---LOG1---Lt.Cmdr. Ayres Jall---DXO---14044.0986---

[Ijoula]

Wörter: 1030



Personen: Admiral Chakoty, Führungsoffiziere der Prophecy



==/\== New Hope – Korridor ==/\==

Das Briefing mit Admiral Chakoty war wie die Menschen so schön sagen kurz und knackig. Er hatte die wesentlichsten Fakten zusammengefasst sehr zum Leidwesen von Svetlana keine klare Position im Bezug auf die Kirk eingenommen. Sie war verschollen, hatte sich für die Marines de facto geopfert und nun wusste niemand was mit ihnen geschehen ist. Die Marines welche durch das Eingreifen der Kirk gerettet wurden meldeten das ihre Sensoren eine ziemlich heftige Explosion am Schauplatz des Kampfes festgestellt hatten. Sonden welche wir nach dem Kampf dorthin schickten brachten uns nur so viel Gewissheit als das die Kirk nicht zerstört wurde. Zumindest waren zu wenige Trümmer dafür vorhanden und kein Hinweis auf eine Anti Materie Explosion wie sie bei einem Warpkernbruch üblich wäre. Somit war die Kirk offiziell verschollen. Nach dem Briefing hatten Svetlana und ich uns noch unterhalten und ich versprach ihr nochmals mit dem Admiral zu reden. Ich teilte ihre Sorge im Bezug auf die Moral der Crew. Außerdem hatte ich da noch eine Rechnung mit Captain Jaro und seiner Crew offen. Seit sie den Admiral und mich damals vor den Zaakar gerettet hatten schuldete ich ihnen etwas und ich blieb ungern etwas schuldig. Ich überlegte lange wie ich auf ihn zugehen sollte. Wie ich ihm gegenübertreten, mit ihm reden sollte. Ich beschloss mich auf vertrautes zu beziehen. Vom Computer wusste ich schon das er alleine in seinem Quartier war. Ich atmete nochmals tief durch unf betätigte dann die Türklingel. Als ich von drinnen ein bestimmtes „Herein“ hörte betrat ich ohne umschweifel sein Quartier. Der Admiral stand mit einem Padd in der Hand neben seinem Schreibtisch und sah mich überrascht an. „Commander ! Welch unerwartete Überraschung.“ Ich erwiderte nichts darauf sondern ging nur auf ihn zu, riss ihm das Padd aus der Hand und schleuderte es durch den Raum. Er sah mich zuerst erstaunt und dann verärgert an. „Was zum Teufel soll das ?“ Ich deutete auf den Stuhl. „Hinsetzen !“ Er musterte mich verwundert. „Commander das ist Insubordination !“ stellte er brüskiert fest. Ein zartes lächeln umspielte meine Lippen während ich ihn mit Gewalt in den Sessel drückte und mich dann auf ihn setzte. Ich tat als würde ich kurz überlegen sah ihm jedoch schnell wieder bestimmt direkt in die Augen „Gut !“ und verlieh meinen Worten mit einem leidenschaftlichen Kuss Nachdruck.

Einige Stunden später lagen wir ziemlich erschöpft in dem unordentlichen Laken seines Bett. Ich hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt und spürte wie er sich leicht mit seiner Atmung hob und senkte. „Ich habe dich vermisst …“ begann er seit Stunden das erste Gespräch. „Ich dich auch … sehr sogar.“ Ohne sein Gesicht zu sehen wusste ich das er grinste. „Ich habe gehört es war ziemlich gefährlich vor kurzem auf der Station ?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wann ist es das nicht ?“ war meine knappe Antwort. Wieder dieses Schweigen. „Chakoty … du musst uns mehr geben. Wir müssen die Kirk finden.“ Ich hörte ihn seufzen. „Du solltest am besten wissen das gerade wir zwei das diesem Schiff schuldig sind. Seit sie uns gerettet haben.“ Ich spürte wie er zärtlich durch mein Haar strich. „Du kleiner Hitzkopf. Es ist nicht immer alles so einfach wie es scheint. Diplomatie ist eine heikle Angelegenheit. Glaub mir ich weiß wovon ich spreche.“ Hatte er sich so verändert ? War er nun ein klassischer Schreibtisch Hengst geworden ? „Und Ehre ist mehr als ein Wort.“ konterte ich. „Du weißt besser als Kirilenkova wie die Situation dort draußen ist, du kennst die Pekara du kennst die Zaakar. Sie ist auf deine Expertise angewiesen. Finde die Kirk aber bau keinen Mist dabei.“ Nichts anderes wollte ich hören, ich entspannte mich wieder und genoss die Streicheleinheiten.

==/\== USS Prophecy – Bereitschaftsraum ==/\==

Die Situation war noch immer ungewöhnlich für mich. Zunächst auf der Station diese ganze Verantwortung und nun hier der Erste Offizier eines Raumschiffs zu sein. Ich fühlte mich unwohl in meinem Stuhl, fast als würde ich darin versinken vor lauter Größe. Als Agent war ich es gewohnt überall nach Deckung zu suchen, überall einen Fluchtplan zu haben und im Verborgenen zu agieren. Hier saß ich gewissermaßen auf dem Präsentierteller. Svetlana hatte de facto alles wesentliche angesprochen als Doktor Kristoffson nochmals das Wort ergriff. „Was ist mit der Kirk ?“ stellte sie die wohl wesentlichste Frage im Raum. Ich sah Svetlana fragend an und sie nickte. „Nun die Kirk gilt als verschollen. Wir haben keinen Hinweis wo wir anfangen sollen zu suchen.“ Meinte ich mit resignierendem Unterton. „Und das wars ?“ wollte sie wissen. Ich bewunderte ihre Direktheit. „Nein das war es natürlich nicht Doktor !“ gab ich ebenso direkt zurück und betonte ihren Titel besonders. „Die Situation ist kompliziert. Wir können nicht frei im pekaranischen Raum herumfliegen und tun was wir wollen. Es gibt Regeln denen wir uns unterwerfen müssen.“ Hatte ich das gerade wirklich gesagt ? Regeln und unterwerfen ? Dieser Job veränderte mich offenbar doch zu sehr. „Dennoch möchte ich das vor allem Sie Lieutenant Myrden sich der Sache annehmen. Justieren sie die Sensoren nach der Transponderfrequenz der Kirk. Sie finden sie in der Datenbank. Ich will am besten jeden Tricorder an Bord dieses Schiffes so justiert haben das er nach der Kirk Ausschau hält und wenn sie Schichtweise jemanden mit einem Teleskop an ein Fenster stellen soll es mir recht sein. Nur finden sie dieses Schiff. Wir schulden es Captain Jaro und seiner Crew das sie sicher heim kommen wenn dies möglich ist.“ Ich … ich schulde es ihnen …. „Gut gesagt Commander. Wegtreten !“ meinte Svetlana. Nachdem alle den Raum verlassen hatten stand ich auf und sah aus dem großen Panorama Fenster des Bereitschaftsraums ins All. Ich sah die Sterne im Zuge des Warptransfers an mir vorbei ziehen. Ich versuchte kraft meines Willens die Kirk dort draußen zu finden, natürlich gelang es mir nicht. „Wir werden sie finden Ayres. Koste es was es wolle.“ Hörte ich Svetlana hinter mir. Komisch sie hatte mich noch nie mit dem Vornamen angesprochen. Ich fand es schön zu sehen dass ihre eisige Fassade wohl langsam zu bröckeln begann. „Danke“ war das einzige was ich erwiderte während mein Blick weiter den Sternen zugewandt blieb.