NH/PRO - Lt. Sopek - TEC - RPG 6 Log 1 - 15070.1625

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Wedge Antilles
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Sa 23. Nov 2013, 16:18

Personen: Kiri, Val, Rici, Luci, Ethan, Harley
indirekt: Andrass, Advent, Artis, Pi, Ty
Wörter: 1436


-=^=- Hauptmaschinenraum -=^=-


Die letzten Wochen waren geprägt von Doppelschichten. Viele Systeme waren einerseits durch den Angriff der Borg, andererseits durch den wissentlichen Einbau der Updates von Professor Parrish in Mitleidenschaft gezogen. Allein deren Ausbau erwies sich mehr als schwierig und der Commander hatte durch die dünne Personaldecke Probleme, die Prioritäten zuzuordnen: Einerseits sollte die Station wieder voll einsatzbereit sein, andererseits musste auch die Prophecy wieder repariert werden, da man nie wissen konnte, wann sie wieder zum Einsatz kommen musste.
Die Überstunden, die jeder Techniker seit Beendigung der Borg-Krise an Bord schob, wirkten sich negativ auf die Produktivität ebenjener Personen aus: Reparaturen wurden nicht mehr mit der Effizienz und teilweise sogar unvollständig ausgeführt, Berichte wurden verspätet und unvollständig abgeliefert; mit Ausnahme natürlich von mir und meinen vulkanischen Kollegen. Dennoch konnte ich nicht abstreiten, dass die letzten Wochen auch an meiner Physis genagt hatten, wie die Menschen zu formulieren pflegten.

Der Commander betrat den Hauptmaschinenraum und ging - leise ein „das ist zu früh“ vor sich hin murmelnd - schnurstracks in ihr Büro. Ich griff nach einem Padd mit dem letzten Statusbericht und folgte ihr. Auch wenn ihre Tür immer offen stand, verstand ich es als meine Pflicht, mich am Eingang zu postieren und auf ihre Eintritterlaubnis zu warten.
Als sie meine Anwesenheit bemerkte, winkte sie mich herein. Wortlos betrachtete ich den Turm bereits vorhandener Padds, der deutlich höher und instabiler war als sonst, und legte mein Padd so darauf ab, dass der Turm wenigstens etwas an Stabilität gewann.
Valeris lehnte sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück, rieb sich die Schläfen. Gleichzeitig fragte sie: „Sopek, wie ist der Zustand der Prophecy?“
„Die Reparaturen liegen 4 Stunden und 12 Minuten hinter dem Zeitplan. Wächst die Verzögerung ähnlich proportional, so werden die Arbeiten in 3 Wochen, 5 Tagen und…“
Schon gut“, unterbrach mich die CTO. Für eine Weile herrschte Schweigen.

„Darf ich fragen, für was es zu früh ist?“ Normalerweise war es nicht meine Art, Neugierde an den Tag zu legen, zumal es sich ja durchaus um etwas Privates handeln konnte. Allerdings hatte Valeris gezeigt, dass sie Arbeit und Privates strikt trennte und persönliche Probleme äußerst selten ihre Arbeit beeinflussten. Sollte es sich dennoch um etwas Privates handeln, hätte sie mich sicherlich dahingehend informiert.
„Die Föderation will einen Planeten im Gamma-Quadranten kolonisieren“, platzte es aus ihr heraus. „Es ist gefühlte zwei Tage her, dass uns die Borg fast assimiliert hätten. Wir haben gerade mal uns selbst retten können, und jetzt sollen wir quasi noch eine neue Kolonie beschützen. Es ist einfach zu früh!“
Ich wölbte eine Augenbraue. Es war in der Tat ein sehr ambitioniertes Projekt, das die Föderation da in Angriff nehmen wollte. Eine Neukolonisierung war mit einem immensen logistischen Aufwand verbunden. Dies in einem Gebiet zu tun, der gerade erst allmählich kartographiert wurde, war nicht einfach und barg ein hohes Maß an Risiko. „Ich nehme an, Sie haben Ihre Bedenken bei der Abteilungsleiter-Sitzung geäußert.“ Dies war keine Frage meinerseits, sondern eine Feststellung.
„Natürlich, aber das Oberkommando hat das Projekt schon gestartet. Selbst ch’Thane hätte da kaum noch etwas ausrichten können, geschweige denn ein Lieutenant Commander aus der technischen Abteilung.“

Das war eine berechtigte Vermutung. Daher beließ ich es dabei und sagte stattdessen: „Die Prophecy ist zwar noch nicht vollständig einsatzbereit, für einen Erkundungsflug zu einem Planeten sollte sie aber ausreichend gewappnet sein. Außerdem könnte sich dieser entspannende Ausflug positiv auf die Motivation der Besatzung auswirken.“
Valeris sah mich erstaunt an. „Ich würde sagen, das ist ein neuer Rekord.“ Diese Aussage irritierte mich, doch die CTO erklärte sich direkt. „Die Sitzung ist noch keine drei Minuten aus, und doch hat sich unser Auftrag schon bis hier unten rumgesprochen.“
„Ich habe keine Informationen diesbezüglich erhalten“, korrigierte ich. „Nachdem Sie sich über den Zustand der Prophecy erkundigt hatten, war es nur logisch, dass der Prozess der Untersuchung eines Planeten, der für die Kolonisation in Frage kommt, uns zugewiesen wurde, da das ganze Projekt sonst nicht Bestandteil Ihrer Sitzung gewesen wäre.“
Die CTO schüttelte den Kopf. „Sopek, manchmal verblüffen Sie mich.“
„Manchmal nur, Ma'am?“


-=^=- Prophecy, Hauptmaschinenraum -=^=-

Der Flug zu dem auserwählten Planeten war ereignislos verlaufen. Die technische Abteilung hatte diese Zeit nutzen können, um weitere Reparaturen und Justierungen vorzunehmen, die kein Raumdock erforderlich machten. So hatten der Anticaner Her'De'R und ich zum Beispiel die Feldspulen ausgetauscht, da sie nicht mehr ganz synchron liefen.

Nun war das Schiff in den Orbit eingetreten und Valeris hatte einen Teil ihres Mitarbeiterteams um sich versammelt. „Also gut, Leute. Wir haben den Orbit erreicht. Da die Prophecy ohne die Möglichkeiten der Starbase nicht weiter in Stand gesetzt werden kann und sich jeder von euch eine Pause verdient hat, werden wir nun Schichtplan Gamma einsetzen. Sobald die Sicherheit den Planeten freigegeben hat, kann jeder, der frei hat, zum Außenteam dazu stoßen. Ich habe somit nur noch einen Befehl an euch…“ Sie schaute sich mit einem ansatzweisen Schmunzeln um. „Erholt euch ein wenig.“


-=^=- Arius III, Planetenoberfläche, etwas später -=^=-

Mein Ausflug auf den Planeten diente natürlich nicht der Erholung. Und auch wenn die Sicherheitsabteilung den Planeten im Ganzen und unseren Landepunkt im Speziellen als ungefährlich eingestuft hatte, wollte ich mir selbst ein Bild von der Umgebung machen. Außerdem interessierte mich der Planet.

Ein kühler Wind umgab mich – zumindest für vulkanische Verhältnisse, für die Menschen war er sicherlich angenehm warm. Von meiner Position inmitten des Landegebiets hatte ich einen guten Rundumblick. Im Osten war in wenigen Kilometern die Bergkette zu sehen, die ich von den topographischen Scans, die die Prophecy zuvor gemacht hatte, bereits kannte. Das oberste Drittel der Berge war mit Schnee bedeckt. In nördlicher Richtung endete der Gebirgszug abrupt im Meer, das von hier aber nicht zu erkennen war. Nach Süden hin flachte das Gebiet ab und bot so gute Bedingungen für die Natur, sich zu entfalten. Ein großer Wald war zu sehen, der sich bis zum Westen erstreckte. In näherer Umgebung bot sich ebenfalls eine üppige Vegetation. Immer wieder sah ich Wissenschaftler, die zwischen den Bäumen und Sträuchern herumschlichen und alles katalogisierten. Die Secler hatten ihren Radius vergrößert und waren nur noch als kleine schwarz-gelbe Punkte zu erahnen.
Alles in allem ein für Menschen idyllischer Ort. Die Kolonisten würden sich sicherlich wohl fühlen. Ich schaute nach oben zu den zwei Sonnen, die der Planet umkreiste und bemerkte die Ruhe. Faszinierend.

„Wir haben jetzt den äußeren Perimeter von drei Kilometern erreicht. Lieutenant Walkers Team ist beim Gebirge, die Ensigns Kristoffons und Sawan'Vrel untersuchen den Wald nach irgendwelchen Spuren einer Zivilisation. Bisher keine ungewöhnlichen Vorkommnisse“, erklärte Ricarda gerade Kirilenkova, die das Außenteam anführte. Ich stand zwar etwas abseits, doch dank meines vulkanischen Gehörs konnte ich glasklar hören, was die Androidin zu berichten hatte.
Die XO sinnierte: „Kaum zu glauben, dass hier nie eine Zivilisation existiert haben soll.“

Auch die anderen Abteilungsleiter stießen hinzu und lieferten ihren Bericht ab, zunächst der für das Außenteam verantwortliche Lieutenant [NRPG: Ethan] Hawk: „Keine Toxine in der Luft und im Wasser des Flusses dort drüben.“ Er winkte Richtung Osten. „Es gibt ein paar giftige Pflanzen, die haben wir bereits katalogisiert und in die Datenbank aufgenommen.“
Nun war die CMO an der Reihe: „Es gibt eine Vielzahl von Insekten. Eins hat Ty gestochen, jetzt hat er ne Beule in der Hose.“
„Hat er die nicht immer?“ nörgelte Kirilenkova monoton.
„Schon, aber jetzt ist sie sichtbar“, feixte die Ärztin. Ausgehend von dem Ruf des Mediziners ging ich davon aus, dass es sich um eine sexuelle Anspielung handelte. „Alles in allem keine große Gefahr für die Menschen. Also der Planet, nicht Ty“, ächzte sie weiter. „Von größeren Tieren fehlt im Umkreis von zwei Kilometern jede Spur. Insgesamt ein verdammt langweiliger Planet hier.“ Dem hätte ich durchaus widersprochen, denn hier gab es ausreichend Nahrung und Wasser; insofern war der Umstand, dass hier keine Säugetiere waren, faszinierend.

Aus Ricardas Kommunikator meldete sich die eben erwähnte Lieutenant Walker. Die Androidin nahm das Gespräch nach einem kurzen Blickaustausch mit der XO an: „Wir haben hier im Gebirge eine Höhle entdeckt.“
„Künstlich angelegt?“ In Kirilenkovas Stimme zeigte sich ein wenig Aufregung.
„Das kann ich noch nicht sagen. Sie könnte auch durch Erosion eines alten Flusslaufes entstanden sein. Können Sie einen Geologen hier raufschicken?“
Hawk nickte und betätigte bereits seinen Kommunikator.
„Bekommen Sie!“ gab Ricarda die Nachricht weiter.
„Er soll bei der Überquerung des Flusses aufpassen, einige der Steine sind recht glitschig. Pi hat sich schon nasse Füße geholt und wollte daraufhin gleich das ganze Flussbett trocken legen.“
Bei dessen Ruf wiederum war offenkundig, dass er nicht etwa einen Damm gebaut, sondern das ganze Wasser in einer gewaltigen Explosion verdampft hätte.

Ich schaute noch einmal in den Himmel. Faszinierend! Nicht ein einziges Säugetier an Land, und scheinbar nicht ein einziger Vogel am Himmel.


[NRPG: Wir fangen gemächlich an. Schaut euch ein wenig um, untersucht den Planeten, genießt die zwei Sonnen, habt Spaß *zu Kiri und Harley guck* rummachen im Meer ist kein Spaß!]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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