NH – Saeihr – CIV –RPG Log 03(07) – 14238.1555

Richards · Fr 10. Mai 2013, 14:34

Wörter: 1125
Erwähnte PCs:
Erwähnte NPCs: T’Sara, Shran Erank

Thema: „Der Lauscher an der Wand“

=A= Promenadendeck: Agentur Gamma Informations =A=

„Miss Saeihr, Sie haben Besuch“, meldete sich die Stimme meiner Sekretärin per Interkom. „Es handelt sich um… äh… Mr…“ Ich konnte hören wie jemand im Hintergrund etwas sagte, dann fuhr die Vulkanierin fort: „Mr Shran Erank.“
Ich runzelte die Stirn über meine Sekretärin. Shran Erank war einer der Informanten für Gamma Informations und T’Sara sollte das wissen. Woher dieser plötzliche Aussetzer bei ihr? Ich wusste, dass bei vielen Vulkaniern im Alter die Konzentration aussetzte und damit lag der Verdacht nahe, dass meine Sekretärin von demselben Effekt betroffen war, den ich schon bei anderen Leuten hier auf der Starbase erleben durfte. Ich hoffte einfach mal, das war nicht der Fall.
„Schicken Sie Mr Erank herein!“, forderte ich sie auf. Ich war gespannt auf Mr Erank. Er war im Dockbereich der Dominion-Schiffe postiert worden um mit einigen Empfangsgeräten aufzufangen, was Sonderbotschafterin Ethilia und der andere Jemmie so alles hörten. Wenn er jetzt vorbei kam, dann hatte er vielleicht etwas interessantes zu berichten.
Shran Erank betrat kurz darauf mein Büro. Er war ein noch ziemlich junger Andorianer. Seine Eltern betrieben eine kleine Bar auf dem Promenadendeck. Er selbst war kurz nach der Etablierung meiner Agentur an mich herangetreten und hatte ein Interesse an einer Mitarbeit bekundet und ich hatte ihn als Azubi eingestellt.
„Hallo Shran“, begrüßte ich ihn. „Was haben Sie für mich?“
„Wie Sie befürchtet hatten, ist der Jemmie keine gute Informationsquelle“, berichtete Shran. „Er ist einfach zu niedrig in der Hierarchie an Bord. Außerdem wurde er zusammen mit seinem überlebenden Kollegen kurz nach dem Austausch auf ein anderes Schiff verlegt, vermutlich deren Stammeinheit.“
„Ich hatte gehofft, dass Ethilia in vielleicht vorerst in ihrer Nähe behält um ihm einige Fragen zu stellen“, meinte ich bedauernd. „Aber anscheinend kann man sich heutzutage auf nichts mehr verlassen.“
Shran schmunzelte kurz über meine Bemerkung, dann fuhr er fort. „Aber die Aktion, der Sonderbotschafterin einen Lauscher unterzuschieben war eine geniale Entscheidung.“
Ich winkte gelangweilt ab. „Bitte keine Schleimerei, Shran!“, bat ich ihn. „Das hatte ich während meiner Zeit bei der romulanischen Flotte zu Genüge. Das reicht für ein ganzes Leben. Aber ich vermute, Sie haben dennoch etwas verwertbares?“
„Ethilia war eine gute Informationsquelle“, nickte Shran. „Sie und der kommandierende Erste ihres Schiffes gehören zu den entscheidungstragenden Personen und alles Wichtige an Bord ihres Schiffes und auch innerhalb dieses Verbandes geht über die beiden. Ich habe einige Reports verschiedener Abteilugen und die entsprechenden Antworten der Führungsebene. Ich habe sogar die Besprechung der Wachpläne zwischen Ethilia und ihrem Ersten mitschneiden können.“
Ich gähnte gelangweilt. „Nichts wirklich interessantes“, antwortete ich. „Für die Informationen würde ich nicht einmal was bekommen, wenn ich sie auf den Informationsmarkt werfen würde. Die einzige Situation, in welcher ich diese Informationen wirklich verwenden könnte, wäre, wenn ich mich entschließen würde heimlich die Schiffe zu infiltrieren. Dann kämen mir die Wachpläne gelegen. Aber das wird momentan noch nicht geschehen. Ich hoffe mal, das ist nicht der einzige Grund, warum Sie ihren Posten verlassen und mich aufsuchen.“
„Nein, das ist er nicht“, erklärte Shran. Er zog einen Speicherkristall aus der Tasche und legte ihn vor mir hin. „Vor einer halben Stunde erhielt Botschafterin Ethilia einen Funkspruch, der sie veranlasste ihn in einem separaten Raum entgegenzunehmen. Ich habe das Gespräch soweit wie möglich aufgezeichet. Allerderdings spricht Ethilias Gesprächspartner ziemlich leise und von ihm konnte ich gar nichts mitbekommen. Dafür ist aber auch der Part der Botschafterin etwas aufschlussreicher.“
Ich drehte den Speicherkristall in meiner Hand. „Wurde gesagt von wo der Spruch kam?“, erkundigte ich mich.“
Shran schüttelte den Kopf. „Nein, Miss Saeihr.“
Ich seufzte. „Also gut, dann sehen wir mal, was wir haben“, entschied ich mich und schon den Kristall in das Lesegerät. Gleich darauf konnte ich auf den Speicher des Kristalls zugreifen und rief den Inhalt auf meinem Tischrechner auf. „Ab welchem Speicherpunkt soll ich abspielen?“, erkundigte ich mich bei Shran. Der Angesprochene kam um meinen Schreibtisch herum und sah mir über die Schulter. Schließlich zeigte er auf einen Eintrag. „Das ist der richtige Einstiegspunkt“, erklärte er.
„Also gut“, kommentierte ich und rief die Datei ab. Gleich darauf hörte ich die Stimme Ethilias:
„…nehme das Gespräch im Nebenraum an, Erster.“
Während nur ein paar zischende Geräusche sich öffnender und schließender Türen zu hören waren, raunte mir Shran zu: „Vielleicht hätten wir doch etwas später einsteigen sollen. Das ist leicht zu früh.“
„Passt schon“, antwortete ich. Aus der Äußerung Ethilias hatte ich herausgehört, dass es gleich los gehen würde. Und wirklich meldete sich die Stimme der Sonderbotschafterin: „Ihr habt gerufen?“
Die Antwort des Gesprächspartners war nicht deutlich zu hören, allerdings schien Ethilia darüber nicht sehr erfreut zu sein, wie man gleich darauf aus ihrer Antwort heraushören konnte: „Ich weiß, das mit den drei Soldaten, welche einige Rebellen ersetzen sollten, war nicht ganz die beste Idee aber es war ziemlich ungünstig, dass die Rebellen vorher Radau auf der Promenade machen und dann von der Sicherheit der Starbase unter Verschluss gehalten werden. Ich nehme an, das war Euer Verdienst?“
Wieder konnte ich nicht hören, was Ethilias Gesprächspartner sagte. Er schien ihr einen längeren Vortrag zu halten. Schließlich meldete sich Ethilias Stimme wieder: „Das liegt innerhalb meiner Möglichkeiten… In Ordnung, wann genau?... Verstanden, es wird geschehen. Ich erwarte Euren nächsten Anruf.“
„Das war alles“, lies sich Shran neben mir vernehmen. Ich schaltete die Wiedergabe ab. „Es sieht so aus als ob Ethilia mit noch jemanden zusammenarbeitet“, lies er sich vernehmen. „Und er scheint hier auf der Starbase zu sein. Glaubt Ihr, Ihr könnt den Ton noch etwas optimieren, dass man den anderen Gesprächspartner noch hören kann? Vielleicht können wir ihn noch identifizieren.“
Ich schüttelte den Kopf. „Die Lauscher, die ich verwendet habe sind sehr klein gehalten, so dass sie nur schwer entdeckt werden. Allerdings hat das zwei Nachteile: Zum einen die geringe Übertragungsreichweite, weswegen Sie in der Nähe der Schiffe bleiben mussten und zum anderen eine eingeschränkte Aufnahmequalität. Da kann man leider nichts mehr verbessern.“
Shrans Fühler zeigten Enttäuschung. „Schade“, antwortete er.
„Mich beunruhigt noch etwas“, erklärte ich. „So wie Ethilia gesprochen hat, hat sie mit jemanden gesprochen, der rangmäßig über ihr steht. Es gibt nur zwei Personenkreise, die in der Hierarchie des Dominions über einem Vorta stehen. Die einen sind höherrangige Vorta. Aber zum einen gibt es keine Vorta an Bord von New Hope. Das Dominion hat keine Botschaft hier. Zumindest noch nicht. Und zum anderen gibt es nur wenige Vorta, die im Rang über einer Sonderbotschafterin stehen.“
„Vielleicht ein geheim operierender Agent der Vorta“, mutmaßte Shran.
„Hoffentlich ist es nur das“, gab ich zurück. Denn von der anderen Personengruppe hoffe ich inständig, dass niemand von denen an Bord ist.“
Ich griff zum Interkom auf meinen Schreibtisch. „Ich unterrichte Commander Ricarda“, erklärte ich. „Wenn sich meine Befürchtung bewahrheitet und wir einen Gründer an Bord haben sollte sie davon erfahren.“

-tbc-