PRO - Lt. Sopek - TEC - RPG 5 Log 5 - 15039.1565

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

Antworten
Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mi 23. Okt 2013, 14:39

Personen: Rici, Odria, Mercury, restliches Außenteam (indirekt)
Wörter: 871


-=^=- Borg-Kubus -=^=-


„Verteidigungsposition einnehmen! Das Kraftfeld um den Verstärker aktivieren!“ Dieses Kommando galt mir und Tenara, die das Außenteam begleitete. Für mich war ihre Anwesenheit unlogisch, denn die anstehenden Aufgaben machten ihre Anwesenheit nicht erforderlich und brachten die junge Frau nur in unnötige Gefahr. Selbstverständlich war auch die Station momentan nicht der sicherste Ort in diesem Quadranten, dennoch war die Wahrscheinlichkeit, auf einem Borg-Kubus assimiliert oder getötet zu werden, deutlich höher. Für eine genauere Berechnung fehlten mir Referenzwerte, da es keine repräsentative Versuchsreihe gab, wie viele Mitglieder eines Außenteams von einem Borg-Kubus zurückkehrten. Zudem verhielten sich diese Borg laut Briefing atypisch, was eine Berechnung unmöglich machte. Und eine Schätzung abzugeben lag nicht in meiner Natur.

Ich berührte den kleinen Schalter, um das Kraftfeld zu initiieren. Binnen Millisekunden hatte sich der unsichtbare Schirm etabliert. Auch wenn dies die Leistungsfähigkeit des Transmitters nicht beeinflussen sollte – zumal dies ein entscheidender Faktor unseres ganzen Auftrags war und eine nun eintretende negative Wechselwirkung zwischen Kraftfeld und Transmitter das Unterfangen zum Scheitern gebracht hätte – überprüfte ich die Werte. Schließlich war nicht auszuschließen, dass die Borg ein zusätzliches Dämpfungsfeld aktiviert hatten, das die Verbindung zwischen Station und Transmitter schwächte. Doch die Werte lagen innerhalb normaler Parameter, was ich der Trill verbal kundtat, denn mir war aufgefallen, dass sie mit zunehmender Zeit und speziell jetzt nach der Ankündigung der Borg nervöser wurde. Die Worte, das alles soweit funktionierte, sollten eine beruhigende Wirkung auf sie haben. Das schien jedoch nicht zu funktionieren, also fügte ich hinzu: „Atmen Sie gleichmäßig ein und aus. Fokussieren Sie Ihre Gedanken auf Ihre Arbeit.“
„Das sagt sich so leicht. Sie haben ja auch keine Angst.“ Ihre Stimme vibrierte leicht unter ihrer Anspannung.

Ich klappte den Tricorder zusammen und ging die wenigen Schritte auf sie zu. Mit einer Geistesverschmelzung hätte ich sie beruhigen können, jedoch wäre dies – wie sagten die Menschen so schön – mit Quantentorpedos auf Workbees geschossen. Allgemein hatten die Menschen die Vorliebe, einfache Zusammenhänge in Metaphern zu verpacken, damit jede noch so engstirnige Person – also ein Mensch – sie verstand. „Geben Sie mir Ihre Hand und schließen Sie die Augen.“
Sie zog die Nase ein wenig hoch. „Das letzte Mal, als das ein Mann zu mir sagte, hat er…“ Sie verstummte, schüttelte sich und sprach dann weiter: „Aber gut, bei Ihnen brauch ich mir da wohl keine Sorgen zu machen.“
Ich konnte nur vermuten, dass sich ihre Äußerung auf eine ungewollte, sexuelle Begegnung bezog, auf jeden Fall kam sie zu dem richtigen Entschluss, da mein Pon’farr noch einige Monate in der Zukunft lag. Als sie die Augen schloss, nahm ich ihre Hand und sprach weiter: „Konzentrieren Sie sich nur auf meine Stimme. Begeben Sie sich an einen Ort, der Ihnen das Gefühl der absoluten Sicherheit gibt.“ Ich ließ ein paar Sekunden verstreichen, um ihr Zeit zu geben. „Wo sind Sie jetzt?“
„Bei den Tenaran Eisklippen“, sprach sie leise. Ich konnte sehen, wie ihre Atmung ruhiger wurde. Auch das leichte Vibrieren ihrer Hände ließ bereits nach.
Es war nicht ungewöhnlich, dass jemand einen Ort seines Heimatplaneten nahm. Insofern war ich froh, dass sie einen Ort wählte, den ich zumindest aus den Datenbanken kannte. „Gut, atmen Sie tief ein, fühlen Sie die kühle Luft in Ihren Lungen. Spüren Sie den kühlen Wind, der sie umgibt. Hören Sie das Rauschen des Pjenur-Flusses. Sehen Sie…“

„Das ist ja nur ein Borg!“ plärrte es zu uns herüber.

Tenara zuckte zusammen, riss die Augen auf und ihre Hand aus meiner. Ihre Atmung beschleunigte sich schlagartig.
„Nicht irgendein Borg“, konnte ich dank meines feinen Gehörs Ricarda sagen hören. „Das ist die Frau von Commander Parrish.“
Das war faszinierend. Natürlich war mir die Akte des Doktors bekannt und der Verlust seiner Frau. Dass nun ausgerechnet sie hier an Bord dieses Kubus war, war äußerst unwahrscheinlich. Es sei denn, der Doktor hätte einen Weg gefunden, sie ganz bewusst zu uns zu locken, womöglich mit Hilfe seiner neuartigen Interface-Apparaturen, die auf der Station nun ihr Eigenleben entwickelt hatten.
Ebenso faszinierend war, dass nur sie allein hierher kam.

„Bleiben Sie hier!“ befahl ich der jungen Trill. In ihrem aufgewühlten Zustand war sie eine zu große Gefahr für sich und das Außenteam. Ich ging ein wenig den Korridor entlang zu Hathaway.
„Chief, auf Basis Ihrer bisherigen Untersuchungen, wie lange braucht das Gift, um einen Borg zu entassimilieren?“
„Das lässt sich nicht so einfach sagen“, wich der Arzt aus. „Es hängt von vielen Faktoren ab: Rasse, Geschlecht, Alter, Zeitpunkt der Assimilation, aber vermutlich auch die komplette Krankheitsgeschichte des Wirts und natürlich die Konzentration des verabreichten Gifts.“
Ich verstand. „Ein Mensch, weiblich, 42 Jahre, vor sieben Jahren assimiliert.“ Das waren die Daten, die ich Hathaway über Parrishs Frau geben konnte.
Mein Gegenüber zögerte mit seiner Antwort: „Auf dieser Basis würde ich sagen, etwa vier bis sechs Tage.“ Da wir den Zeitpunkt der Infizierung des Kubus nur annähernd bestimmen konnten, war nicht auszumachen, in welchem Stadium der Entassimilierung sich die Frau befand. Offenbar nicht weit genug, denn Hathaway fügte noch an: „Allerdings wäre die Person dann ohne ärztlichen Beistand tot, da durch die Abstoßung der inneren Implantate ein Überleben unmöglich ist.“

„Bleiben Sie da stehen!“ kläffte derweil Ricarda in die Richtung des Neuankömmlings.
Diese tat tatsächlich wie geheißen. Dann fragte sie mit einer schwachen, brüchigen Stimme: „Wo ist Noah?“
Wedge Antilles

Bild
When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
Antworten