NH – Cmdr S. Kirilenkova – DXO – URPG Log 02 – 14‘268.2371

[JasonHawk]

NH – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – DXO – URPG Log 02 – 14‘268.2371

Personen (nur erwähnt): Ayres Jall, Harley H. Kristoffson, Valeris A. Advena
NPCs: Akiel ch’Thane, Lukas R. Pike
Wörter: 1‘052
Titel: Beförderungen

=A= G-001 New Hope – Deck 12 – Büro des kommandierenden Offiziers Commodore ch’Thane =A=

Ich trat etwas unsicher in das Büro von Commodore ch’Thane, nachdem er mich hereingebeten hatte. Ich hatte ausnahmsweise keine Ahnung, was mich erwartete. Der Andorianer hatte mir einen Termin mit dem Kommentar „Administration“ in meinen Kalender eingetragen. Als ich aber erkannte, wer da mit ch’Thane auf mich wartete, fiel mir das Herz in die Hose: da sass Fleet Colonel Lukas Pike. Mit ihm hatte ich mich nach den Anschlägen auf Muvea-Magnus und Hildebrandt verkracht, als ich das Kommando übernommen hatte. Er war im Nachgang wegen Befehlsverweigerung und eigenmächtigem Handeln degradiert worden. Er durfte seinen Posten behalten, weil er zur Rettung der USS Kirk beigetragen hatte und nur bedingt urteilsfähig war, weil es um seine Familie gegangen war.

„Guten Morgen, Commander Kirilenkova. Kommen Sie herein und setzten Sie sich“, bot mir ch’Thane einen Platz auf der Couch oder einem Sessel in der Sitzecke an, wo sich Pike bereits den bequemen Sessel geschnappt hatte. „Wollen Sie einen Kljúkwa-Saft?“
„Gerne“, sagte ich und konnte nicht verhindern, überrascht zu klingen, dass der Commodore mein bevorzugtes Morgen-Getränk kannte. Ich erkannte, dass Pike bereits eine dampfende Tasse Kaffee vor sich stehen hatte. Ich vermutete, dass er schwarz war, ohne Zucker. Als ich mich entschieden hatte, mich auf die Eckcouch zu setzen, kam der Kommandant bereits mit meinem Kljúkwa-Saft und einem andorianischen heissen Eiskaffee für sich.

„Nun gut, Sie beide sind hier, weil Sie zusammen mit mir die oberste Kommandohierarchie an Bord dieser Station darstellen. Genau diese Kommandostruktur ändert sich nun. Wie Sie beide wissen, haben wir immer noch keinen Ersten Offizier, der Chefarzt ist verstorben und wir haben zwei Kündigungen in den oberen Rängen zu beklagen.“ Zwei Kündigungen? Davon wusste ich gar nichts. Aber vielleicht war das die Antwort auf meine ungestellte Frage, wo denn Ayres war. „Unser zweiter Zweiter Offizier Commander Jall und die Chefingenieurin Commander Syce.“
„Und was machen wir hier, Sir?“, fragte Pike und sein Sir hörte sich sehr gezwungen an.
„Mir Vorschläge machen und diese diskutieren und zwar Vorschläge von Offizieren hier an Bord der Station. Ich habe dem Oberkommando bereits verdeutlicht, dass ich die Führungsposten nicht mit externen Offizieren besetzen möchte. Wir haben hier inzwischen eine gut eingespielte Crew und ich will den Teamgeist nicht durch fremde Vorgesetzte stören“, erklärte der blauhäutige Mann ruhig und geduldig seine Absicht. Mir tat sich dabei eine neue Frage auf:
„Für welche Posten sollen wir Ihnen denn Vorschläge unterbreiten?“
„Für die beiden Abteilungsleiter. Für den Ersten Offizier und die Nachfolge von Commander Jall habe ich mir bereits Gedanken gemacht, die ich danach mit Ihnen beiden besprechen will.“

Eigentlich hätte mich der Erste Offizier und mein zukünftiger Partner mehr interessiert, als der Chefingenieur und der Chefarzt. Aber da ich gerade für letzteres sowieso einen Vorschlag hatte, konnten wir meinetwegen auch so beginnen. Vorfreude war ja bekanntlich die schönste Freude. So machte ich meinen Vorschlag.

„Ich dachte mir, Ensign Kristoffson könnte die Leitung über die Krankenstation und die medizinische Abteilung übernehmen.“
„Lächerlich“, schnaubte Pike verächtlich und grinste mich danach fies an. Er musste wohl seine Quellen bezüglich mir und Harley haben. Nun, ich tat ihm den Gefallen nicht, ihn deswegen anzufahren und hielt mich stattdessen zurück. Sollte ch’Thane sich dieser Unhöflichkeit annehmen.
„Etwas mehr Respekt, Colonel. Und zu Ihnen, Commander: Ich verstehe Ihren Vorschlag. Miss Kristoffson war während Quingons Abwesenheit eingesprungen und hat die Krankenstation souverän geleitet. Es ist anzunehmen, dass ihre Kollegen sie auch annehmen würden.“ Nun musste ein Aber kommen: „Allerdings besitzt sie noch kein Offizierspatent.“
„Nun, das liesse sich ja hier an Bord ändern. Wir besitzen einen Ableger der Akademie, wo sie sozusagen den Dienst begleitend das Patent nachholen könnte“, schlug ich vor.
„Diese Frau hat keinen Respekt vor Vorgesetzten, ist chaotisch und geistig ein Kind“, zählte Pike einige negative Eigenschaften auf. Doch ch’Thane schien irgendwie Gefallen an dem Gedanken zu finden.
„Irgendwie würde das unserem Führungsteam gut tun. Das bringt neue Ideen und Lösungsansätze. Abgesehen davon richten diese Eigenschaften auf der Krankenstation nicht viel Schaden an.“ Der Andorianer hielt kurz inne und seine Fühler tanzten herum. Dann beugten sie sich plötzlich bestimmt nach vorne. Er hatte eine Entscheidung gefällt. „Wir probieren es, allerdings vorerst nur auf Probe!“, ergänzte ch’Thane und würgte damit Pikes Protest ab. „Sie muss sich in den Akademie-Kursen auf dem Weg zu ihrem Offizierspatent beweisen. Sollten ihre Leistungen nicht genügen, kommen wir auf den Entscheid zurück!“

Beim Chefingenieur hatten wir uns schnell geeinigt. Pike schlug einen kantigen Lieutenant vor, der früher ein Marine gewesen war. Als sein Schiff gestrandet war, hatte er es wieder zusammengeflickt und damit die Crew gerettet. Kurz darauf hatte er in die Technik der Sternenflotte gewechselt und diente nun auf der New Hope. ch’Thane hatte aber jemand anderen im Fokus und tat dies offen Kund. Jemanden mit Erfahrung als Chefingenieur und der mir wohl bekannt war. Die kurzzeitig verstorbene Commander Valeris Advena. Bei ihr hatte Pike keine Widerworte und lies sich von ihrer Erfahrung als CTO der Resolution überzeugen. Nun mussten Harley und Advena nur noch zusagen.

„Nun zum Ersten Offizier. Auch hier möchte ich jemanden ernennen, der bereits Erfahrungen auf dem Posten hat“, begann ch’Thane und ich wurde plötzlich unruhige. Meinte er etwa mich? Plötzlich lag sein Blick auf mir. Konnte er etwa Gedanken lesen? „Ja Commander, ich hätte Sie gerne als meine Stellvertreterin!“

Ich schaute verlegen in mein leeres Glas und drehte es nervös in den Händen herum. Musste das sein? Ich hatte der Versetzung von der Resolution auf die New Hope ja unter anderem zugestimmt, weil ich hier eben nicht mehr die Verantwortung eines stellvertretenden Kommandanten inne haben wollte. Auch wenn ich bisher ja eher noch mehr Verantwortung gehabt hatte.

„Und was ist mit mir?“, fragte Pike etwas enttäuscht. Hatte er sich etwa auch Hoffnungen auf den Posten gemacht?
„Ich habe mir das zuerst überlegt, wie es das Gericht in Ihrer Verhandlung vorgeschlagen hat, mir dann aber eine andere Lösung überlegt. Sie behalten das Kommando über die Marines an Bord der New Hope wie bisher, sind aber offiziell direkt mir unterstellt und haben meinen Befehlen zu folgen. Damit würde ich das Marine Corps gerne mehr in die Kommandostruktur der Sternenflotte einbinden. Aus diesem Grund würde ich Sie gerne den Posten von Commander Jall als Zweiter Offizier übernehmen lassen, inklusiver der Aufgaben als Taktik- und Geheimdienstoffizier. Was halten Sie beide von meinem Vorschlag?“