PNH - CPO C. Baumgartner – Tech – URPG02 Log 01 – 15214.0050

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Di 15. Apr 2014, 23:43

Urlaubslogbucheintrag 01 – Chief Petty Officer Dr. techn. Christine Annika Baumgartner – Technische Unteroffizierin der G-001 “New Hope”

Sternenzeit: 15214.0050
Beteiligte Personen:
  • Medsad Jasa
Wörter: 1’065

Thema: Kaum Besserung ist trotzdem eine Besserung

_,.-~*°*~-.,_,.- USS Prophecy - Jefferiesröhre -.,_,.-~*°*~-.,_

Da stand ich nun. Die Wand der Jefferiesröhre hinter mir, während vor mir eine offene Verteilerschnittstelle unseres geliebten Elektroplasmanetzwerks dalag.
Ich nahm einen Schluck aus meinem Thermokeramikbecher und fühlte die warme süßliche Substanz über meine Zunge streicheln. Grüner Tee. Mein ganz persönlicher Energielieferant. Ungesüßt und bloß durch getrocknete Beeren verfeinert, war die Sencha Mischung, aus der mein Aufguss resultierte, doch eine angenehme Verführung des Alltags. Ich nahm gleich noch einen Schluck und stellte die unangenehme Wahrheit fest, dass die Keramik leer war.
Also stellte ich die Tasse beiseite und blickte ein letztes Mal auf das PADD auf meinem Schoß. Ein Kabel war direkt an die Schnittstelle angebracht, um Sensorwerte des Plasmarelais zu ermitteln, doch waren die Ergebnisse überraschend unzufriedenstellend und das trotz zahlreicher Tests. Doch langsam machte es keinen Sinn mehr, dem ganzen Thema nachzuweinen. Also speicherte ich die Werte für meinen Bericht und löste die Kabelverbindung. Schnell waren meine Werkzeuge, das Verbindungskabel und auch das Tablet in meiner bekannten Umhängetasche verstaut. Nur der Keramikbecher stand noch herrenlos umher. Ich griff also mein Bündel Arbeit und das Gefäß und machte mich auf den Weg aus den Untiefen der Prophecy.
Irgendwie freute ich mich ja fast auf den Dienst auf der Sternenbasis. Dort war alles etwas größer, lockerer und das eigene Quartier war einfach das Beste.


_,.-~*°*~-.,_,.- USS Prophecy - Gang nahe einer Luftschleuse -.,_,.-~*°*~-.,_

Es dauerte also nicht lange, bis ich aus einem Schacht gekrochen war und an einem der Gänge des Schiffes ankam. Ich hatte extra einen Weg gewählt, der mich zur nahen Andockschleuse brachte. Auf diese Weise konnte ich zumindest etwas Zeit sparen, wenn ich schon wieder Überstunden schob, und versuchte irgendwelche experimentellen Änderungen an der Prophecy auszutesten. So etwas konnte man bekanntlich am Besten, wenn das Schiff gerade von einem Auftrag zurückkam. In einer oder zwei Wochen war sie bestimmt wieder unterwegs. So viel war mir irgendwie klar.
Müde lief ich also durch die Gänge und schritt kurz darauf durch die Schleuse auf die Station. Sofort erkennte ich den Übergang zwischen Stationsarchitektur und der neumodernen Schiffsarchitektur, mit ihren besonders zweckmäßigen Gangstrukturen.
Auf einer Station konnte man einfach großzügiger und breiter bauen. Wobei das auch den einfachen Grund hatte, dass meist größere Menschenzahlen einzukalkulieren waren. Ins Besondere, wenn einer dieser Personentransporter unterwegs war.

Zügig lief ich auf den nächsten Turbolift zu und konnte erkennen, dass sich dieser gerade öffnete und ein Offizier durchschritt. Schnell rief ich, dass er warten solle und da schoss auch schon der Arm zwischen die Türen. Der Lichtsensor schaltete und die Türen öffneten sich gerade so, dass ich hindurchtreten konnte. Ich erkannte den Bolianer und dankte ihm schnell dafür, dass er den Aufzug stoppte. Neugierig, wie er war, fragte er jedoch, was ich noch auf dem Schiff machte und so begann ein kleines Gespräch, welches darauf hinauslief, dass ich ein wenig über die Energieverteiler schwafeln durfte.
»Es sind wirklich nur Theorien«, erklärte ich schnell, als er mehr wissen wollte. Der Turbolift bewegte sich derweil durch das riesige Gewirr aus Schächten. »Ich versuche, einige der Verlustquellen des EPS-Netzes zu eliminieren oder zumindest zu optimieren. Das Übliche also. Bessere Isolierungen mit neuartigen Legierungen und Beschichtungsverfahren und noch ein paar andere Verfahren«, ich stockte kurz und ärgerte mich kurz darüber, dass es nicht so klappte, wie ich wollte. »Leider sind die Erfolge kaum messbar. Ich hab einen Teil des Netzwerks entsprechend der Theorie und meines Konzepts neu ausgerüstet, aber die Messwerte an den Relais, zeigen kaum Besserung. Die Differenz zwischen alten und neuen Wirkungsgrad ist so gering, dass sie vernachlässigbar ist und auch von anderen Einflüssen stammen kann«, sprach ich und unterdrückte ein Gähnen. »Entweder gab es also einen Fehler im Konzept oder die Besserungen sind wirklich so minimal, dass das Optimierungsverfahren eigentlich auch überflüssig wäre. Vermutlich würden erst Werte aus einem Belastungstest, also beispielsweise einer Mission, wirklich hilfreiche Ergebnisse bringen, aber derzeit wissen wir ja noch nicht einmal sicher, ob es gute oder gar schlechte Ergebnisse werden würden. Vielleicht werde ich also die Theorien und Konzepte in ein Labor auf der New Hope geben, damit dort noch ein paar Tests gemacht werden, bevor das ganze Schiff umgerüstet wird«, erklärte ich abschließend und hoffte, dass ich dem Bolianer nicht die Ohren abgekaut hatte. »Nun gut, es kann ja nicht alles nach Simulationen laufen«, lachte ich und in dem Moment öffnete sich die Tür des Turbolifts. Ich stand vor dem Flur, der zu meinem Quartier führte. »Also gut, Lieutenant. Ich wünsche noch einen schönen Tag und erholen Sie sich etwas«, mit diesen Worten trat ich aus dem Lift und war froh, dass ich meine Habseligkeiten schon vorhin aufs Schiff schicken hatte, können. Dementsprechend konnte ich vermutlich gleich ins Bett fallen und es mir gut gehen lassen.


_,.-~*°*~-.,_,.- New Hope - Quartier -.,_,.-~*°*~-.,_

Als ich an meinem Quartier angelangte konnte ich erkennen, dass alles an seinem Platz war. Ich stellte schnell meine Keramiktasse an die Spüle, die ich mir im Quartier installiert hatte, und warf mich daraufhin auf das Sofa. Meine Tasche lehnte direkt neben der Quartiertür und skeptisch begutachtete ich sie. Das Padd im Inneren der Tasche ging mir nicht aus dem Kopf. Doch ich wollte eigentlich nicht aufstehen und weiterarbeiten. Doch auf der anderen Seite wollte dieser Reiz nicht vergehen.
Ich konnte mich nicht lange zurückhalten, sprang auf und lief auf die Tasche zu um mein elektronisches Arbeitsgerät herauszuholen. Schnell hatte ich mich wieder aufs Sofa geworfen und checkte die letzten Sensorwerte. Irgendetwas musste ich doch übersehen haben oder war mein Konzept wirklich so falsch gewesen? Ich prüfte alle Sensorwerte der Stelle und konnte gewisse Unterschiede erkennen. So waren die thermalen Werte der neuen Innenoberfläche des Netzwerks um wenige Kelvin tiefer. Auch das Plasma selbst schien mehr Energie zu enthalten, doch die Ergebnisse zeigten wohl alle, dass diese Optimierung im Endeffekt gut gemeint war, doch wohl nichts brachte. Es war ärgerlich, doch auf der anderen Seite gab es wohl kaum ein anderes System, welches mehr von Ingenieuren und Wissenschaftlern belagert wurde. Warpkern und die Elektroplasmanetzwerke. Denn über sie ließ sich die ganze Leistung eines Schiffs beeinflussen und dies war in diesen Tagen wohl mit das wichtigste.
Plötzlich fiel mir eine Benachrichtigung auf dem Tablet auf. Eine schriftliche Mitteilung. Was es wohl mit dieser auf sich hatte?
Vice Admiral Maximilian Viso
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Vorsitzender des Oberkommandos (VdO)
Früherer stellvertreternder Spielleiter (sSL) der Sternenbasis G-001 "New Hope"
Früherer Leiter des Sternenflotten Informations Centers (LdSIC)
Früherer Kommandierender Offizier der USS Britannia (CO)

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