Strande III - Log 9 - Lt Alexis Grant - CTO - 13186.1386

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Alexis
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So 18. Mär 2012, 13:54

Wörter: 1182
Beteiligte: Team Säulen
Erwähnte: Petersen


…::: Säulen – auf den Straßen :::…


Immer wieder schweifte mein Blick über die Umgebung. Die Nacktschafe. Blieb am Rücken des Captains hängen, welcher vor mir lief. T’Rish bildete die Vorhut. Und obwohl wir uns bemühten gelassen zu wirken, so als würden wir hierher gehören, war die Anspannung deutlich zu spüren. Wir wussten zu wenig über die Gepflogenheiten, wie man sich hier verhielt. Mein innerer Drang gebot mir alles zu tun um für die Sicherheit des Captains zu sorgen. Aber war das angemessen? Durfte ich das als weibliches Schaf überhaupt? Durfte ich es als junges Sippenmitglied oder wäre es anmaßend dem Sippenältesten gegenüber? War es seine Aufgabe für die Sicherheit aller zu sorgen? Dinge die wir nicht herausfinden würden während wir versuchten uns so unauffällig wie möglich durch die Menge zu Bewegen.
Mir war die Notwendigkeit seiner Anwesenheit hier klar. Und doch… So viele unkalkulierbare Risiken. Dagegen war das Treffen mit den beiden Freihändlern damals ein Witz gewesen. Zumal ich einfach ich sein konnte. Jetzt war ich gefangen in einem Schafspelz und in Normen und Regeln die ich nicht kannte.
Ein kurzer Blick zurück über die Schulter. Tur Kara versuchte nicht zu viel Abstand zwischen uns kommen zu lassen. Irgendwie machte er einen unglücklichen Eindruck. Zwar waren wir einer Meinung was das scheren anging, trotzdem machte ihm die Wolle zu schaffen. Oder viel mehr die damit verbundene Hitze. Hier unten auf den Straßen war es sowieso schon drückend heiß. Der dichte Pelz tat sein Übriges.
Wieder ein Blick durch die Umgebung, ein energisches beiseite schieben eines geschorenen Stranders der fieberhaft versuchte mit mir über das Wasser zu verhandeln.
Wieder zurück zum Captain um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Zwar wäre es ein leichtes die Gruppe mit Hilfe des Tricorders wieder zu finden. Aber das Risiko dabei beobachtet zu werde… Und niemand von uns sollte sich hier alleine bewegen. Außerdem war es meine Pflicht ihn zu beschützen. Gerade hier. Wir wussten zu wenig. Wie weit würde man für Wasser gehen? Verzweiflung war ein starker Antrieb.
Leicht schüttelte ich den Kopf. Wie schaffte ich es nur immer wieder in solche Situationen zu geraten? Kaum zurück auf der alten Einheit und schon wieder undercover unterwegs. Ich vermisste mein Messer. Und wollte diese Wolle loswerden. Es war so schrecklich heiß. Ich hasse Hitze. Fast so sehr wie…
Mein Blick glitt wieder nach hinten. Ich konnte Yu’She nicht sehen. Das gefiel mir nicht. Unsere Gruppe hatte sich schon viel zu weit auseinander gezogen. Hoffentlich hatte sie keine Schwierigkeiten. Der Captain ließ sich nichts anmerken, obwohl er mit der Hitze sicher noch mehr Probleme hatte als ich. Aber sie? Sie hatte von Anfang an Schwierigkeiten gehabt. Nicht das die Temperaturen… Es war nicht mehr weit bis zu unserem Ziel. Aber ich wurde unruhig. Grundlos, versuchte ich mir einzureden. Sie weiß wie man auf sich aufpasst. Meistens… So lange es klare Regeln gab…Verdammter Mist, du bist viel zu nervös. Konzentrier dich auf deine Aufgabe. Noch ein Blick zurück und ich blieb stehen. „Was ist los?“ Tur Kara wollte ebenfalls stehen bleiben. „Nichts. Gehen sie einfach weiter, nicht das sie den Anschluss verlieren.“ Zwar machte die Wolle es uns etwas leichter unsere Leute im Auge zu behalten… Er nickte knapp und ging an mir vorbei. Zemus direkt hinter ihm. Dann der Doktor… Sekunden verstrichen. Keine Wolle in Sicht. Ungeduld. Weitere Sekunden. Enji entfernte sich. Verschwand zwischen den übrigen Schafen. Nicht das ich jetzt selbst zurückblieb. Aber immernoch keine Yu`She.

„Stolzhuf.“, rief ich bemüht hoch in die Menge hinein. Aber die Antwort blieb aus. Verdammt. Kurz erwägte ich zurück zu gehen, sie zu suchen. Aber vielleicht hatte ich sie nur übersehen. Vielleicht war sie auf der anderen Seite der Gasse an mir vorbei gegangen. Und wenn ich jetzt selbst verloren ging…
Frustriert knirschte ich mit den Zähnen, wand mich dann kurzentschlossen um und eilte den anderen hinterher.
Ich holte sie erst ein als sie in der Nähe des Untergrundlifts in einer Seitengasse stehen geblieben waren. Bemüht im Schatten wenigstens ein wenig Abkühlung zu finden. Vergeblich…
„Stolzhuf.“ Der Versuch so tief zu sprechen kratzte im Hals. Schwer atmend blieb ich neben dem Captain stehen. Sie war nicht hier. Die letzte Hoffnung das ich mich geirrt hatte war dahin. „Was ist?“ Kurz sah ich mich noch einmal um. Wir zogen so oder so Aufmerksamkeit auf uns. Nur sollte es nicht mehr als nötig sein. „Yu`She ist verschwunden.“, sagte ich leise. Dieses Stolzhuf-Gepiepse war lästig. Sein Blick huschte über die Gruppe. Erkennen, Erschrecken…
„Wer war vor ihr?“ – „Enji.“ Der zuckte sichtlich zusammen als er den Blick des Captains auf sich fand. „Es tut mir leid, ich…“ – „Schon gut, nicht zu ändern.“ Trotzdem war seine Stimme hart. Und Enji wurde noch ein Stück kleiner. T’Rish hatte bereits seinen Tricorder hervor gezogen. „Einen knappen Kilometer südwestlich. Sie bewegt sich nicht mehr.“ Entführt? Verschleppt? Wenn sie sich nur verlaufen hätte, hätte sie sich doch sicher schon gemeldet.
Jetzt war guter Rat teuer. Der Captain blieb still, den Blick fest auf dem Untergrundlift. So nah am Ziel. Zumindest ansatzweise. Und doch so weit entfernt. Wir konnten sie nicht zurück lassen. Mussten einen Weg finden uns in die Prozession einzuschleichen.
Hier auf offener Straße ging das nicht. Zu viele Beobachter. Und die Wachen. Vielleicht in der Tempelsäule. Aber das war die entgegengesetzte Richtung. Noch weiter von Yu`She weg. Sie war ein cleveres Mädchen und wusste worauf es in solchen Situationen ankam. Sie konnte es schaffen sich alleine zu uns durchzuschlagen. Wenn… ja wenn sie nicht doch entführt wurde.

„P’Thall an Britannia.“ – „Wie kann ich ihnen helfen Captain?“ – „Lokalisieren sie Ensign Yu`She.“ Eine kurze Pause, dann meldete sich Peterson wieder. „Sie befindet sich mit etwa 100 Strandern in einem Gebäude etwa einen Kilometer südwestlich ihrer Position.“ Also fiel rausbeamen schon mal aus. Aber die Masse an Strandern ließ schon einmal darauf vermuten das sie nicht von ein paar Halunken verschleppt wurde. Aber was dann? „Wie geht es ihr?“ Wieder eine Pause. „Ihre Lebenszeichen lassen darauf schließen das sie in Ordnung ist.“ In Ordnung? Etwas präziser bitte Doktor. Der Captain grummelte etwas vor sich hin, beendete dann die Verbindung, grummelte weiter.

„Ich gehe sie suchen, Sir.“ Er sah mich an, verengte seinen Blick etwas. Was ihm dank der Strandermimik nur unzureichend gelang. Es war wesentlich leichter seinem Blick Stand zu halten wenn er aus großen Schaf-Kulleraugen kam. Er konnte sich anscheinend weder zu einem Ja noch zu einem Nein durchringen. Ich hatte dutzende von Argumenten warum ich die richtige dafür war. Aber die wollte ich nun wirklich nicht vor allen anderen breittreten. Er kannte sie auch so. Zumindest einen Teil davon. „Wahrscheinlich ist es was ganz lapidares, vielleicht hat man sie nur verwechselt. Ich geh sie holen und wir kommen zurück. Inzwischen können sie einen Weg suchen sich einzuschleichen.“ Da waren immernoch Bedenken. Was wenn das die letzte Prozession in dieser Woche war? In diesem Jahr. Unsere einzige Chance nach unten zu kommen. Sie musste ergriffen werden. Ob nun mit Yu`She oder ohne sie. Eine ganze Zivilisation stand auf dem Spiel.
„Wir sind rechtzeitig zurück. Wenn nicht finden wir einen Weg nach unten.“ Sein Blick bohrte sich in meinen. Er wusste, dass ich es ernst meinte.
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