Sternenzeit: 14351.2335
Beteiligte Personen:
- Medizinerin
- Techniker im Maschinenraum
_,.-~*°*~-.,_,.- USS Prophecy – NCC-202012 – Krankenstation -.,_,.-~*°*~-.,_
Benommen öffnete ich meine Augen und wurde durch ein grelles Licht geblendet. Wo war ich? Schnell hob ich mir eine Hand vor die Augen und blinzelte durch die Finger hindurch. Was war das für ein Raum? Es dauerte einen Moment, bis ich die Konturen vor mir klar erkennen konnte. Als ich mich vorsichtig aufrichtete, konnte ich die Krankenstation erkennen.
„Ah sie sind aufgewacht, Chief“, meldete sich eine Medizinerin und kam auf mein Biobett zu.
„Ja“, brummte ich heiser und sah mich um. Mein Kopf dröhnte etwas. „Was ist passiert?“, wollte ich wissen und setzte mich seitlich auf das Bett.
„Sie wurden beim letzten gravierenden Treffer auf die Prophecy durch den Maschinenraum geworfen und haben sich dabei wohl den Kopf angeschlagen“, erklärte die Medizinerin schnell. „Sie waren wohl so lange noch im Maschinenraum geblieben, wie der Angriff stattfand und wollten daraufhin auf die Krankenstation kommen, doch haben sie es nicht mehr geschafft und sind zusammengebrochen.“, die Worte ließen die Ereignisse wieder in meinen Kopf emporkommen.
„Ah gut, stimmt. Ich erinnere mich. Mir wurde schwarz, als ich mich auf den Weg hier her machen wollte“, stimmte ich zu und hielt mir den Kopf. „Ich hab noch immer Kopfschmerzen.“
„Ja, sie waren nicht lange bewusstlos. Sie wurden hergebracht und wir haben sie schnell untersucht. Doch wie erwartet, handelte es sich wohl bloß um einige Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Damit die Prellungen sich nicht zu groß Ausbilden haben wir ihnen etwas dagegen gegeben und nebenbei ihren Körper auf Verletzungen untersucht, doch es scheint so, als würden sie einiges wegstecken können“, erklärte die Medizinerin lächelnd. „Liegt wohl am bajoranischen Teil ihrer Gene.“
„Wie sieht es aus? Bin ich einsatzfähig?“, wollte ich wissen und hob mir noch immer den Kopf.
„Ja, auch wenn sie sich nicht anstrengen sollten. Ich werde ihnen noch etwas gegen die Kopfschmerzen geben und erwarte sie in wenigen Stunden zur Kontrolle“, erklärte die Frau schnell und holte ein Hypospray, um es anschließend an meinen Hals zu setzen. Mit einem Zischen gelangt das Schmerzmittel in meinen Blutkreislauf. „Sollten sie sich schwindlig fühlen oder die Kopfschmerzen wieder auftreten, kommen sie bitte sofort wieder auf die Krankenstation. An sonst erwarten wir sie in sechs Stunden wieder hier, bis dahin dürfte das Schmerzmittel auch wieder nachlassen“, so konnte man seine Patienten auch an die Krankenstation fesseln. Einfach die Medizin nur in solch einer Dosis geben, dass sie bis zur nächsten Pflichtuntersuchung wirkt und man dementsprechend gezwungen ist, sich seinen sprichwörtlichen nächsten Schuss zu holen.
„Danke Doc“, antwortete ich seufzend und spürte wie das Pochen in meinem Kopf nachließ. Wenigstens half das Schmerzmittel also. „Ich mach mich also auf den Weg.“
„Wir sehen uns“, verabschiedete sich die Medizinerin und wandte sich zügig der nächsten Person zu. Derweil verließ ich die Krankenstation und ging in Richtung des Maschinenraums.
_,.-~*°*~-.,_,.- USS Prophecy – NCC-202012 – Maschinenraum -.,_,.-~*°*~-.,_
Erleichtert kam ich am Maschinenraum an und sah, dass die Techniker fleißig umher wuselten und arbeiteten.
„Chief, da sind Sie ja wieder“, wurde ich direkt gerufen, als ich mich dem Warpkern näherte. „Geht es Ihnen wieder besser?“, wollte der Techniker wissen, dem ich die Leitung für den Moment übertragen hatte.
„Ja, Lieutenant“, lachte ich und war immer wieder lustig überrascht, wenn ich Offiziere umherscheuchen durfte. Auf der anderen Seite wusste ich, dass dies auch andere Unteroffiziere schon gerne gemacht haben. Da fiel mir bloß Chief O’Brien als Chefingenieur der Deep Space Nine ein. Doch auf der anderen Seite gab es Momente, an denen ich nochmal gerne mein Offizierspatent nachholen wollte. Doch bisher hatte ich es noch nicht als so nötig gesehen, dass ich mich wirklich darum kümmern wollte. Außerdem hatte ich einen Doktortitel der rein fachlich jedem zu erkennen geben sollte, dass ich nicht gerade dumm war und dass man vielleicht auf mich hören sollte. Aber beim Offizierspatent ging es ja auch eher um das Führen von seinen Mitmenschen in einer Hierarchie und eigentlich war ich derzeit ganz zufrieden als Technikerin, die gelegentlich mal eine Führungsrolle einnahm ohne zwingend eingespannt zu sein. Wobei ich auf der anderen Seite auf der Station auch schon meine Rollen in Subabteilungen hatte.
„Chief“, meldete sich plötzlich ein Techniker und reichte mir ein PADD. Oh es war mein PADD. „Es lag im Maschinenraum als sie zur Krankenstation gebracht wurden.“
„Danke sehr Petty Officer“, lächelte ich und nahm das Gerät in Empfang und war froh, dass es nicht einmal einen Kratzer abbekommen hatte während ich solch schöne Flugkunststücke durch den Maschinenraum unternahm. Auf der anderen Seite hatte ich nicht umsonst eine Lederhülle dafür besorgt. Vielleicht sollte ich das Leder mal wieder etwas pflegen. Gott, es gab Momente da hatte ich merkwürdige Gedanken.
„Wie ist die aktuelle Lage?“, wollte ich wissen und sah zum Lieutenant.
„Ein Team ist gerade dabei die wichtigsten Systeme wieder zum Laufen zu bringen“, fing der Offizier an. „Die Sensoren sind im näheren Bereich wieder funktionsfähig und die Langstreckensensoren werden gerade kalibriert. Parallel dazu wird aber auch der Hauptdeflektor wieder repariert und die Schäden in der Steuerbordgondel müssen repariert werden, an sonst können wir nicht auf Warp gehen.“
„Wie lange schätzen Sie wird das dauern?“, wollte ich wissen und ging mit der kleinen Gruppe an Technikern an die Hauptkonsole, damit wir besser diskutieren könnten.
„Die Sensoren werden nicht lange benötigen, problematisch wird eher das Richten der Gondel sein und gleichzeitig der Deflektor. Wobei die Teams am Hauptdeflektor gemeldet haben, dass ihre Arbeiten gut fortschreiten. Die Gondel macht insofern mehr Probleme, da wir einen nicht unwesentlichen Hüllenbruch haben, der das Aufladen der Warpspulen in diesem Segment unmöglich macht“, beschrieb der Techniker das Problem schnell. „Wir haben mehrere Teams losgeschickt, die mit Hilfe von Shuttles, Workbees und Raumanzügen daran arbeiten den Hüllenbruch zu versiegeln, aber es kann mehrere Stunden bis wir das Loch gestopft haben. Wenn wir ehrlich sind können wir froh sein, dass durch den Treffer nicht die Gondel explodiert ist. Es scheint so, als hätte das zur gleichen Zeit sich etablierende Feld der Ablativgeneratoren dazu geführt, dass nur ein verhältnismäßig kleiner Hüllenbruch entstanden ist.“
„Gut, gibt es von der Brücke Instruktionen?“, stellte ich die letzte Frage, die noch in meinem Kopf brannte.
„Ja, wir sollen das Schiff so schnell wie möglich wieder für den Einsatz bereit machen. Doch sollte klar sein, dass das Schiff eigentlich schnellst möglich wieder zur New Hope sollte um repariert zu werden. Sonst könnte es echte Probleme geben mit unserer lädierten Steuerbordgondel.“
„Ich schätze, dass das wohl unsere letzte Option sein wird“, mutmaßte ich. „Kümmern sie sich darum, dass die Gondel so gut repariert wird wie nur möglich. Ich schätze wir werden unsere Mission auf keinen Fall abblasen und zurückfliegen, dafür ist die Situation zu brisant und ich denke, dass wir das als Techniker schon auf die Reihe bekommen. Ich werde auf jeden Fall jetzt Kontakt zur Brücke aufnehmen, um genauere Instruktionen zu erhalten. Ich schätze, dass das Außenteam gerade seine Meldung macht.“
„Wie Sie wünschen, Chief.“, antwortete der Offizier leicht verärgert, doch wusste er selbst, dass wir in einer Situation waren, in der wir nicht einfach zurückfliegen konnten.