PRO – Log 05 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15234.1238

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Jadzia_Bennet
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Di 6. Mai 2014, 11:24

PRO – Log 05 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15234.1238

Personen: Faedré Delavere, Jera Jade, Nathan Moreno, Lucille Walker

Wörter: 1141

<<>> Prophecy – Deck 5 – Krankenstation <<>>


Bald würden wir das Netzwerk der Shedar wieder verlassen und von meiner CMO wusste ich, dass wir dann, wenn nichts unvorhergesehenes passieren würde, noch fünf Tage Zeit haben würden bis wir an unserem Ziel ankommen. Fünf Tage also, die uns für die Vorbereitungen der Außenteamanpassung noch bleiben. Erst dann würden wir mit der Umgestaltung der Leute die nach unten gehen würden beginnen. Dann allerdings sollte es schnell gehen.

Zusammen mit Faedre ging ich immer wieder verschiedene Möglichkeiten durch, um Fehler so gut als möglich auszuschließen. Es war eine eher langweilige, aber sehr wichtige Arbeit, bei der Fehler für das Team welches auf den Planeten runter musste, tödlich sein konnten.

Dennoch war ich dankbar für die Unterbrechung, als eine Frau die Krankenstation betrat, die sowohl Faedre als auch ich bereits kannten.
Mit einem freundlichen „Hallo“ begrüßte sie uns und ich erhob mich um mich um Petty Officer Jade, um die handelte es sich nämlich, zu kümmern.
Noch ehe ich bei Ihr angekommen war verkündete sie mir bereits die Diagnose.
„Es ist zwar nur ein Kratzer, aber man weiß ja nie“, erklärte sie fast fröhlich und ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Viele Mitglieder der Sicherheit sprachen auch dann noch von einem leichten Kratzer, wenn ein Arm nur noch an einigen Fäden Muskelgewebe hing.
Ich bat die Petty Officer also, sich erst einmal auf eines der Biobetten zu legen. Da im Augenblick keines Belegt war, hatte sie die freie Auswahl.

Nachdem sie meiner Bitte nachgekommen war schaute ich mir ihre verletzte Schulter genauer an. Überrascht stellte ich fest, das es sich um eine Schusswunde handelte.
„Woher zum Geier haben sie das denn?“ fragte ich, denn es war äußerst ungewöhnlich das jemand außerhalb von Kampfhandlungen zu so einer Verletzung kam.
„Ich habe ein wenig auf dem Holodeck trainiert“, antwortete sie grinsend, so als wäre es ganz normal, das man sich dabei eine Schussverletzung einhandelte.
Sind die Sicherheitsprotokolle ausgefallen?“ fragte ich, denn das war die einzige halbwegs logische Erklärung die mir einfiel.
„Kann man so sagen“, erklärte meine Patientin noch immer grinsend und fuhr fort: „Ich habe ein wenig nachgeholfen“.
Entsetzt schaute ich auf sie hinunter. Ich war Indianerin und es gewohnt vor keiner Gefahr weg zu laufen. Ja, für eine Medizinerin machte ich sogar überdurchschnittlich viel Kampftraining, dennoch würde ich mich niemals in so eine Gefahr begeben, wenn er keinen wirklichen Anlass dazu gab. Natürlich musste ich das auch melden, denn die Vorschriften der Sternenflotte waren da sehr genau und erlaubten keine Ausnahmen.

Ich rief also Faedre zu mir und bat sie, erst einmal die Wunde frei zu legen. Verbrannte Uniformreste mussten sorgfältig entfernt werden, genau so wie eventuell in die Wunde geratene Schmutzpartikel.
Während meine Kollegin also ans Werk ging, verfasste ich einen knappen Bericht, den ich sofort an meine Vorgesetzte und an Lucille, als Chefin der Sicherheitsabteilung schickte.

Nachdem nun den Vorschriften genüge getan war, wandte ich mich wieder der Patientin zu.
Faedre hatte gute Vorarbeit geleistet. Die, doch nicht ganz so oberflächliche Wunde, war sauber.
Mit Hilfe eines Dermalregenerators konnte ich nun damit beginnen, sie zu schließen.
Nach relativ kurzer Zeit sah die Haut auf der Schulter wieder wie neu aus.

„So,“ erklärte ich, nachdem ich die Schulter noch einmal prüfend gescannt hatte. „Alles wieder wie neu und eigentlich könnten sie die Krankenstation nun verlassen, aber da sie nun schon mal hier sind, würde ich gerne noch einmal ihr Knie ansehen. Ich würde gerne einen Stufe fünf Scann machen, bei dem alle Muskel und Knochenschichten genau analysiert werden.“
Petty Officer Jade stimmte zu. Vielleicht war sie ja ganz froh, sich noch eine halbe Stunde auszuruhen.

Da der Scann ohne mein Zutun lief, nachdem ich das erforderliche Programm gestartet hatte, wollte ich mich wieder in meine Arbeitsnische zurückziehen, wo Faedre bereits weiter gemacht hatte. Ich hatte diese auch fast erreicht, als sich Lucille über meinen Kommunikator meldete.
„Ich habe mir ein wenig die Hand angestoßen. Möchtest du nicht zufällig mit einem Reparaturset zu mir auf eine Tasse Kaffee kommen?“ fragte sie und ich erklärte, das ich im Augenblick leider nicht weg konnte. „Dann komme ich halt zu dir. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt.....“, erwiderte sie und beendete die Verbindung.

Da ich wusste, das Lucille an einem Arm und an beiden Beinen bionische Prothesen trug, war mir klar, das sie, wenn sie von 'ein wenig die Hand angestoßen' sprach, maßlos untertrieb. Vor allen auch, weil sie von einem Reparaturset sprach. Das bedeutete nämlich, das nicht nur die plastische Oberfläche Schaden erlitten hatte.

Stimmen am Eingang der Krankenstation rissen mich aus meinen Überlegungen.
Ein Sergeant der Marines hatte die Krankenstation betreten, kurz mit einer Krankenpflegerin geredet und war an das einzige belegte Biobett getreten.
Er war so auf die Frau fixiert, das er mich gar nicht registrierte. Ich konnte hören was er sagte und das was ich hörte war alles andere als nett und liebenswürdig.
Da mir klar war um was es sich handelte, wunderte ich mich höchstens darüber, das er relativ leise blieb, auch wenn ich dabei an das Zischen einer Giftschlange erinnert wurde.
„Mit dem möchte ich keinen Streit bekommen“, dachte ich, musste mir aber eingestehen, das mir der Mann ganz gut gefiel. „Keinen Streit, aber so ein wenig Nahkampftrainung...“
Noch ehe ich mich aber weiter mit dem durchaus sehenswerten Äußeren des Marines beschäftigen konnte, betrat Lucille die Krankenstation.
Ich wollte schon zu ihr um sie zu begrüßen, stoppte aber meine Bewegung ab, als ich sah, das auch sie zum Biobett trat.


<<>> Zeitsprung bis nach dem Gespräch mit Jade und dem verlassen der KS von Nathan Moreno <<>>


Ich atmete tief durch, als der Sergeant und kurz nach ihm auch die Petty Officer die Krankenstation verlassen hatten und es wieder ruhiger war.
„Der hast du es aber gezeigt“, grinste ich Lucille an, die nun die, bisher hinter dem Rücken verborgene Hand, in meine Richtung hielt.
„Sie hat Glück gehabt, das Moreno vor mir da war und das der Großteil meiner Wut meinen Schreibtisch getroffen hat“, murmelte sie und ich konnte noch immer merken das sie sehr wütend war.
Setz dich hin“, bat ich und rief Faedre zu, ob sie bitte so lieb wäre, uns mit Kaffee zu versorgen, was diese bereitwillig tat.

Während ich mich um die verletzte Hand kümmerte, versuchte ich durch Geschichten von meiner Heimat, von Stammesfeiern, Jagden auf besondere Wildtiere und schamanische Weisheiten, meine Freundin ein wenig ab zu lenken, was mir auch ganz gut gelang. Einige male konnte ich sie dazu bringen laut zu Lachen und als ich mit der Reparatur ihrer Hand fertig war, hatte ich auch ihren Geist geheilt. Die Anspannung war von ihr gefallen und nachdem sie sich herzlich von mir verabschiedet hatte, verließ sie die Krankenstation mit einem Lächeln.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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