PRO – LtjG Deren McMullen – CTO – Log3 - 17010.1690

[Dem]

PRO – LtjG Deren McMullen – CTO – Log3 - 17010.1690

Personen: Führungsstab der Prophecy, Lt. Kinsey (erwähnt)

Wörter: 693

~~USS Prophecy, Konferenzraum, Tag 2 abends~~

Erleichtert betrat ich den Raum, in welchem schon einige Führungsoffiziere saßen, aber ich zum Glück nicht der letzte Teilnehmer war. Ich musste zugeben, dass ich schon etwas nervös war, mit all diesen erfahrenen Leuten zusammen eine Mission zu planen. Zumindest war ich nicht zu spät zur Besprechung erschienen, das war schon einmal ein Anfang.

Locker begrüßte ich alle und setzte mich relativ weit weg vom Stirnende des Tisches, um mir erst einmal ein Bild der Lage zu machen. Ich kannte ein paar der Leute, eher vom Hörensagen als von direktem Kontakt. Die Gruppe an sich schien allerdings sehr vertraut untereinander. Das machte mich mal wieder zum Außenseiter, na super. Also entweder glänzen oder Sang- und Klanglos untergehen. Es war sowieso erstaunlich, dass sich die Zusammensetzung der Führungsoffiziere dieses Schiffes eigentlich ständig änderte und es trotzdem meistens funktionierte. Jedenfalls schien es immer so, ich persönlich konnte da ja noch keine direkte Beurteilung abgeben, da ich ab heute das erste Mal in einer solchen Position war. Das erste Mal und vielleicht auch das letzte Mal. Aber wenn mir niemand so respektlos begegnete wie dieser arrogante Lieutenant vor ein paar Wochen, dessen Gesicht ich mit meiner Faust gestreichelt hatte, dürfte es keine größeren Probleme geben.

Die Tür ging ein weiteres Mal auf und die beiden fehlenden Personen traten ein, zum einen der Chefwissenschaftler des Schiffes, Somali, soweit ich mich erinnerte, und die Kommandeurin, Captain Peras. Beide grüßten sich ebenfalls und setzten sich zu uns an den Konferenztisch.

„Ich heiße Sie alle Willkommen auf der Prophecy. Ich hoffe Sie sind gut angekommen und bereit für unsere Mission.“ Mehr oder minder. „Wie in Ihrem schriftlichen Briefing bereits erwähnt, untersuchen wir einen plötzlichen Energieanstieg in diesem Sektor.“ Dabei deutete sie auf einer Karte auf ein bestimmtes Gebiet, recht nah am Territorium des Dominion, musste ich feststellen. „Ziel unserer Reise ist der Planet Cadue. Lieutenant Somali, was können Sie uns über diesen Planeten sagen?“ Das war das Stichwort für den Wissenschaftler, der darauf sofort aufstand und eine Animation des Sonnensystems aufrief, welche sogleich auf einen bestimmten, blauen Planeten zoomte. Nett. Wenn das Wasser war, konnte man schonmal seine Badesachen packen und sich auf einen Strandurlaub freuen. Mit ein paar netten Mädels im Arm und einem eisgekühlten Planschbecken voller Bier…

„Cadue ist ein Planet der Klasse M. Das Volumen beträgt etwa ein Drittel dessen des Erdmondes.“ Ich rechnete… Also circa 1100 Kilometer Durchmesser. Nicht sonderlich groß. Vielleicht wäre das Planschbecken ja doch besser zum Planschen und der Ozean besser zum Bierkühlen… „Interessant ist dabei, dass der Planet aus sehr dichtem Material besteht. Die Oberfläche hat einen Wasseranteil von 69%.“ Vielleicht doch umgekehrt.“
„Wie sieht es mit den Bewohnern von Cadue aus?“, fragte die erste Offizierin Roberts.
„Die Cadueler befinden sich in einem Prä-Warp Stadium. Wir konnten bei unseren letzten Untersuchungen Raketenstarts ausmachen, aber noch keine Warpaktivität. Weiteres ist uns bisher leider noch nicht bekannt.“ Die Frau in Rot und den drei goldenen Rangabzeichen nickte zufrieden und lehnte sich wieder ein Stück zurück.

„Es wurde doch ein plötzlicher Energieanstieg gemessen.“, meldete ich mich auch zu Wort. „Von was für einer Art Energie reden wir hier?“
„Das wissen wir leider noch nicht.“, antwortete der Mann mit dem blauen Kragen. „Kurz nach Eintreffen der ersten Daten brach der Kontakt zu unserer Sonde ab.“
„Ist es möglich, dass die Bewohner dieses Planeten mit einer Art der Energiegewinnung gespielt und die Konsequenzen unterschätzt haben?“, fragte ich weiter.
„Spekulationen bringen uns momentan noch nicht weiter, Lieutenant.“, ermahnte mich der Captain. „Dazu wissen wir bisher zu wenig über den Vorfall.“
„Ja, Ma’am.“

Es wurden noch ein paar Worte über den allgemeinen Zustand des Schiffes und der Abteilungen gewechselt, bevor das Briefing offiziell beendet wurde. Peras schien zufrieden zu sein mit der Arbeit der Crew. Ich hoffte das würde auch so bleiben. Als ich auf den Chronometer schaute, fiel mir auf, dass ich auch schon wieder über zwölf Stunden im Dienst war. Also beschloss ich noch einmal kurz im Maschinenraum vorbei zu schauen, um Lieutenant Kinsey, welcher dort meine Vertretung übernommen hatte, nach einem Statusupdate der Maschinen zu bitten und danach etwas essen zu gehen. Vielleicht schloss sich mir ja noch jemand an?