nächsten Tanz schenken?“, fragte ich und lächelte sie offen und freundlich an. Ihre Augen weiteten sich leicht und ihre Tochter, Ela, wie ihre Mutter sie nannte, kicherte.
„Los, Mum, Tanz mit ihm, du wirst auch nicht jünger.“, ihr Grinsen war breit und auch ihr Sohn grinste breit. Captain Quinn sah ihre Kinder einen Moment an und lachte dann.
„Aber nur einen Tanz Mister Sullivan.“, sagte sie und ich nickte.
„Es ist mir ein Vergnügen, werte Lady.“, ich verbeugte mich erneut und reichte ihr meine Hand. Vorsichtig ergriff sie diese und sah nochmal zu ihren Kindern. „Sie müssen nicht mit mir Tanzen wenn sie nicht möchten, Ma'am.“, sagte ich leise während ich die Tanzfläche ansteuerte.
Ihr lächeln war aufrichtig. „Ein Tanz wird mir sicher nicht Schaden, aber ich warne sie, es ist eine ganze Weile her das ich getanzt habe.“
„Keine Sorge Captain, folgen sie einfach meinen Schritten und niemand wird merken das sie selten Tanzen.“. Wir hatten die Tanzfläche erreicht und ich legte meinen Arm um ihre Hüften, ganz wie es der Anstand gebot. Ich wusste genau wie ich meine Arme positionieren musste, ohne eine Ohrfeige oder ähnliches zu kassieren, weil ich eine Frau unsittlich berührte. Dann begann ich mich im Takt der Musik zu bewegen und Captain Quinn folgte mir. Sie lächelte leicht. „Ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen Ma'am. Aber ich weiß aus Erfahrung das es auf solchen Anlässen so etwas wie die Pflichtkür ist für Ehrengäste und ich glaube nicht das Botschafter S'Tonn tanzt.“, flüsterte ich leise und wieder musterte sie mich erstaunt. Es war das dritte Mal an diesem Abend das ich sie, mit meiner Art und Wissen aus dem Konzept zu bringen schien. Wir drehten uns leicht und schwebten nahezu über das Parkett. Es machte mir Spaß, das musste ich zugeben. Ein Blick zu unserem Tisch verriet mir das ihre Kinder mich genau beäugten. Ich musste schmunzeln.
„Meine Frau tanzte sehr gerne und viel. Ich musste es wohl oder übel lernen wenn ich etwas Zeit mit meiner Frau in der Freizeit haben wollte.“, ich zwinkerte ihr leicht zu. Sie lächelte. „Nun wir müssen alle die ein oder anderen Opfer bringen, Mister Sullivan.“, sagte sie und sah mich weiter an.
„Ich muss zugeben ich hatte auch einen Hintergedanken. Wir werden in Zukunft eng zusammenarbeiten und beim Tanzen kann man sehr gut plaudern und sich gegenseitig kennen lernen. Ich hoffe sie nehmen mir diesen Gedanken nicht übel.“,
Sie lachte erneut. „Sie sind mit allen Wassern gewaschen, das muss ich zugeben.“
Viel zu schnell endete das Lied. Ich verbeugte mich vor ihr und griff erneut vorsichtig ihre Hand und brachte die Captain wohlbehalten zum Tisch.
„Ich danke für den wundervollen Tanz, myLady.“, lächelte ich und ging wieder zu meinem Platz.

-TBC-