NH – Log 05 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 15345.1700

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

Antworten
Benutzeravatar
Jadzia_Bennet
Beiträge: 256
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43

Mo 25. Aug 2014, 16:01

NH – Log 05 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 15345.1700


Personen: Gint, Jenny Lee, Lucille Walker
NPC: Lusolas Teris, Ferol Karog, Doktor Torrington


Wörter: 1788


ゑ NH – Deck 337 – Sicherheit – Büro DCXO – Tag 9/sehr früh ゑ



Es war zwei Uhr morgens als ich die Augen öffnete. Wie immer in Krisensituationen kam mir mein Training zugute. Schon seit frühester Kindheit hatte ich gelernt, immer wenn ich wollte einschlafen zu können und nach einer von mir vorgegebenen Zeit erholt aufzuwachen. Ich musste mich nur kurz konzentrieren und meinem Geist eine Zeit befehlen zu der ich erwachen wollte. So schaffte ich es für einen längeren Zeitraum mit drei bis vier Stunden Schlaf am Tag auszukommen.
Leider gehörte sehr viel Training dazu, sich diese Fähigkeit anzueignen, sonnst hätte ich meiner Vorgesetzten helfen können, die meist erst dann eine Pause machte, wenn es gar nicht mehr ging.

Ich war sehr froh, das wir hier auf der Base den Luxus eines Bereitschaftsraumes hatten, in dem ich schlafen konnte. Er war durch eine Türe an der hinteren Wand meines Büros zu erreichen. Ein kleiner Raum mit einem Bett, welches ich durch eine Schlafmatte ersetzt hatte, einer Couch, einem Tisch und einem Replikator. Außerdem gab es noch einen Sanitärraum mit WC und Dusche, die man auf Schall oder Wasser Betrieb einstellen konnte.
Ich duschte also erst einmal kalt um auch die letzten Reste des Schlafes zu vertreiben, ehe ich eine Tasse belebenden Tee trank und ein ungesüßtes Naturjoghurt zu mir nahm. Somit war ich soweit meine Uniform anzuziehen, die Waffe zu überprüfen und anzulegen und den Arbeitstag zu beginnen.


ゑ NH – Promenadendeck Lu'Teris und Quarks – Tag 9/sehr früh ゑ


Da sowohl das Lu'Teris als auch das Gamma Quarks bis 4 Uhr morgens geöffnet hatten, beschloss ich diesen beiden Etablissements einen Besuch abzustatten. Bisher war es gerade in den beiden Casinos überraschend ruhig gewesen und ich hoffte sehr das es so blieb. Beide Casinochefs, also sowohl Gint als auch Lusolas Teris hatten ihre eigenen Leute die in ihren Lokalen für Ordnung sorgten und da diese nicht an so strenge Auflagen gebunden waren wir die Sicherheitsabteilung, schien ihnen das ganz gut zu gelingen. Sie konnten zum Beispiel vom sogenannten Hausrecht gebrauch machen und jedem den Zutritt verweigern, dessen Nase ihnen nicht passte. Sie konnten auch jeden hinaus werfen, der sich nicht ihren Vorgaben entsprechend benahm.

Genau das machten sie wohl auch. Als ich das Lu'Teris betrat, stand am Eingang nicht nur der Woodieny, der Empfangsdienst hatte, sondern auch zwei Muskelprotze in Phantasieuniformen, die jeden grimmig musterten und auf einen Wink des Kleinen warteten um einschreiten zu können. Da ich hier bereits bekannt war, denn ich schaute seit den Drogenfällen täglich vorbei, wurde ich höflich begrüßt.
„Mister Askhan Arcon, es freut mich das sie so spät noch Zeit finden uns zu besuchen“, zwitscherte der Kleine, während er begrüßend mit den Händen wedelte. „Ich kann Ihnen versichern das bei uns alles in Ordnung ist. Dieses Drogenzeug kommt nicht in unser anständiges Lokal. Wir sind nicht so wie das Quarks, wo es ständig Zwischenfälle gibt, weil Leuten Drogen in die Getränke geschmuggelt werden. Angeblich von den Ferengie selbst. Habe ich zumindest gehört“, plapperte er weiter.
„So? Wer erzählt den so etwas?“, fragte ich und der Woodieny würde plötzlich blass. „Ach...., man hört hier sehr viel. Die Leute erzählen halt alles Mögliche“, antwortete er schnell und seltsamerweise nervös.
Da es eigentlich ein harmloses Gespräch war, konnte ich mir seine Nervosität nicht so richtig erklären, doch als ich mich umschaute bemerkte ich, das Lusolas Teris, der Chef des Casinos uns aufmerksam beobachtete. War das etwa der Grund für die plötzliche Anspannung meines Gesprächspartners?
Ich lies mir nichts anmerken und fuhr in lockerem Gesprächston fort: „Was erzählen denn die Leute so? Vielleicht hilft uns ja etwas von diesen Erzählungen den Drogenhändlern auf die Schliche zu kommen. Das ist ja bestimmt auch in eurem Interesse, denn diese Drogen schaden sicher dem Geschäft.“

„Kann ich irgendwie helfen?“ Es war Lusolas der diese Frage stellte. Er war zu uns herangetreten und schaute mich aufmerksam an. „Nein, Lusolas Teris“, antwortete ich mit ausgesuchter Höflichkeit. „Wir haben uns nur ein wenig über Drogen unterhalten. Und über Dinge die so erzählt werden. Ihr Kollege hat mir sehr geholfen.“
„Ich habe nichts gesagt“, rief der Woodieny mit dem ich bisher gesprochen hatte während er gleichzeitig heftig den Kopf schüttelte.
Es war sehr interessant die beiden Woodieny zu beobachten. Lusolas schien aus irgendeinem Grund sehr wütend zu sein, während der andere blass war und leicht zitterte.
„Ich glaube du machst schon zu lange Dienst. Geh schlafen du Dummkopf“, sagte der Casinochef wütend zu seinem Angestellten.
„Aber ich.....“ begann der Angesprochene, doch er wurde sofort unterbrochen. „Verschwinde, und zwar augenblicklich“ knurrte Lusolas.
Nun blieb dem Anderen wohl nichts mehr übrig. Er nickte mir noch verabschiedend zu ehe er sich von dannen machte. In seinen Augen erkannte ich Angst.
„Entschuldigen sie bitte“, sagte der Casinochef nun zu mir gewandt. „Ferol Karog redet oft zu viel. Meist ist es Unsinn. Was hat er denn erzählt?“
Die Frage war zwar leichthin gestellt worden und dennoch konnte ich den lauernden Ausdruck in den Augen des Woodieny sehen. „Nichts besonderes“, wich ich aus. „Ich würde mich nun gerne ein wenig umsehen und vielleicht einen Fruchtsaft trinken.“
„Aber selbstverständlich“, erwiderte er und begleitete mich zur Theke. „Einen Fruchtsaft auf Kosten des Hauses“, bestellte er und wünschte mir noch einen schönen Abend. Dann wandte er sich ab und ging zu einem der Tische, wo es eine kleine Diskussion gab die er wohl beenden wollte.
Ich nahm den Saft und schlenderte durch die Räume. Unterwegs goss ich eine der Pflanzen mit dem Getränk, denn ich hatte mir angewöhnt nur noch etwas zu essen oder zu trinken das ich selbst repliziert hatte.
Nach etwa einer halben Stunde verließ ich das Lu'Teris wieder. Lusolas hatte ich nicht mehr gesehen. Am Eingang stand nun ein anderer Woodieny, der mir zum Abschied nur höflich zunickte.
Ich machte mich also auf den Weg zum Quarks.

Auch hier standen einige Männer am Eingang, die jeden Ankommenden misstrauisch in Augenschein nahmen. Auch mich musterten sie argwöhnisch, doch konnte ich das Casino ungehindert betreten.
Gint selbst kam auf mich zu, als ich ein paar Schritte in den Raum gemacht hatte. „Guten Abend Commander. Schön Sie zu sehen. Was kann ich für Sie tun“, fragte er und winkte einer Bedienung zu. „Ich wollte eigentlich nur mal nachsehen ob hier alles in Ordnung ist“, antwortete ich und der Faerengie grinste schief als er antwortete: „Hier ist alles ruhig und es kostet mich eine Stange Latinum das es so ist. Ich habe mein Personal um die Hälfte aufgestockt. Überall an den Tischen spielen Leute die ich dafür bezahle das sie die Augen offen halten. Hier werden nur solche Rauschmittel verkauft an denen ich Profit mache. Also Alkohol. Alles andere will ich hier nicht sehen.“
Ich lächelte. Gint wirkte absolut glaubhaft. Klar würde er auch Drogen verkaufen, wenn der Profit das Risiko übersteigt, doch würde er das niemals in so großem Stiel aufziehen. Vielleicht mal was für viel Geld besorgen, wenn jemand danach fragt, das ja, aber er selbst würde mit Sicherheit kein Dealernetz aufbauen.

Nachdem ich mich also auch hier davon überzeugt hatte, das alles ruhig war, verabschiedete ich mich, um noch eine Weile über die Promenadendecks zu wandern und dabei die Augen offen zu halten. Da hier sehr viele Sicherheitskräfte patrouillierten, war es auf den Gängen zwischen den einzelnen Lokalen ruhig. Ich sprach mit einigen Trupps und erfuhr so, das sie immer wieder mal eingreifen mussten, weil es zu Schlägereien und Einbrüchen kam, das es aber nun etwas ruhiger geworden war. Auch die Süchtigen und Dealer mussten schließlich schlafen.
Nach zirka einer Stunde beschloss ich, wieder in mein Büro zu gehen. Ich hatte den Turbolift fast erreicht als mein Kommunikator sich meldete.
„Commander Arcon! Ensign Geron hier! Kommen sie bitte dringend auf Deck 273. Meine Position“, rief eine aufgeregte Stimme.
„Arcon hier. Ich komme sofort“, antwortete ich und machte mich ohne lange zu fragen auf den Weg. Wenn der Ensign es so dringend machte, würde das wohl einen guten Grund haben.
Der Computer zeigte mir genau wo sich der Mann der mich gerufen hatte befand und so dauerte es nicht lange bis ich dort war.

Es war eine der Beobachtungslounges die sich auf diesem Deck befanden. Zwei Sicherheitsleute sicherten den Eingang und nun erfuhr ich warum ich gerufen worden war.
Man hatte einen Toten gefunden. Offensichtlich Mord.
Als ich die Lounge betrat sah ich das bereits einige Sicherheitsleute hier waren, die aber nicht in die nähe der Leiche gegangen waren, sondern so wie es Vorschrift war Abstand hielten und dafür sorgten, das keine Spuren verwischt wurden bis die Leute der Spurensicherung ihre Arbeit gemacht hatten.
Ich schaute mir den Toten, den ich nur zu gut kannte, an. Es war Ferol Karog, der Woodieny, mit dem ich an der Türe des Lu'Teris gesprochen hatte. Um seinen Hals wand sich eine Drahtschlinge. Aus seinem Mund war Blut geflossen das nun bereits geronnen war. Seine Zunge war abgeschnitten worden und lag auf seiner Brust.
Es dauerte nicht lange, bis die Spurenleute und der Gerichtsmediziner Doktor Torrington erschienen. Den Doktor kannte ich bereits, denn er war bei einer der ersten Sitzungen der Task Force anwesend gewesen.
„Guten Morgen Doktor“, grüßte ich also höflich und er antwortete: „Ich kann bisher diesem Morgen nichts Gutes abgewinnen. Es wäre nett gewesen, wenn man mir wenigstens erlaubt hätte mein Frühstück zu beenden. Dieser Tote läuft nicht mehr weg.“
„Es tut mir leid Doktor, aber wir benötigen ihre Anwesenheit hier. Sobald Sie ihre Erstuntersuchung abgeschlossen haben, können Sie sich wieder der Nahrungsaufnahme widmen“, antwortete ich höflich.
Er nickte und kniete sich neben den Toten. Nur kurze Zeit später verkündete er: „Der Woodieny ist noch nicht lange tot. Zirka eine halbe Stunde würde ich sagen. Genauer bekommen sie es nach der Obduktion. Er wurde offensichtlich mit einem Draht stranguliert. Ob das die Todesursache ist kann ich natürlich auch erst nach der Obduktion sagen. Das man ihm die Zunge abgeschnitten hat, haben Sie ja sicher bereits gesehen. Aufgrund der Blutungen kann ich sagen, das er noch gelebt hat, als man das tat.“
Er erhob sich. Ich werde in meinem Labor auf die Leiche warten, bis sie hier fertig sind.“
„Er drehte sich zum Eingang und begrüßte Agent Lee, die noch ein wenig verschlafen ausschaute und erst einmal herzhaft gähnte, ehe sie alle Anwesenden grüßte. Sie würde nun die weiteren Spurensicherungen beaufsichtigen.
Ehe ich ging, bat ich Miss Lee noch, in mein Büro zu kommen sobald sie hier fertig war, was sie mit einem zustimmenden Nicken kommentierte.

Als ich in die Hauptsicherheit kam, war es fast 8 Uhr und meine Chefin erwartete mich bereits. Während wir also in ihrem Büro Kaffee tranken berichtete ich ihr von der Erlebnissen der vergangenen Stunden. Aufmerksam hörte sie zu.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
Antworten