NH – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 12 Log 06 – 15‘021.2356
Personen: Noah Parrish, Artis Sawan`Vrel, Ricarda
NPCs: Akiel ch‘Thane
Wörter: 1‘116
Titel: ein Plan
=A= G-001 New Hope – Deck 11 – Beobachtungslounge =A=
Ich hatte alles andere um mich herum vergessen. Ich starrte nur noch entgeistert auf Parrish, als dieser erzählte, wie er Borg-Technologie in seinen kybernetischen Updates der Station verwendet hatte. Aber das war noch nicht einmal alles. Er hatte eine Trägerwelle integriert, in der Hoffnung seine Frau, inzwischen eine Borg, hierher locken zu können. Dieser Teil des Plans war super aufgegangen, wenn ich an den Borg-Kubus vor der Station dachte.
„Commodore, Sie müssen mich auf diesen Kubus lassen. Ich muss meine Frau finden!“
„Ich muss gar Nichts, Commander Parrish! Sie haben meine Station bewusst einem Angriff durch die Borg ausgesetzt! Wenn ich nicht auf Ihre Hilfe bei der Umsetzung der Idee von Commander Advena und Ensign Hawk angewiesen wäre, würde ich Sie sofort in Ihr Quartier sperren!“
„Sir, meine Frau!“
„Ist eine Borg! Und somit faktisch tot! Finden Sie sich damit ab! Wir haben nicht die Möglichkeit, jeden Menschen aus den Fängen der Borg zu befreien und zu entassimilieren! Wir können bei Ihnen nicht eine Ausnahme machen, nur weil Sie sich für einen brillanten Wissenschaftler halten!“
Wow, ch’Thane hatte schon immer klare Worte gefunden, aber das übertraf mal wieder alles. An Bord der New Hope hatte wohl noch nie jemand so mit Parrish gesprochen und auch sonst wohl nur selten. Das sah man dem Kybernetik-Experten auch an. Er war es nicht gewohnt, dass jemand so mit ihm sprach. Ich musste mich zusammenreissen, um in Anbetracht der ernsten Situation nicht zu schmunzeln. Plötzlich änderte sich die Körpersprache von ch’Thane. Er schlug jetzt eine andere Saite an bei Parrish.
„Hören Sie, Doktor. Wir brauchen Zeit, um unseren Plan umzusetzen. Dafür müssen wir die Borg ablenken. Das lässt sich am einfachsten durch ein Einsatzkommando an Bord des Kubus erreichen. Ich werde diesem Einsatzkommando sagen, dass es nach Ihrer Frau Ausschau halten soll. Aber Sie müssen hier bleiben! Sie müssen mit Commander Advena einen Weg finden, dass sich jene Besatzungsmitglieder in das Kollektiv einklinken können, die mit Ihrer Technik gearbeitet haben. Und finden Sie einen Weg Ihre Technik zu deaktivieren, damit die Borg Sie nicht weiter gegen uns verwenden können!“
Es ging los. Parrish widersprach nicht weiter. Er war zufrieden, auch wenn ich nicht zuversichtlich war, dass wir seine Frau finden, auf die New Hope bringen und die Assimilation rückgängig machen konnten. Andererseits hatte ich einen Bericht von Harley gelesen. Das letzte Lebenszeichen von ihr, bevor die Borg hier aufgetaucht waren, dass sie an etwas arbeitete, was man als Anti-Borg-Impfstoff bezeichnen könnte. Wenn das stimmte, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, um Parrishs Frau zu retten.
Ich verliess die Beobachtungslounge wie alle anderen auch. Advena, Parrish und Hawk machten sich gleich auf den Weg und trommelten weitere Techniker und Anwender der kybernetischen Geräte zusammen.
=A= G-001 New Hope – Deck 12 – OPS – gleich darauf =A=
Die Alarmstufe war wieder erhöht worden. Die Borg waren auf die Station zurückkehrt und nachdem sie sich geholt hatten, was ihnen gehörte, wollten sie uns jetzt assimilieren. Als ich mir jetzt den Kubus auf dem Hauptschirm der OPS und das Hologramm davon auf der Wabe anschaute, fröstelte es mich unwillkürlich. Nicht weil es plötzlich kalt war, sondern aus Angst. Woher kam diese Angst plötzlich? Vorher hatte ich beim Anblick des Kubus keine Angst gehabt und jetzt wo wir eine Lösung hatten, hatte ich plötzlich Angst? Oder war es gar keine eigentlich Angst, sondern die Sorge um Harley?
„Commander?“, riss mich ch’Thane aus meinen Gedanken.
„Ja, Sir?“
„Wollen Sie das Aussenteam jetzt anführen?“
„Entschuldigen Sie, Sir. Ich war gerade in Gedanken, als ich die OPS betreten habe. Ich habe nicht mitbekommen, was Sie mich gefragt haben. Um was für ein Aussenteam geht es?“, sagte ich völlig offen zum Kommandanten, während wir uns gemeinsam auf unsere Stühle im Zentrum der OPS setzten.
„General Pike will sich weiterhin um die Borg an Bord der New Hope kümmern. Das heisst wir brauchen noch jemanden, der das Aussenteam auf dem Kubus anführt. Ich würde gerne Sie entsenden!“
‚Ich Glückspilz!‘ war mein erster Gedanke und dabei schaffte ich es irgendwie, diesen Gedanken nicht laut auszusprechen. Ich wollte nicht wirklich auf den Kubus. Aber ich wusste auch nicht, wie ich mich hier herausreden konnte. Glücklicherweise musste ich das gar nicht. Es drängte sich plötzlich jemand anderes dafür auf!
„Sir, die Prophecy fliegt in das System ein!“, meldet Artis von der taktischen Konsole aus.
„Können wir sie rufen?“, reagierte ich etwas zu schnell und zu euphorisch. Mir war der kritische Seitenblick von ch’Thane nicht entgangen, als ich mich an Artis gewandt hatte.
„Ja, ich lege Commander Ricarda auf den Schirm.“
Auf dem Hauptschirm verschwand das bedrohliche Bild des eigentlich schlichten Kubus‘ und stattdessen erschien Ricarda vor dem vertrauten Hintergrund der Prophecy.
„Willkommen zurück, Commander!“, begrüsste ch’Thane die Androidin.
„Wir dachten, Sie könnten vielleicht Hilfe brauchen!“
„Hierfür kommen Sie genau zur rechten Zeit! Ich hätte einen Auftrag für Sie! Und zwar haben wir einen Plan, um die Borg zu stoppen. Allerdings brauchen wir ein Ablenkungsmanöver, indem ein Aussenteam auf den Kubus geht und dort Unruhe stiftet.“
„Sollten wir hinbekommen, Sir! Ich habe allerdings noch eine unruhige Sicherheitsoffizieren, die lieber auf die Station zurück will, um nach Ihrer Schwester zu sehen!“
„Wir können auch an Bord der New Hope noch jegliche Unterstützung brauchen. Allerdings sollten Sie nicht alle Sicherheitskräfte auf die Station oder den Kubus schicken. Allenfalls brauchen wir die Prophecy noch im Einsatz!“, erwiderte ch’Thane auf Ricardas Bitte. Ich wusste schon, welche Schwester sich hier um wen sorgte. Ich sorgte mich auch um sie. Aber ich hatte auch noch ein Anliegen an Ricarda:
„Ich hätte da noch eine Idee, die es uns einfacher machen sollten, unseren Plan umzusetzen“, setzte ich an und der Andorianer gab mir mit einer Geste zu verstehen, dass ich fortfahren konnte. „Nehmen Sie einen Trupp Techniker mit, Commander. Installieren Sie einen Signalverstärker und -empfänger an Bord des Kubus. Am besten in der Nähe eines Energieknotens oder gar eines Vinculums. Die Sicherheitskräfte sollen den Verstärker und Empfänger schützen!“
„Das sollte kein Problem sein, Ma’am. Allerdings wäre es gut, mehr über den Plan zu wissen, um den Verstärker richtig zu positionieren.“
„Das ist mir klar, Commander. Allerdings will ich den Plan nicht über eine ungesicherte Leitung durchgeben. Das Risiko ist zu gross“, antwortete ich Ricarda. Gleichzeitig tippte ich wie wild auf dem PADD in meiner Hand herum.
„Eine vernünftige Vorgehensweise“, erwiderte Ricarda, während ich mit den Eingaben auf dem PADD fertig wurde. Ich hielt es hoch, damit es die Androidin sehen konnte. Ich selber konnte mit blossen Augen nichts erkennen und genau das war das Ziel. Ich hatte die Schrift so klein gemacht, dass nur Ricardas höchst feine Augen den Text lesen konnten. Damit kannte sie den Plan nun auch. Und ich musste nicht auf den Kubus.