NH/PRO- LtCmdr. Val Advena-CTO-RPG Log 1 - 14193.1990

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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valeris
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

Di 26. Mär 2013, 19:57

Wörter: 881

Personen: Jason A. Hawk

Thema: Arbeiten


Mit verdrießlichem Stirnrunzeln sah ich, wie sich das Schott hinter Jall schloss. Ich hasste es, wenn sie mit Extrawünschen daher kamen, nur weil sie die Chefs waren. Wir konnten das Schiff in einen einsatzfähigen Zustand versetzen, doch meist durften wir das nicht. Ich hatte die Ersatzteile, ich hatte das Personal und nie, aber auch wirklich nie!!!! gab man mir auch genügend Zeit.
„Hogan?“, schrie ich und wartete, bis der Lieutenant neben mir stand.
„Planänderung“, fuhr ich fort. „Schon wieder!“ Ich zog eine Schnute. „Wir müssen den Hangar fertig machen. Alles andere legen wir auf Eis.“
Ich war davon ausgegangen, dass wir die Prophecy ‚auf Station’ würden herrichten können, also hatten wir uns nach der ersten Diagnose auf die Primärsysteme beschränkt, in der Annahme, dass die Ausbesserungen der Hülle noch etwas warten konnte. Wir hatten durch die Station genügend Energie zur Verfügung, um die Eindämmungsfelder problemlos aufrecht erhalten zu können. Doch mit derartigem Flickzeug – und mehr hatten wir wirklich noch nicht zu Stande gebracht – konnten wir kaum die Andockschleuse verlassen, nicht zu sprechen von Raumtauglichkeit. Für einen Außenstehenden sah der Shuttlehangar vielleicht schon fast fertig aus, aber er war ein Musterbeispiel an Improvisation.
Hogan sah mich entsetzt an. „Die haben doch nicht etwa vor, die Prophecy auf Reise zu schicken?“
Ich schüttelte den Kopf, weil ich mich nicht dazu überwinden konnte, zu nicken.
„Wir verschieben alles, was wir unterwegs beheben können. Ich kann nur hoffen, dass die nicht in den Krieg ziehen wollen…:“ Damit reichte ich ihm das Padd und ließ ihn abtreten.
Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, Hogan für die Mission einzutragen. Er hatte gute Arbeit geleistet, leistete immer gute Arbeit, aber eine innere Stimme flüsterte mir zu, dass ich die Einteilung kaum heute schon würde vornehmen können. Je nachdem, wie viel wir in den nächsten Stunden würden erledigen können, würde ich mich vielleicht besser fühlen, wenn ich mich selbst aufstellte und Hogan auf der Station ließ.


==A== Quartier – ein Essen später ==A==


Ich lehnte mich zurück und sah Jason an. Wenn er in meiner Nähe war, fühlte ich mich zu Hause, egal wo wir waren. Er hatte ein Talent dafür, zu wissen, was ich brauchte, bevor ich wusste, dass es mir fehlte. Das Essen war göttlich gewesen und trotzdem bereute ich es, mich diesem hingegeben zu haben. Denn jetzt empfand ich keinerlei Motivation mehr, aufzustehen und mit der Arbeit vorzufahren. Wer tauschte schon ein schönes, weiches, warmes, kuscheliges Bett mit einem geliebten Menschen gegen Techkits und Ersatzteile?
Darüber hinaus hatte die Unterbrechung dazu geführt, dass mir Meetings und Gespräche des vergangenen Tages durch den Kopf gegangen waren. Solange ich mit technischem Gerät beschäftigt gewesen war, hatte ich keine Zeit, mich auf andere Sachen zu konzentrieren. Doch jetzt suchten die Jem’Hadar immer wieder Einlass in meine Gedanken.
„Ich weiss nicht, ob ich das kann“, seufzte ich. Jason sah mich an und legte die Stirn in Falten.
„Was meinst du? Die Prophecy ist in gutem Zustand. Ein Großteil der Schäden ist behoben und…“
„Das meine ich nicht“, unterbrach ich ihn. Ich schüttelte den Kopf. Obwohl mir der Mensch gegenüber so unglaublich vertraut war, wusste ich nicht, wie er reagieren würde, wenn ich versuchte, ihm meine Gefühlswelt hinsichtlich der Jem’Hadar darzulegen. Diese Geschöpfe hatten immer nur getötet. Fürs Töten gelebt (fürs Töten existiert war wohl zutreffender). Sie hatten viele Lebewesen umgebracht, für eine Sache, die ihnen nichts bedeutete, die keinem tieferen Sinn, keiner Überzeugung folgte. Auch ein paar meiner Freunde hatten durch die Hände der Jem’Hadar ihr Leben verloren. Und trotzdem durfte man ihnen im Prinzip keinen Vorwurf machen. Ich tat es trotzdem. Und ich war nicht stolz auf dieses Gefühl.

„Je eher wir anfangen, umso schneller sind wir fertig“, sagte ich und versuchte den Gedanken zu verscheuchen. Mein Blick fiel auf einen Jason, der gerade das Geschirr beiseite geräumt hatte und mich voller Tatendrang angrinste. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Du bist wirklich irre!“, sagte ich.
„Weil ich den Abend mit einem mir wichtigen Menschen verbringen möchte?“
„Weil du die Nacht mit der Cheftechnikerin auf einem unterkühlten Hangardeck zubringen willst und dich ganz offensichtlich auch noch darauf freust.“
„Es kommt immer auf die innere Einstellung an.“


==A== Zeitsprung – Der nächste Morgen ==A==


Der Müdigkeit war auch mit Literweise Kaffee nicht beizukommen. Natürlich hatten wir keine hundertprozent einsatzfähige Prophecy auf die Reihe gebracht und so war es an mir, den Chefingenieur zu spielen und bei dem Einsatz dabei zu sein. Also hatte ich die Prophecy nicht mehr verlassen. Zeitweise ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass ich die Commanders beneidete. Im Gegensatz zu uns hatten sie bestimmt einige Stunden Schlaf einheimsen können. Und im Gegensatz zu uns saßen sie jetzt bestimmt auf der Brücke und spielten übermüdet oder brüteten neue Arbeit für uns aus (wie die Temperatureinstellungen der Replikatoren). Als hätten wir nicht anderes zu tun.
„Jall an Maschinenraum!“ Offensichtlich war es jetzt so weit. „Wir brauchen alles aus dem Antrieb. Das Schiff des Doktors wird angegriffen.“
Das wunderte mich nicht wirklich. Es war naiv anzunehmen, dass Sterns Anreise problemlos verlaufen würde. Zum Glück hatten wir mit genau einem solchen Szenario gerechnet.
Ich verteilte meine Befehle an das gut geschulte Personal und warf ein „Advena hier. Ich sehe was ich tun kann“ auf die Brücke. Das war Standartantwort, denn Energie aus dem Antrieb herauszuholen war Standardbefehl.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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