NH – URPG Log 03 – Ensign Andrej Wolkov (DCSO) – SD: 15284.1789
Personen: Faedré Delavere, Sophie Connor
Worte: 1058
=/\= Deck 99, vor der Krankenstation =/\=
„Ich…,“, dabei blickte ich der entzückenden Faedré tief in die Augen, „… ich, ja mir fehlt was.“ Faedré sah nun richtig besorgt aus. „Was denn? Komm doch rein…“ Ich folgte ihr in die Krankenstation und weiter bis zu einem der Biofeedbackbetten, auf das ich mich dann setzte.
„Wo brennt’s denn“, fragte mich Faedré mitfühlend. Ich deutete mit einem Finger auf meinen Magen. „Brennen ist das falsche Wort. Es fühlt sich so flau an und es kribbelt“ – „Hm, hast du etwas gegessen, das du nicht verträgst? Hier auf der Station gibt es viele Küchen verschiedener Völker, die auf den Verdauungstrakt des Menschen nicht so gut wirken…“
Oh, wenn sie wüsste, dachte ich bei mir…. Sie … sie muss es wissen. „Es ist sicher nicht das Essen, ich denke eher dass es nichts Physisches ist.“ Faedré sah mich etwas erstaunt an. „Dann wäre es doch besser, wenn du einen Counselor aufsuchst, ich könnte dir einige Namen von guten Beraterinnen und Bera…“, ich unterbrach sie. „Das wird nicht nötig sein…“, sagte ich und blickte ihr weiter in ihre wunderbaren Augen.
Ich glaube, nun habe ich die wunderschöne Ärztin komplett verwirrt. „Der Grund bist du. Du hast dich vom ersten Moment an in mein Herz gebrannt. Und drum hab ich nur einen Wunsch auf eine wirksame Medizin: Geh mit mir heute Abend essen…“ Ich spürte, wie mein Blutdruck nach oben geschnellt ist. Ich musste nun rot angelaufen sein, aber das war mir in dem Moment egal. Das Pochen meines Pulses übertönte die Hintergrundgeräusche auf der Krankenstation.
„Oh Andrej…“, hörte ich Faedré sagen. „lass mir bitte 1, 2 Stunden um mir das durch den Kopf gehen zu lassen, ja?“ – „Natürlich…“, während ich sie anlächelte, streichelte ich unterbewusst über ihren Unterarm. „Lass dir nicht zu viel Zeit, ja?“, sagte ich ihr hoffnungsvoll, sprang vom Biobett, drehte mich nochmal um und deutete ein Winken an, bevor ich dann in mein Büro zurückkehrte.
=/\= Büro des Stellvertretenden Wissenschaftsleiters =/\=
Die Buchstaben meines Namens leuchteten mir schon entgegen, als ich in den Gang einbog, in dem mein Büro und das von meinem Wissenschaftschef lag. Die Tür zu meinem Raum öffnete sich mit einem leisen, fast nicht wahrnehmbaren Zischen. Es wirkte drinnen noch etwas kahl. Aus dem Grund, dass ich bisher kein Büro für mich selbst hatte, hatte ich auch kaum Ziergegenstände, daher kam mir hier nun alles ziemlich karg vor. Bilder mussten her, vielleicht ein paar Skulpturen, Pflanzen. Vielleicht sogar ein Haustier? Nein, ein Haustier hätte nicht viel von mir, weil ich ja doch recht viel arbeitete, auch außerhalb meiner Dienstzeiten.
Als Junggeselle hat man es fein. Man muss beim Einrichten des Raums nicht viel Wert auf die Meinung anderer legen. Ich könnte theoretisch sogar Aktbilder aufhängen… aber Moment, das ist ja nicht mein Privatquartier sondern mein Dienstraum. Ich grinste in mich hinein ob meiner seltsamen Gedanken und stellte eine kleine Liste zusammen, was mir in meinem Büro gefallen würde.
Just in dem Moment, als ich mich in meinen Stuhl fallen ließ, mir das Padd nahm und beginnen wollte, eine Liste zu machen, hörte ich den Türsummer. Mein Herz machte einen Riesensprung und pochte mir bis zum Hals. Faedré wollte mir persönlich sagen, dass sie Zeit für ein schönes, romantisches Abendessen hat? Ich richtete meine Uniform zurecht. „Herein?“ … Die Tür öffnete sich und in der Tür stand… nicht Faedré. Es war eine junge, durchaus attraktive Wissenschaftlerin. Oder war es eine Ärztin? Hat Faedré jemand aus der Krankenstation geschickt um mir abzusagen? Wenn ja, wieso ein blutjunges Mädchen? Tausend Gedanken huschten durch meinen Kopf. „Was kann ich für Sie tun, Crewman…?“, fragte ich sie.
„Crewman Connor, Sir. Wissenschaftliche Abteilung.“ – Aha, sie war also eine von meiner Abteilung. Ich kannte die neuen Mitarbeiter noch nicht, da wir ja doch eine Weile mit der Prophecy abwesend waren. Ich schüttelte ihre zarte Hand. „Ensign Wolkov, ich bin erfreut, eine so junge und überaus attraktive junge Dame in der Wissenschaft zu haben. Setzen Sie sich doch…“ Ich blickte mich um, räusperte mich kurz und bemerkte, dass der Gästestuhl am anderen Ende des Raumes war. Ich ging rüber und holte ihn und bat schließlich die junge Dame, sich zu setzen.
Sie räusperte sich, sagte aber nichts. Ich setze mich auf meiner Seite des Schreibtisches und blickte sie an. „Ähm… Was kann ich denn nun für Sie tun, Crewman Connor?“ Sie wirkte etwas aufgeschreckt. „Nun, Sir. Ich kam vorbei, weil wir für die Vorschulgartenklasse ein kleines Arboretum aufbauen wollten und deshalb… ja…“ – „Ich verstehe. Miss Connor, sie wissen, dass wir im Wissenschaftsbereich einen riesigen botanischen Garten haben?“ – „Natürlich, Sir.“ – „Gut. Dann würde ich vorschlagen, dass Sie sich mit dem Leiter des botanischen Gartens zusammensetzen und besprechen, welchen Teil der Botanik sie für die Kinder abgrenzen können. Sie wissen, dass hier strenge Sicherheitsregeln einzuhalten sind, damit den Kindern nichts passieren kann. Der Bereich muss auch zum Rest des botanischen Gartens abgeschirmt sein. Wenn das alles so passiert, haben Sie meine Genehmigung.“
Crewman Connor lächelte und nickte. „Ich werde das erledigen und Sie auf dem Laufenden halten, Sir.“, Ich winkte ab. „Das wird nicht nötig sein. Geben Sie mir nach dem Aufbau des Vorschulgartens einfach kurz Bescheid, damit ich mir das alles anschaue.“ Sie strahlte. „Danke, Sir.“ – „Nichts zu danken. Wenn sonst weiter nichts ist, dürfen Sie wegtreten.“ Sophie nickte und verließ schließlich mein Quartier. Ich grinste und dachte mir, dass es wohl an der Zeit wäre, die Crewlisten der Wissenschaft durchzugehen. Es kann doch nicht sein, dass ich meine eigenen Mitarbeiter nicht kenne…
Den Rest des Nachmittags verbrachte ich damit, mit ein paar aus meinem Quartier mitgebrachten Utensilien mein Büro zu verschönern. Dazu replizierte ich mir auch ein paar Statuen und Gemälde, meist Stillleben und verteilte alles passend im Raum. Irgendwann piepste das Padd und nachdem ich einen kurzen Blick darauf geworfen habe, stellte ich seufzend fest, dass mir die dankbare Aufgabe zu Teil wurde, die Dienstpläne der kommenden Wochen auszuarbeiten. Ich schaltete das Padd jedoch gleich wieder aus. Es war schon später Nachmittag. Die Dienstpläne würden auch noch morgen machbar sein.
Gerade als ich nach einem Blick auf die Uhr an Faedré dachte und sich bei mir langsam ein Gefühl des Unwohlseins einstellte, sie würde sich nicht melden oder mir absagen, piepste mein Kommunikator. „Senior Chief Delavere an Ensign Wolkov“ …. Ich schreckte auf. „Ja, was gibt’s?“
-tbc-