GAL – LtCmdr Dem Sawley – TEC – Log7 - 15265.2170

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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Dem
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Fr 6. Jun 2014, 20:57

GAL – LtCmdr Dem Sawley – TEC – Log7 - 15265.2170

Personen: Lt. Stewart, LtCmdr. Nlak (NPC), Lt. McNamara

Wörter: 1.288

Es beunruhigte mich, dass Dar so gut auf McNamara zu sprechen war, aber das war ihre Entscheidung. Sie schien mir eher die Person zu sein, die zu keiner guten Herausforderung nein sagte, ganz im Gegenteil, sich eher reinhängte, um Erfolg zu haben. Ich hatte mich genug unter Kontrolle, um mir davon nichts anmerken zu lassen, besonders weil ich gesehen hatte wie Holiday darauf reagierte. Sie war eine der emotionalsten Personen, die ich je getroffen hatte, von WaH’BaH, dem schwulen klingonischen Friseur, mal abgesehen.

Als ich aus Holidays Büro getreten war, fiel mir auf, dass ich im Alter wohl etwas weiser geworden war. Weiser und ruhiger. Es hatte einen Grund, dass ich etwas zurückhaltender werden musste. Aber das war ein Geheimnis, das niemanden etwas anging. Niemanden außer mir und Tam, meine Frau. In diesem Geheimnis liegt auch die Wahrheit warum ich älter war als ich eigentlich sein sollte… Doch darüber wollte ich nicht weiter nachdenken und einfach weitermachen.
Ich merkte einfach, dass Holiday einen Freund brauchte und da sie und Dar die einzigen Leute auf diesem Schiff waren, die ich kannte, mochte und aus denen ich etwas herauslesen konnte, nicht so wie bei LtCmdr Nlak, war ich gerne für sie da.

Doch auch ich konnte nicht leugnen, dass ich ein schlechtes Gefühl bei dieser persönlichen Nachricht für sie hatte. Das hatte sich ganz und gar nicht gut angehört, und wenn unser CO dabei besorgt geklungen hatte, musste da etwas im Busch sein. Ich kannte diesen Takaraner noch nicht allzu lange, trotzdem kam er mir eher wie eine kühle, berechnende Person vor, der nicht ohne Grund Emotionen und Besorgnis zeigte.

„Nlak an die Führungsoffiziere. Besprechung in 15 Minuten im Konferenzraum.“ Wenn man an den blauen Teufel denkt…Ich gab eine kurze Rückmeldung mit „Verstanden.“ Und beschloss noch einmal kurz im Shuttlehangar vorbei zu schauen, um noch einmal zu checken, dass alles in Ordnung war. Sicher ist sicher und ich wollte nicht unvorbereitet zu einer Besprechung gehen.

~~Konferenzraum~~

Wie zu erwarten war, waren schon Akbor und die tüchtige XO der Galatea im Raum. Letztere schien etwas ungeduldig auf den Rest zu warten.
Als letztes kam Holiday durch die Türe. Sie versuchte zwar zu wirken als wäre nichts, doch in ihrer Körpersprache erkannte ich, dass diese Nachricht tatsächlich nichts Gutes enthalten hatte. Besorgt schaute ich sie an, bis sie sich neben mich gesetzt hatte. Ich wollte sie fragen was los war, doch jetzt war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Da musste ich noch ein wenig Geduld haben.

„Da wir nun vollständig sind“, begann der CO des Schiffes, einen vorsichtigen Blick zu der Frau auf dem Platz neben mir wagend und dann wieder alle ansprechend, „können wir ja anfangen. Wie Sie alle sicherlich schon mitbekommen haben, bekommen wir gleich Besuch.“ Sehr direkt, das gefiel mir. „Vertreter der Händlergilde kommen an Bord und informieren sich darüber was wir hier vorhaben. Wir müssen unsere Tarnung aufrechterhalten, das gilt auch für die Shuttles.“ Mit einem Nicken zu McNamara übergab er ihr das Wort.

„Das heißt natürlich auch, dass sich die Marines in die Shuttles begeben und dort ausharren, bis die Händlergilden zufrieden sind und wieder abziehen. Wir können es uns nicht leisten Misstrauen zu erwecken.“ Sie schaute streng in die Runde und blieb dabei kurz an Holiday hängen, welche immer noch nicht mit voller Aufmerksamkeit dabei war. Irrte ich mich oder war da eine Gefühlsregung in McNamaras Gesicht zu erkennen? Das wäre ja mal ganz was Neues. Und natürlich auch erschreckend irgendwie. Sie fuhr fort. „Wir bleiben bei unserem Tarnauftrag hier kartographische Arbeiten durchzuführen.“
„Hoffen wir mal, dass die uns das abkaufen.“, kommentierte ich in meinen Bart.
„Mister Sawley, fällt Ihnen etwas besseres dazu ein?“
„Nein, Ma’am.“, antwortete ich und schüttelte den Kopf so heftig, dass meine zusammengebundenen Haare in mein Gesicht schlugen. „Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass wir viel Überzeugungskraft brauchen und vorsichtig sein müssen.“

Wenn Blicke töten könnten…
„Kümmern Sie sich lieber darum, dass die Tarnung der Shuttles funktioniert und alles unauffällig bleibt im Shuttlehangar.“, fuhr sie mich an.
„Ja, Ma’am. Das ist ein Versprechen.“ Ich sollte es nicht übertreiben diese Frau zu reizen, wer weiß wie viel Emotion sie noch zeigen konnte und das wäre dann mir gegenüber wahrscheinlich eher mit Fäusten, einem Messer oder einem Phaser. Ersteres würde sicher die meiste Befriedigung bringen.

„Lieutenant Stewart, Sie kümmern sich darum, dass unsere Geschichte glaubwürdig bleibt.“
Kurz erhob meine Sitznachbarin den Kopf, nickte und ließ ein „Ja, Lieutenant.“ verlauten.

~~nach der Besprechung~~

„Warte mal.“, sagte ich zu Holiday, bevor ich ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sie zuckte ein wenig zurück durch die Berührung.
„Oh, entschuldige.“, brabbelte sie und wirkte in diesem Moment sehr verletzlich. Ich hatte abgewartet, bis niemand mehr in Hörreichweite war.
„Die Nachricht hat dich ja ganz schön mitgenommen. Willst du mir davon erzählen?“ Sie zögerte.
„Lass uns in mein Büro gehen.“, sagte sie schließlich.

~~CSO-Büro~~

Kaum hatte sich die Tür geschlossen, brach meine Begleiterin in Tränen aus und ich musste sie fast auffangen, damit sie nicht auf dem Boden landete. Mit ein bisschen Schwung setzte ich sie auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und ließ ihr ein wenig Zeit sich zu beruhigen. Dabei hielt ich ihre Hand und setzte mich neben sie auf den Boden. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich wieder gefangen hatte.
„Was ist denn passiert?“, fragte ich.
„Lucille.“ Nachricht von der Prophecy? Schlechte Nachrichten von der Prophecy? Oh nein…
„Hat sie die Nachricht geschickt?“ Zur Antwort musste ich mich mit einem Nicken begnügen. „Was besagt sie?“ Vielleicht sollte ich einen Kurs in Taktgefühl belegen, so taktlos wie ich mich gerade fühlte. Aber ich wollte keine falsche Hoffnung in meiner Kollegin und inzwischen auch schon Freundin wecken, die nicht erfüllt werden konnte.

Sie erzählte mir von der Nachricht und mir stockte kurz selbst der Atem. Ein Sternenflottenschiff verloren? Nein, das durfte nicht sein. Auf diesem Schiff waren einige der besten Sternenflottenoffiziere dieses Quadranten.
„Wenn sie selbst die Aufzeichnung gemacht hat, heißt das, dass sie noch lebt.“, behauptete ich. Ich wusste ganz genau, dass das so eigentlich nicht stimmte, das hatte ich persönlich schon oft genug erlebt. Dennoch musste ich Holiday ein wenig aufbauen, es gefiel mir einfach nicht, dass sie so am Boden zerstört war. „Verlier die Hoffnung ja nicht, Holly.“
„Du hast leicht Reden, deine Frau ist sicher auf der Erde!“
„Das war aber auch nicht immer so. Glaub mir, ich weiß was du durchmachst.“ Mehr wollte ich in diesem Zusammenhang nicht preisgeben. „Du stehst das durch.“ Ich drückte ihre Hand fester. „Deine Lucille wird zurückkommen, sie werden einen Weg finden. Deine Herzensdame hat zwei wirklich gute Gründe zurückzukehren und das wird ihr Kraft geben.“
„Aber…ich…“
„Die Gewissheit über den Verlust der Prophecy fehlt uns. Und so wie ich Sicherheitsleute kenne, hat sie nur Vorkehrungen getroffen. Ich bin mir sicher, sie finden einen Weg nach Hause, wenn sie nicht schon einen gefunden haben.“

„Ich habe das Gefühl ich habe sie im Stich gelassen. Sie und Lukez.“
„Ganz im Gegenteil, Holly. Du warst für beide da und bist es immer noch. Gib die Hoffnung nicht auf, dann kannst du immer noch für sie da sein.“
„Aber was mache ich, wenn sie doch…“ Den Rest des Satzes konnte sie nicht aussprechen, denn erstens überwältigte sie eine Flut von Gefühlen und zweitens wollte ich sie sowieso unterbrechen.
„Denk nichtmal dran. Alles was zählt ist das Hier und Jetzt. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass du auch wieder gesund nach Hause kommst und dort auf Lucille warten kannst. Wenn es nicht schon umgekehrt passiert.“ Ich sah sie mit einem durchdringenden Blick an und hoffte, dass sie meine Zuversicht ein wenig an sich heranließ. Es galt einen Auftrag durchzuführen und dabei eine gute Performance vorzuweisen. Außerdem konnte ich die Arme doch nicht einfach so mit ihrem Kummer zurücklassen.
Blau
Dem Genitiv sein Tod
Das Dem vom Dienst

Kein Rollenspieler
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