HRZ – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 14 Log 05 – 12‘280.2335
Personen: Marc Kendric, Valeris A. Advena (erwähnt)
NPCs: T‘Rorik
Wörter: 1‘121
Titel: astronomische Arbeit
=A= USS Horizon – Astrometrie =A=
Auf dem Planeten war es endlich vorwärts gegangen. Nach den Querelen mit den Breen und der Suche nach diesem Historiker, hatte sich das Aussenteam endlich den Computern dort unten gewidmete und auch tatsächlich etwas gefunden. So kam es, dass ich nach einer endlosen Wartezeit, in welcher ich Nichts anderes hatte machen können, als mich immer wieder um Val zu sorgen, die ja auch in dem abgeschossenen Shuttle und später auf dem Planeten befunden hatte.
Zu meiner grossen Überraschung hatte nicht Guy sondern jemand von Vals Leuten gefunden, wonach wir so lange gesucht hatten. Den Koordinaten eines weiteren Planeten. Das war ja mal ein wirklich lustiger Ausflug mit der Horizon. Wir sprangen von einem Planeten zum nächsten. Es erinnerte mich stark an eine Schnitzeljagd, was wir hier veranstalteten. Jedenfalls hatte ich die Koordinaten dieses neuen Planeten und damit unserer nächsten Destination eingegeben, um mir die Position des Planeten anzeigen zu lassen.
Kaum hatte ich die Koordinaten eingelesen, flippte der Computer aus. Er reagierte mit zwei akustischen Signalen, um mir mitzuteilen, dass er etwas entdeckt. Beziehungsweise zwei Etwas, denn sonst hätte er keine zwei Signal von sich gegeben. Da ich im Gegensatz zum Computer nicht zwei Informationen gleichzeitig ansehen konnte, liess ich mir nur ein Etwas ansehen. Das zweite würde ich mir danach ansehen.
Das erste war ein Suchalgorithmus, der auf die Eingabe reagiert hatte. Ganz kurz fragte ich mich, welcher Suchalgorithmus, aber die Frage klärte sich schnell. Es war jener Suchalgorithmus, den ich auf die Flugroute des fremden kleinen Schiffes angesetzt hatte, welches die Energiereserven der Darwin-Station angezapft hatte. Also das Pantara-Schiff. Das war eigentlich logisch. Darauf hätte ich selber kommen müssen. Das Schiff hatte Kurs auf seine Heimatwelt gesetzt. Der Suchalgorithmus sollte nämlich anhand der Flugroute des Pantara-Schiffes mögliche Zielorte ausfindig machen. Das bestätigte immerhin die Berechnung von der Technikerin und Guy, bezüglich der Sternenbewegung in 2‘000 Jahren.
Also zum zweiten Etwas. Dieses war mit einem Warnsignal angekündigt. Dann wollten wir uns mal ansehen, was das für ein Warnsignal war. Ich rief die Daten auf der holografischen Anzeige der Astrometrie auf. Auch hier war sofort offensichtlich, was der Computer wollte, wovor er uns warnte: Dunkler Materie.
Wieso uns dies kümmerte? Der Heimatplanet der Pantara befand sich mitten in einer Ansammlung von Wolken aus Dunkler Materie. Da wunderte ich mich auch nicht mehr, dass noch nie jemand auf Pantara gestossen war. Hierher würde sich niemand verirren. Abgesehen davon befand sich der Planet in einer abgelegenen Region des Weltraums. Aber das hatte mich nicht zu kümmern, im Gegensatz zur Dunklen Materie, die ich melden musste.
„Hawk an Kendric. Wir haben ein…“ Ein Problem? Nein. Das war zu hart. Ich würde es ein Hindernis nennen. „…Hindernis.“
„Ein Hindernis? Wo sollen wir denn ein Hindernis haben? Drücken Sie sich deutlicher aus, Lieutenant! Sie sprechen nicht mit Ihren Kindern.“
Als ob ich das nicht wüsste. Und als ob er noch nie einen Satz falsch begonnen hatte und ihn danach so beendete, das er nicht ganz grammatikalisch war. Aber darauf würde ich gar nicht erst eingehen, sondern nur die Frage nach der Art des Hindernisses beantworten.
„Pantara ist von ungewöhnlich viel Dunkler Materie umgeben.“
„Können wir Pantara trotzdem erreichen?“
„Ja, es scheinen Wolken oder Blasen an Dunkler Materie zu sein, welche in dieser Region des Alls zu finden sind. Wir können sie umfliegen und so Pantara erreichen, welches ziemlich genau im Zentrum dieser Ansammlung dunkler Materie liegt.“
„Finden Sie den schnellsten Weg und übermitteln Sie ihn an die Navigation!“, befahl Kendric, ohne noch anzufügen, dass er den Captain darüber informieren würde. Ich kannte den Ablauf der Kommandokette ja.
„Aye, Sir!“
Sofort machte ich mich an die Arbeit. Am einfachsten war es, den Kurs des Pantara-Schiffes zu rekonstruieren. Das war keine grosse Sache, da ich den Kurs des Schiffes nach Verlassen der Darwin-Station kannte und inzwischen auch sein Ziel. Ich beauftrage den Computer die Flugroute zu errechnen, welche das Schiff durch die dunkle Materie nach Pantara genommen hatte.
In kurzer Zeit hatte der Computer die Route berechnet und ich liess sie mir anzeigen. Dabei stellte ich fest, dass es zwei mögliche Routen gab, welche das Schiff genommen haben könnte. Beide waren genau gleich schnell. Aber es gab zwei Gründe, die dagegen sprachen, dass wir sie auch nahmen. Ersten war die Horizon grösser als das Pantara-Schiff und dieses hatte Stellen passiert, an welchen der Abstand zwischen der dunklen Materie zu klein war für die Horizon. Zweitens flog man von der Darwin-Station aus Pantara ganz anders an als von Burragio II. Daran hätte ich früher denken müssen, um nicht sinnlos Zeit zu verplempern. Wahrscheinlich hatte das Aussenteam inzwischen bereits die Höhlen verlassen und war an Bord. Das hiess, wir hatten bereits Kurs nach Pantara gesetzt. Ich musste die sichere Flugroute haben, bevor wir die ersten Ausläufer der dunklen Materie erreichten.
So machte ich das, was ich von Anfang hätte tun müssen. Ich liess den Computer für uns den schnellsten Weg durch die dunkle Materie berechnen. Das dauerte etwas länger als vorher, da es erstens keine Rückstände gab, mit welchen der Computer den Kurs berechnen konnte und da es zweitens für die Horizon weniger Möglichkeiten durch die dunkle Materie gab, als für das Pantara-Schiff. Als der Computer die Route dann hatte, sandte ich sie an die Navigation.
„Hawk an T’Rorik. Ich habe Ihnen soeben den Kurs durch die dunkle Materie geschickt.“
„Das war nicht nötig, Lieutenant. Ich habe bereits einen Kurs.“ Na Toll. Dass ich zuerst auf den falschen Weg gesetzt hatte, hatte ich jetzt die ganze Arbeit umsonst gemacht. Jedenfalls dachte ich das bis: „Oh! Sie haben einen leicht schnelleren Kurs gefunden.“ Ja, ich war doch noch nicht ganz nutzlos. Sonst hätte ich mir wirklich langsam überlegen müssen, ob ich die Zwillinge nicht wieder an Stefanie zurückgeben sollte. „Das sind aber enge Lücken zwischen der dunklen Materie“, stellte T’Rorik dann fest.
„Ich weiss“, erwiderte ich und ein Schmunzeln umspielte dabei meine Lippen. „Aber ich weiss auch, dass Sie das schaffen, Lieutenant. Ich kenne Ihre Fähigkeiten und liess diese in die Berechnung des Kurses einfliessen.“
„Verstehe. Ein sehr logisches Vorgehen für einen Menschen. T’Rorik Ende.“
Das war wahrscheinlich ein Kompliment, wenn ich auch das Gefühl hatte, dass darin auch eine Beleidung versteckt war. Aber das lag vielleicht auch einfach nur an der für Vulkanier typischen Art T’Roriks.
Apropos Vulkanier. Es gab da eine Frau mit spitzen Ohren, die inzwischen wieder an Bord sein sollte. Und da ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte, könnte ich eigentlich im Maschinenraum vorbeigehen. Wir konnten ja sowieso nicht viel machen, bis wir Pantara erreichten. Während ich also die Astrometrie verliess, lieferte mir mein Magen auch einen Vorwand. Er knurrte. Ich hatte Hunger. Ich konnte mir vorstellen, dass es Val nicht anders ging, nachdem sie ein ganzes Shuttle zerlegt hatte.
[NRPG: *dich einlade Val* ]