Personen: Valeris A. Advena, Überraschungsgast
Erwähnt: Amanda C. Doran, Melivin Penvera (NPC)
Wörter: 1‘066
Titel: Überraschungsbesuch
=A= Burragio II – Höhle / Absturzstelle der USS Ba’ku =A=
Unter einer Bergung hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Ich hatte doch tatsächlich gehofft, dass wir das Shuttle als Ganzes bergen und mit einem anderen Shuttle oder einer anderen wahnwitzigen Idee, die uns noch einfallen würde, wieder in den Shuttle-Hangar der Horizon bringen würden.
Unsere Chefin sah die ganze Situation mit dem Shuttle allerdings etwas anders. Beziehungsweise verstand unter einer Bergung etwas anderes. Das Shuttle sollte einfach nicht auf diesem Planeten voller Höhlen bleiben. Auseinandernehmen und in Einzelteilen auf die Horizon beamen. Das war Advenas Plan. Und deshalb verkrümmte ich mir nun den Nacken und starte nach oben, während ich die Waffenkontrolle des Runabout ausbaute. Den Nacken machte ich mir dabei kaputt, weil das Shuttle auf dem Dach lag und die Waffenkontrolle somit über mir hing.
„Und wer darf das ganze Ding dann wieder zusammensetzen?“, stellte ich einfach so in den Raum, ohne Advena damit konkret anzusprechen. Es war halt nur so eine Vorstellung, die man immer hatte, wenn man etwas auseinandernahm. Irgendeine arme Sau musste es früher oder später wieder zusammensetzen.
„Du, Thelor, mit diesem Kommentar hast du dich gerade freiwillig gemeldet!“, konterte die Chefingenieurin geschickt.
„Ich Glückspilz!“, rutschte es mir ironisch heraus, als würde ich mit einem anderen Unteroffizier arbeiten und nicht mit meiner Vorgesetzten. „Und andere wie Amanda oder dieser Fisch dürfen an den Computern der Pantara herumbasteln. Stehen vor der Herausforderung diese Computer mit Energie zu versorgen.“
„Einen Runabout zusammenzusetzen ist auch eine Herausforderung, Chief!“
War ja klar, dass Advena das sagen würde. Es lag auf der Hand, um mich für die Aufgabe, die ich eigentlich gar nicht tun wollte, zu motivieren. Und zu motivieren war wiederum die Aufgabe einer Chefingenieurin. Aber so leicht kam sie mir nicht davon:
„Klar, mit Bausatzkästen habe ich als Kind gespielt. In der Sternenflotte hatte ich mir etwas mehr Spannung und Abwechslung erträumt. Abgesehen davon will doch sowieso niemand mit einem Shuttle herumfliegen, dessen Hülle nur aus Schweissnähten besteht.“
„Da hast du doch deine Herausforderung, Thelor! Die Aussenhülle so zusammenzusetzen, dass es keine Schweissnähte gibt und die Ba’ku wieder wie neu aussieht. Abgesehen davon, ist ein Runabout nicht mit einem Bausatzkaten zu vergleichen, mit dem du als Kind gespielt hast.“
Mist, jetzt hatte Advena mich. Einen Satz musste ich aber doch noch nachschieben:
„Ich habe immer mit Bausatzkästen gespielt, die deutlich über meiner Altersklasse lagen. Und diese habe ich erst noch nach meinen Vorstellung erweitert.“
Ich erinnerte mich an ein Modell von Shrans Kumari. Ich hatte sie in weniger als einem halben Tag zusammengesetzt, weil ich einfach nicht mehr hatte aufhören können. Als ich fertig gewesen war, war ich enttäuscht gewesen, dass mir meine Eltern ein Modell geschenkt hatten, welches nicht hatte fliegen können. Da hatte ich am Nachmittag kurzerhand einen kleinen Antrieb eingebaut. Den ganzen Abend hatte ich danach mit der Kumari gespielt und meine Eltern hatten mich kaum mehr ins Bett gebracht.
„An welches deine unzähligen Modelle denkst du gerade?“, holte mich Advena in die Ba’ku und damit auf diesen Höhlen-Planeten zurück, auf welchem die Ba’ku abgestürzt war.
„Shrans Kumari. Ich war totunglücklich, weil ich ein Modell geschenkt bekommen habe, welches nicht fliegen konnte.“
„Da hast du selber etwas gebastelt, damit es fliegen konnte?“, riet Advena gleich richtig.
„Genau. Übrigens eines der wenigen Modelle, welches auch überlebt hatte. Viele gingen früher oder später kaputt oder stürzten ab.“
„Oder du schlachtest sie für andere Projekte aus.“
„Genau.“ Ich konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Für die Kumari hatte ich einen vulkanischen Kreuzer der Surak-Klasse ausgeschlachtet.“
„Wie passend!“, sagte Advena nur, aber kühl und mit einem Tonfall der deutlich weniger locker war, als noch gerade eben. Ich konnte es mir nicht erklären. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Advena hatte spitze Ohren.
„Ach du Scheisse! Bitte Entschuldigen Sie. Das hatte gar Nichts mit den früheren Streitigkeiten zwischen Vulkan und Andor zu tun. Jedenfalls nicht direkt. Ich fand damals nur die Ironie lustig…“
Ich suchte schon nach weiteren Erklärungen, als Advena mich unterbrach:
„Ganz ruhig, Thelor. War nur ein Scherz. Ich weiss ja nicht einmal, ob ich wirklich Vulkanierin bin.“
Darauf wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Plötzlich war es einfach still im Shuttle. Sogar die Arbeit, hatte ich vorübergehend eingestellt. Und Advena auch, weil sie mich gerade angeschaut hatte und sich dabei wohl köstlich über meinen Gesichtsausdruck amüsiert hatte.
„Komm schon! Machen wir weiter!“
Gesagt getan. Wir nahmen das Wrack auseinander, welches einmal ein Runabout der Venture-Klasse mit der Bezeichnung USS Ba’ku gewesen war. Dabei plauderten Advena und ich weiter über unsere frühen Erfahrungen mit Basteln, bauen und werkeln, die uns schlussendlich in die technische Abteilung der Sternenflotte geführt hatten. Während wir zum Arbeiten nämlich plauderten, fiel uns das Arbeiten viel leichter und die Zeit verging schneller. Plötzlich stand ich einem leeren Shuttle, welches auch bereits kürzer war, weil Advena bereits das Heck zerlegt hatte. Kurzdarauf war das gesamte Shuttle zerlegt und wir hatten die letzten Einzelteile auf die Horizon beamen lassen.
Als ich nach getaner Arbeit Advena so musterte, musste ich zugeben, dass mir die Chefingenieurin gefiel. Sie wahrscheinlich noch schmutzige raus als ich. Sprich, sie packte auch mit an und das schätzte ich bei Vorgesetzten.
„Und jetzt?“, fragte ich sie.
„Jetzt, gehen wir zum restlichen Aussenteam. Wir können das Shuttle später noch zusammensetzen und das Aussenteam braucht vielleicht unsere Hilfe.“
„Wir brauchen auch Hilfe. Es wäre sehr nett, wenn Sie uns hinführen würden!“
Ich wirbelte herum. Die elektronisch verzerrte Stimme war hinter mir erklungen und liess mir das Blut in den Adern heiss werden. Nur eine Rasse sprach mit einer solchen verzerrten Stimme: Die Breen.
Tatsächlich. Da standen sie vor uns im Höhleneingang und richteten ihre Waffen auf uns. Meine erste Reaktion war nach dem Phaser zu greifen, aber ich hätte keine Chance. Advena schien denselben Reflex zu haben, aber nicht meine Bedenken. Plötzlich landete ein Schuss vor ihren Füssen im Höhlenboden.
„Sie dürfen Ihre Phaser aus dem Holster holen. Allerdings mit der linken Hand und nur mit zwei Fingern. Danach werfen Sie sie in unsere Richtung.“
Widerwillig tat ich, wie mir geheissen. Aber ich hatte ja keine Wahl. Ausser zu sterben, da die Breen mit ihren Waffen auf mich oder Advena zielten. Und sterben war für mich kein Option. Für Advena anscheinend auch nicht, denn sie kam der Aufforderung des Breen auch nach.
„Wenn die Formalitäten dann erledigt sind. Führen Sie uns zu Ihrem Aussenteam und den Überresten der Pantara!“
[NRPG: Das hat man davon, wenn man das Gefühl hat, etwas liege in der Luft, Val

