NH – Log 06 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 15350.1763

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Jadzia_Bennet
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Sa 30. Aug 2014, 16:39

NH – Log 06 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 15350.1763


Personen: Lucille Walker, Botschafter S'Tonn
NPC: Lusolas Teris, Ferol Karog,


Wörter: 2085


ゑ NH – Deck 337 – Sicherheit – Büro CXO – Tag 9 ゑ



„Sie wollen was?“ Entgeistert schaute mich meine Chefin an. Ich lächelte und nickte bestätigend. „Du hast richtig gehört. Lusolas Teris will nicht nur den Handel ausweiten, sondern er schlägt vor, die Sicherheitsabteilung mit einer privaten Schutztruppe zu entlasten. Das Problem dabei ist, das er wohl gemerkt hat, das er mit seinen Wünschen zu Commodore ch‘Thane gehen muss. Dieser ist begeistert davon, das wir damit beginnen, Völker des Gammaquadranten zu beherbergen und diesen zu zeigen, wie offen wir allen gegenüber sind. Er sieht wohl schon eine tolle Zukunft, in der sich der halbe Gammaquadrant der Föderation anschließt.
Lucille rang sich ein schiefes Grinsen ab, das alles andere als fröhlich war, ehe sie antwortete: „Er ist eher Politiker und deshalb bin ich froh, das er die meisten stationsinternen Entscheidungen Captain Quinn überlässt. Da mache ich mir also keine Sorgen, aber es ist schon mehr als dreist, das diese kleine Ratte so etwas überhaupt vorschlägt.“
„Du bist also auch überzeugt, das die Woodieny hinter der Drogensache stecken?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort kannte. Lucille verstand auch warum ich die Frage gestellt hatte, und ihre Antwort zeigte mir, das sie das selbe dachte wie ich. „Natürlich bin ich mir sicher und da wir beide alleine sind, spreche ich es auch offen aus. Mir ist klar, das wir keinerlei Beweise haben und somit vorsichtig sein müssen. Außerdem ist mir auch bewusst, das eine winzige Möglichkeit besteht, das wir uns irren, aber die wird von Tag zu Tag kleiner.“

Ich sammelte kurz meine Gedanken, indem ich einen Moment meine Augen schloss. Dann erklärte ich: „Gehen wir einmal davon aus, das die Woodieny die Drogen an Bord bringen. Ich möchte einmal versuchen ein Modell aufzustellen, das vielleicht hilft zu verstehen was da abläuft, oder besser wie es ablaufen könnte.“
Lucille hörte aufmerksam zu, während ich meine These entwickelte.
„Irgendwie kommen die Drogen an Bord. Ich vermute stark, das hat etwas mit den verschwundenen Wahren zu tun, die unzählige Händler schmerzlich vermissen. Die Woodieny selbst sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße sehr auffällig. Sie können also nicht unbeobachtet agieren. Also brauchen sie Leute, welche die Drecksarbeit für sie machen. Die Wahre muss aus den Containern geholt und irgendwo eingelagert werden. In den versteckten Laboren können sie durchaus selbst tätig sein, doch um die Drogen dann zu verteilen, benötigen sie wieder Hilfskräfte.
Da die Woodieny unbedingt bedeckt bleiben wollen, würde ein einziger Mittelsmann reichen. Einer der weiß, wer die Auftraggeber sind. Nennen wir ihn Mister X.
Dieser versucht natürlich auch bedeckt zu bleiben. Er hat also auch einige Untergebene, die mit ihm in Kontakt treten können.
Sagen wir mal, es wären fünf bis zehn Leute. Die Herren und Damen Y.
Die wiederum sind zuständig für die Verteiler, welche ich mit Z bezeichnen möchte, die dann erst die Dealer beliefern.
Es ist ihnen klar, das wir immer wieder solche Dealer erwischen und deshalb ist es sehr wichtig, das diese keinerlei Angaben machen können, welche zum Kopf des Ganzen führen.“
Lucille hatte aufmerksam zugehört. „Bis hier hin kann ich folgen. Worauf willst du also hinaus?“, fragte sie und ich antwortete: „Mir geht es um die Kommunikation. Wenn so eine Struktur funktionieren soll, dann muss es eine Möglichkeit geben, wie man miteinander Informationen austauscht ohne aufzufallen. Mister X kann durchaus ein Gast im Lu'Teris sein und hier seine Anweisungen bekommen. Er selbst wird sich aber kaum ständig mit seinen Y treffen wollen. Das ist zu auffällig. Und die Y müssen die Befehle von oben an die Z weiter geben. Auch das kann schlecht ohne Kommunikation koordiniert werden.“

„Du denkst also, sie haben eine eigene Kommunikationsanlage, mit der sie untereinander reden können, ohne das es unser Computer registriert?“, fragte die Sicherheitschefin zweifelnd.
„Irgendetwas in der Art muss es sein“, erklärte ich, auch wenn mir klar war, das es nicht einfach wäre die internen Sensoren zu überlisten.
Lucille runzelte nachdenklich die Stirne. „Na dann wollen wir mal sehen“, meinte sie ehe sie den Computer ansprach: „Computer! Gab es in den letzten, sagen wir mal 14 Tagen, Datensignale die es vorher nicht gab?“, fragte sie und wir warteten gespannt auf die Antwort, die kurze Zeit später kam: „Es gibt siebenundzwanzig bisher nicht verwendete Signale die in den letzten dreihundertsechsunddreisig Stunden hinzugekommen sind“, sagte der Großrechner.
„Kannst du diese Signale zuordnen?“, fragte ich nun und wieder kam die Antwort sehr schnell. „Sechzehn Signale werden von neu eingesetzten Maschinen erzeugt. Welche das sind kann auf Wunsch angegeben werden. Sieben Signale kommen aus der Quarantänestation, drei Signale kommen von Deck 563, aus dem technischen Testlabor und eines kann nicht zugeordnet werden.“
Lucille und ich schauten uns bedeutungsvoll an. Hatten wir eine Spur gefunden?
Die CXO stellte die nächste Frage an den Computer, die eher ein Befehl war. „Analyse des nicht zugeordneten Signals?“
„Es handelt sich um stark komprimierte Datenpakete, die in unregelmäßigen Zeitabständen über eine selten genutzte Frequenz gesendet werden. Ausgangspunkte und Endpunkte variieren. Inhalt der Pakete kann nicht gelesen werden. Komprimierungsart und Verschlüsselung sind unbekannt“, antwortete der Computer prompt und Lucille gab sofort den nächsten Befehl:
„Isoliere diese Signale und leite sie an den Chef der Informatikabteilung mit folgender Nachricht: =/= Commander Walker hier. Ich brauche unbedingt eine Entschlüsselung dieser Daten. Es handelt sich um eine geheime Operation. Weder die Tatsache, das wir diese Daten auswerten, noch allfällige Ergebnisse dieser Auswertung dürfen nach außen gelangen. Berichte sind an mich oder meinen Stellvertreter persönlich zu übermitteln. =/=“, befahl meine Chefin und ich nickte zustimmend ehe ich eine weitere Frage an den Rechner stellte: „Kannst du diese Datenübermittlung unterbinden?“ Die Antwort war kurz: „Das ist möglich.“

„Wenn du recht hast und bei diesen Daten handelt es sich wirklich um die Kommunikation der Woodieny mit ihren Untermännern, dann können wir sie also jederzeit isolieren“, meinte Lucille nachdenklich und ich nickte zustimmend ehe ich erwiderte: „Wir sollten unser Wissen auf jeden Fall einstweilen noch geheim halten, denn es kann für uns noch ein großer Vorteil werden, wenn wir die Verständigung unserer Gegner abstellen können. Wenn sie allerdings erfahren, das wir eine Spur haben, dann werden sie sich etwas anderes einfallen lassen. Wir dürfen nicht vergessen, das es viele technische Dinge gibt, die wir noch nicht verstehen. Ich denke es ist an der Zeit, das ich mich mal eingehend mit Lusolas Teris unterhalte.“
„Mach das, aber dir brauche ich ja nicht zu sagen, das du vorsichtig sein sollst. Solange wir keinerlei wirkliche Beweise für die Schuld der Woodieny haben, dürfen wir keine diplomatischen Verwicklungen riskieren. Du weist ja, wie der CO darüber denkt und ich will auf keinen Fall, das er sich hier einmischt, weil er glaubt wir würden die Völkerverständigung torpedieren.“
„Ich werde sanft wie ein Frühlingswind sein“, grinste ich und Lucille lachte. „So gut kenne ich dich bereits, das ich weiß das du gerade dann gefährlich wirst wenn man denkt du schläfst jeden Augenblick ein.“

Der Computer hatte mir auf meine Anfrage hin erklärt, das sich Lusolas Teris im Bereitschaftsraum von Botschafter S'Tonn befand. Zuerst wollte ich warten, bis der Woodieny den Botschafter wieder verlassen hatte, doch dann dachte ich, das es vielleicht gar nicht so schlecht war in neutraler Umgebung mit dem Casinochef zu reden. Ich meldete mich also bei dem Attaché des Botschafters an, der zwar nicht erfreut von meinem Wunsch war, das Gespräch seines Vorgesetzten zu stören, aber auch nichts dagegen tun konnte. Immerhin ging es um die Sicherheit der Base.


ゑNH - Bereitschaftsraum des Botschafters - Äußere Sektion Beta - Deck 12-15 - Tag 9 ゑ


Mit völlig ausdruckslosem Gesicht lies ich den Vortrag über den Sinn und das Wesen der diplomatischen Protokolle, mit dem der Botschafter mich begrüßte über mich ergehen um mich dann höflich vor ihm zu verneigen.
„Exelenz, es ist mir durchaus bewusst, das mein Vorgehen für Sie sehr befremdlich wirken muss und ich entschuldige mich dafür“, sagte ich als er schwieg und mich neugierig musterte. Ruhig fuhr ich fort: „Commodore ch‘Thane liegt der gute diplomatische Kontakt zu allen Völkern des Gammaquadranten sehr am Herzen und so habe ich mir erlaubt, ihre Hilfe bei einigen Fragen in Anspruch zu nehmen, die ich Lusolas Teris gerne stellen würde.“
S'Tonn war ein sehr kluger und erfahrener Mann und so verstand er sofort, was ich zwischen meinen Worten sagte, ohne es direkt auszusprechen. Meine Ausbildung als Shaolin kam mir hier zu Hilfe, denn ich hatte auch in der Vergangenheit des öfteren mit Vulkaniern zu tun und wusste das meine Art zu denken der ihren in vielen Bereichen nicht unähnlich war.
„Ich verstehe Commander, also nehmen Sie bitte Platz. Natürlich bin ich gerne behilflich wenn ich kann. Möchten Sie etwas trinken?“ fragte er und sofort, wie auf ein geheimes Kommando stand sein Assistent an der Türe. Ich bat um eine Tasse Tee und war sehr erstaunt, das die Mischung die ich wollte bekannt war, denn der Botschafter nickte anerkennend und bestellte für sich das selbe. Der Woodieny nahm lieber einen Kaffee und erklärte dabei in zwanglosem Plauderton, das er dieses Getränk hier kennen und schätzen gelernt hatte.

Nachdem wir also alle mit Getränken versorgt waren, stellte ich meine erste Frage. „Lusolas Teris, ich möchte Ihnen für den Verlust den Sie erlitten haben mein Beileid aussprechen. Es ist schrecklich was ihrem Mitarbeiter passiert ist. Sie waren ja dabei, als ich mich kurz vor dessen gewaltsamen Todes mit ihm unterhalten habe. Können sie sich erklären, wovor Ferol Karog Angst gehabt hatte?“
Ich merkte, das der Blick des Casinochefs sehr wachsam war, als er zögernd antwortete: „Er hatte einige Gäste nicht höflich genug behandelt und es war zu einigen Beschwerden gekommen. Er wusste das ich vor hatte mit ihm zu reden. Ich nehme an, das er deshalb etwas nervös war, doch wirkliche Angst hatte er sicher nicht.“
„Hatten Sie denn noch Gelegenheit dieses Gespräch zu führen?“, fragte ich nach und er schüttelte den Kopf. „Ich habe Ferol Karog an diesem Tag erst wieder gesehen, als ich ihn identifizieren musste. Es war schrecklich. Das war auch der Moment, als ich die Idee hatte eine Sicherheitsfirma zu etablieren, die hilft, das so etwas nie wieder passiert.“
„Sie glauben also, das dieser Mord zu verhindern gewesen wäre?“, hakte ich schnell nach. „Nein, denn er....“, antwortete er, unterbrach sich aber und hüstelte kurz ehe er weiter sprach: „Äh, ich weiß es nicht. Vielleicht wenn wir den Verdacht gehabt hätten das er in Gefahr ist.“

Ich war mir sicher, das auch dem Botschafter dieser Versprecher aufgefallen war, doch sein Gesicht blieb so ausdruckslos wie meines. Die einzige Reaktion war ein kurzes nach oben Zucken einer seiner Augenbrauen. Ich stellte meine nächste Frage: „Die Woodieny wohnen alle zusammen in einem Bereich auf Deck 114. In diesem Bereich würde jemand der nicht Ihrem Volk angehört sicher auffallen. Hat keiner Ihrer Leute denn etwas Verdächtiges bemerkt?“
Ich hatte den vagen Eindruck, als müsste er sich seine Antwort überlegen ehe er kopfschüttelnd erklärte: „Soviel ich weiß nicht. Allerdings habe ich noch nicht danach gefragt. Ich werde es aber gerne tun, wenn ich Ihnen damit behilflich sein kann.“
Ich danke höflich. „Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie mir alles übermitteln was Sie erfahren. Ich bin mir sicher, das Ihnen die Aufklärung dieses Mordes genau so am Herzen liegt wie mir“, meinte ich und er nickte.
„Wenn Sie sonnst keine Fragen haben, so würde ich mich nun gerne Verabschieden. Ich habe noch einige Termine und bin ohnehin schon zu lange hier,“ meinte Der Woodieny dann und erhob sich ohne auf eine Antwort zu warten. Auch der Botschafter und ich standen auf. S'Tonn brachte seinen Gast noch zur Türe und verabschiedete ihn. Als er zurück kam, war sein Blick nachdenklich.
„Ihre Fragen waren ihm sichtlich unangenehm. Ihnen ist ja auch aufgefallen, wie er sich versprochen hat. Ich würde zu gerne wissen was er eigentlich sagen wollte“, meinte er und ich stimmte zu. „Ich denke wenn wir das wüssten, dann wären wir mit unseren Ermittlungen einen großen Schritt weiter.“

Nun verabschiedete auch ich mich, nicht ohne mich für die Hilfe des Botschafters zu bedanken, der knapp abwinkte und erklärte: „Sollten Sie wieder meine Hilfe in Anspruch nehmen wollen, so sagen sie am besten vorher Bescheid. Ich kann gut verstehen, das ihnen diese Woodieny suspekt sind. Es lassen sich aus unserem bisherigen Wissen durchaus logische Schlüsse ziehen, die auf eine Täterschaft dieses Volkes hinweisen.“

Wieder verneigte ich mich zum Abschied und verließ den Raum. Zufrieden dachte ich, das es eine gute Idee war, Botschafter S'Tonn mit einzubeziehen. Vielleicht würde ich wirklich noch einmal auf sein Hilfsangebot zurück kommen.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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