FRG - EnsJG T. McMannis - MED - RPG9 Log6 - 13357.1630

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mi 5. Sep 2012, 15:18

Personen: das gesamte Frachter-Team
Wörter: 1103


--- Korridor ---


Über ein Dröhnen in den Ohren hörte ich entfernt Stimmen. „Die Tür ist offen!“ jubilierte jemand.
„Das haben wir gehört, Officer. Nur bevorzuge ich es, wenn Sie sich das nächste Mal an meine Anordnungen zur Ladungsgröße halten. Und am besten auch gleich eine etwas längere Zeit bis zur Zündung wählen!“
Ich hatte keine Ahnung, wer da redete. Mich interessierte das nicht. Mich quälte vielmehr die Frage, was mehr wehtat: Das Klingeln in meinen Ohren, das Beißen des Qualms in meinen Augen oder das Gewicht von Alton auf meinem Solarplexus. Das Problem war, dass ich mich von keinem dieser Umstände für die Schmerzen befreien konnte.
Dem Gebrüll nach zu urteilen würde aber bald dieser Medikamenten-Verweigerer von all seinen Schmerzen befreit: „PI! SIND SIE WAHNSINNIG GEWORDEN?“ schrie jemand. Er musste schreien, denn er übertönte sogar das Klingeln in meinen Ohren, verstärkte es aber gleichzeitig mit seinem Geblöke.

Der Secler über mir hatte die Freundlichkeit, von mir runter zu gehen – bei Advent hätte ich das natürlich zu unterbinden versucht, doch bei ihm hier war ich mehr als dankbar.
Anschließend rappelte ich mich auf, schüttelte die Benommenheit aus meinem Kopf und sah mich um. Die Tür, die uns zuvor den Weg blockiert hatte, tat dies nun nicht mehr, denn an ihrer Stelle klaffte ein großes Loch. Ein sehr großes Loch. Kleine Flammen züngelten aus den Bruchstellen, Qualm stieg auf. Schwarze Trümmerstücke lagen verteilt um den Explosionsherd herum. Rußteilchen flogen durch die Luft und segelten gemächlich zu Boden, wenn sie nicht vorher auf einem des Außenteams landeten.
Erst jetzt begutachtete ich die einzelnen Teammitglieder. Alton musste es besser gehen, er war schließlich weich gefallen und stand jetzt auch schon wieder. Unser Sprengmeister schien auch in Ordnung, und dem, von dem er gerade angeschrien wurde, musste es wohl auch besser gehen. Blieb noch Advent.

Sie stand auch schon wieder und klopfte sich den zahlreich vorhandenen Staub von der Hose. Ich hätte ja vermutet, sie würde zuerst ihre Frisur richten, aber vielleicht war sie damit ja schon fertig. Doch was war das? Ein leichtes Glimmen in ihrer Uniformjacke!
Schnell huschte ich hinüber. „Du brennst!“ keuchte ich und versuchte das aufkeimende Feuer durch leichte Schläge zu ersticken. Dass ich damit im Grunde ihre Brüste tätschelte, war ein netter Umstand, für den ich aber nun mal nichts konnte.
Nur, dass meine Aktion nichts nutzte. Also bezüglich Primärziel, das Feuer nicht zu entflammen. Denn plötzlich stichelte eine Flamme hervor und ließ mich zurückschrecken. Advent selbst hatte nun die Möglichkeit, sich auf den Boden zu wälzen, wählte aber stattdessen die andere Variante: Sie zog die Jacke behände aus, warf sie gen Boden und trat sie mit Füßen. Ein Vorgang, den ich mit einer gewissen Neugierde beobachtete. Ein Teil von mir wünschte sich sogar, auch ihr Shirt hätte Feuer gefangen und sie würde erneut so reagieren. Doch dieser Anblick war mir nicht vergönnt, vermutlich hatte ihr Unterteil eine höhere Asbest-Konzentration – okay, vielleicht sollte ich sie dann mal wegen Vergiftung untersuchen.

Sie stapfte immer noch auf ihrer Jacke herum, dabei war die Flamme längst erloschen, lediglich diverse Rauchfähnchen stiegen noch auf.
Lächelnd sah ich sie an. Kaschierte die Jacke noch gewisse Formen, so tat das Shirt dies nicht in diesem Umfang. Mein Grinsen wurde breiter, als ich meinte: „Grau steht dir.“
Mit einem Augenrollen bückte sie sich und griff nach dem Stofffetzen, der mal ihre Jacke war. Obwohl da nun ein größeres Loch in dem Oberteil klaffte – nicht ganz so groß wie das in der Wand – zog sie die Jacke wieder an. „Promenadendeck!“ meinte sie keck.
Okay, ich hatte verstanden.


--- etwas später ---

„Wieso haben wir abgelegt?“ kam mein Schnuckelputz gleich zum Punkt, als wir auf die beiden mir unbekannten Techniker und den mir sehr wohl bekannten Wissenschaftler Hawk trafen.
„Wir wissen es nicht“, gab ebenjener Hawk zu.
Die Frau in Gelb war da schon etwas konkreter: „Nachdem wir die Energie für den Hauptcomputer hergestellt hatten, wurde der Antrieb hochgefahren und von der Station abgedockt.“
„Und die haben uns nicht rübergebeamt?“
„Das ging nicht, da sich auch die Schilde etabliert haben“, erklärte die Katze.
„Aber wir sind doch hoffentlich mit einem Traktorstrahl erfasst worden, oder!?“ maulte Advent etwas resignierend. „Ich hab keine Lust auf die nächste Sonne zuzufliegen.“
Mein Kopf schnellte in ihre Richtung. „Ich hab Sonnencreme dabei. Und du weißt ja, wenns ums Einreiben geht…“
„Promenadendeck“, zischte sie nur und ich verstummte. Sollte das jetzt immer so weiter gehen, dass sie mir damit drohte, wenn ich versuchte sie anzubaggern? Wie sollte denn daraus eine funktionierende Beziehung werden? Okay, sowas wollte ich ja gar nicht, mir reichte eine funktionierende Bettbeziehung vollkommen. Aber auch das würde so nicht klappen.

Ihre Frage hing dennoch im Raum, allerdings fand sie keine Beantwortung, denn der Schmusekater wechselte abrupt das Thema: „Haben Sie das auch gehört?“
„Was denn?“ kam es aus mehreren Mündern nahezu synchron.
„Ein Poltern. Weit entfernt. Aus der Richtung“, er wedelte mit seiner Tatze in die mir entgegensetzte Richtung.
„Könnte noch jemand an Bord sein?“ fragte seine Kollegin an die Secler gerichtet.
Advent schüttelte ihr hübsches Köpfchen: „Nein, wir haben alle Besatzungsmitglieder vorab inhaftiert.“
Nicht, dass ich an ihrem Urteil zweifelte, dennoch zückte ich den Tricorder und stellte ihn auf größtmögliche Reichweite. Mit einem Nicken bestätigte ich ihre Aussage: „Ich kann keine weiteren Biosignale innerhalb der Tricorderreichweite entdecken.“

„Ich bin sicher, ich habe etwas gehört“, beharrte das Kätzchen auf seinem Standpunkt. „Mr. Hawk, Sie kehren noch einmal zur Brücke zurück. Zapfen Sie die internen Sensoren an.“
„Ich unterstütze Sie“, bot sich die Technikerin an, was der Wissenschaftler mit einem dankbaren Nicken akzeptierte. „Ich werde dann auch versuchen, die Flugkontrolle zu übernehmen.“
Der Kater schnurrte, wobei ich keine Ahnung hatte, ob das nun ein „Ja“ oder ein „Nein“ war. Zum Glück erklärte er sich selbst: „Einverstanden. Ich werde zum Maschinenraum gehen und schauen, ob sich die Energieversorgung für den Antrieb nicht deaktivieren lässt.“
„Ich kann den Antrieb doch einfach sprengen“, schlug unser allseits geliebter Sprengmeister vor. Eine Tür reichte ihm wohl nicht. Vermutlich würde er erst aufhören, wenn hier kein Schott mehr an das andere geschweißt war.
„Pi, aus!“ wurde er von seinem Kollegen sogleich gebremst.

„Wir durchkämmen noch einmal das Schiff“, bot sich Advent unterdessen an. „Alton mit mir. Pontucci mit Pi. Und Pi? Unter durchkämmen verstehe ich nicht ‚durchlöchern‘.“
Er begann zu grinsen. „Geht klar.“
„… und auch nicht ‚absprengen‘.“
Sein Grinsen erstarb.

Das hieß dann wohl, dass ich weiterhin nicht gebraucht wurde. Okay, dann würde ich einfach mit dem Advent-auf-den-Arsch-Gucken weitermachen. Sicherlich wäre es ratsamer gewesen, in der Nähe dieses Amokläufers zu bleiben, um die von ihm verursachten Verletzten zu versorgen, aber ehrlich gesagt war mir das viel zu gefährlich.


[NRPG: Hat Ennien sich verhört? Haben wir wen übersehen? Oder spukt es auf diesem Frachter gar?]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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