NH - EnsJG T. McMannis - MED - RPG11 Log9 - 14258.1208

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Wedge Antilles
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Do 30. Mai 2013, 11:06

Personen: Kiri, Harley, Val, Odria, Jason, Altair, Sturm
Wörter: 1248


--- Krankenstation ---


Ich hatte ja nicht wirklich ein Danke erwartet, aber nett wäre es trotzdem gewesen. Okay, wir hatten sie mit einer schmerzhaften Krankheit infiziert und ihnen nicht einmal ein Schmerzmittel gegeben, um eine Wechselwirkung auszuschließen; aber das Ganze taten wir doch nur, um ihnen noch etwas länger Gelegenheit zu geben, sich schmerzhafte Krankheiten und Verletzungen zuzuziehen, von denen wir sie dann wieder befreiten. Irgendeine Existenzberechtigung mussten wir Ärzte haben, sonst würden ja einfach alle wegsterben.
Wie gesagt, vielleicht ein kurzes Schulterklopfen oder Danke. War denn das zu viel verlangt?


„Wie geht es dem Commander?“ ch'Thane hatte sich die Ehre gegeben, sich in die heiligen Hallen der Krankenstation hinabzubegeben und das nun gefragt.
„Physisch ist sie weitestgehend unverletzt, lediglich ein paar Hämatome und eine leichte Blessur an der Speiseröhre...“ Wer immer diesen Knebel aus ihrer Kehle entfernt hatte, war dabei nicht gerade zimperlich umgegangen – es musste also jemand mit einer Grundausbildung im Sanitäter-Bereich gewesen sein. Oder fortgeschrittener.
„Bleibt nur noch der Zustand ihre Murmel“, kam Harley nun mit dem anderen Part, „deswegen haben wir auch schon einen Seelenklempner auf sie angesetzt.“

Kirilenkova sah in die Richtung von Valeris. „Wie können wir sicher sein, dass sie die Echte ist?“
Wie aufs Stichwort betraten mehrere Personen die Krankenstation. Zwei Drei-Käse-Hoch lösten sich direkt aus den Händen der nicht zu verachtenden Nanny (okay, ein Part von ihr) und stürmten auf die Patientin zu, krabbelten an beiden Flanken zu ihr aufs Bett und schmiegten sich an sie.
Wir alle standen da und beobachteten das Schauspiel bis zu diesem Zeitpunkt. Dann drehte sich Harley mit einem verträumten Lächeln um. „Das wäre wohl der Beweis. Kinder lassen sich nicht so schnell täuschen wie unsere Technik.“

Ich schaute weiterhin verträumt zu der Nanny. Als ich meinen Blick von ihrem Busen lösen konnte, begann ich dann aber doch die Stirn zu runzeln. Denn neben ihr stand der regungslose Hawk, die Hände auf dem Rücken verschränkt und von zwei weiteren Seclern flankiert. „Was ist mit ihm?“
„Der Lieutenant hat eine große Dummheit begangen“, eröffnete ch'Thane. „Er steht daher bis zum Abschluss der Untersuchung unter Arrest“, sein Blick ging zu Kirilenkova, „jemand hat mich allerdings überzeugt, für diesen Moment eine Ausnahme zu machen.“ Er sah zu den Seclern und nickte ihnen zu. Daraufhin setzte sich Hawk in Bewegung und ging ebenfalls zum Biobett. Dass er immer noch nicht die Arme von seinem Rücken löste, ließ klarwerden, dass er sie schlicht und ergreifend nicht lösen könnte. Handschellen waren eine dumme Sache. Okay, nicht immer.


--- etwas später ---

„Du weißt schon, dass du so etwas nicht haben wirst, wenn du mit ihr zusammen bleibst?“ Die Führungsoffiziere hatten sich inzwischen entfernt und Harley und mich zurückgelassen. Während wir mit der Reinigung einiger Instrumente und Katalogisierung mehreren Proben mit dem rigelanischen Fieber beschäftigt waren, hatte sie dabei unentwegt auf die fast perfekte Familienidylle mit einem Lächeln gestarrt.
Bei meinen Worten zuckte sie etwas zusammen und wandte sich mir mit einem irritierten Gesichtsausdruck zu. „Was meinst du?“
„Naja, Kinder und so. Geht bei zwei Frauen nicht. Solltest du als Ärztin eigentlich wissen.“ Okay, eigentlich sollte das jede aufgeklärte Person wissen, die nicht mehr an die Sache mit dem Klapperstorch oder dem fuolornisischen Feuerdrachen glaubte.
Sie zuckte mir den Schultern. „Wer sagt, dass ich Kinder will?“
„Dein Dauer-Gelächer, bei dem man schon Angst haben muss, dass du morgen an Muskelkater um die Mundregion herum leidest.“ Ich schaute in ihre Hand. „Und die Tatsache, dass du gerade versuchst, mit dem Hypospray das Laserskalpell zu behandeln.“

Harley sah flugs herunter, erkannte ihr unlogisches Verhalten und legte beide Objekte mit einem Seufzen zurück. Einen Kommentar bezüglich ihrer tickenden, biologischen Uhr verkniff ich mir dann doch. „Sollte, und das ist wirklich rein hypothetisch gesprochen, sollte es jemals so weit kommen, wird halt eins adoptiert.“ Ich bezweifelte, dass jemand freiwillig sein Kind diesem Duo überlassen wollte, wobei es mir schwer zu fiel zu entscheiden, wer von den Beiden der ausschlaggebende Part sein würde. „Ansonsten findet sich bestimmt jemand für eine Samenspende.“ Sie tätschelte mir auf die Wange. „Nicht wahr?“ Damit schlich sie an mir vorbei, streifte meine gesamte Seite und tänzelte betont Arschwackelnd davon, als wolle sie die Spende jetzt gleich von mir einholen.


--- etwas später ---

„Also, Doc, wie siehts aus?“
Ich hielt ihm den Tricorder ans Ohr. „Hören Sie das?“
„Ja.“
„Was hören Sie?“
„Ein Piepsen.“
„Gut, Ihre Schwerhörigkeit gehört wohl der Vergangenheit an.“ Ich zog den Tricorder zurück und starrte aufs Display. „Ich kann auch keine Fieberviren mehr finden, dafür aber genügend Antikörper in Ihrem Blut. Scheint so, als hätte Q Junior das Interesse an Ihnen verloren.“ Bei diesen Worten wackelte ich ein wenig mit dem Kopf, um meine Belustigung über seine vorige Äußerung zum Ausdruck zu bringen.
Doe runzelte die Stirn. „Ich habe den Eindruck, Sie machen sich lustig über mich.“
„Aber nicht doch.“ Okay, mit dieser Aussage tat ich eigentlich genau das.
„Ich bin noch nicht so vertraut mit dem menschlichen Prinzip des Sarkasmus. War das Sarkasmus?“
„Neeeeein.“
„War das Sarkasmus?“

Okay, das konnte noch ein Weilchen so weitergehen, daher kürzte ich das Ganze ab. „Hören Sie, ich hab Q junior miterlebt. Er würde kein Interesse an einer einzelnen Person haben. Erst recht nicht an einer Person, die nicht weiblich ist.“
„Wie erklären Sie sich dann die Sache mit dem rigelanischen Fieber?“
„Harley muss sich damals geirrt haben. Vielleicht war es eine ähnliche Variante. Eine Mutation.“ So, wie er eine war. Ich klappte den Tricorder zusammen und legte ihn beiseite. „Auf jeden Fall sind Sie gesund und können die Krankenstation verlassen. Es sei denn, sie sind gerne hier. In dem Fall schlage ich aber vor, Sie holen sich ein Anmeldeformular zur Einstellung als Krankenpfleger.“

Ich hatte schon oft Leute fluchtartig die Krankenstation verlassen sehen, aber er musste einen neuen Rekord aufgestellt haben. Okay, er hatte in den letzten Tagen auch schon einiges an Übung darin.


--- etwas später ---

„Also, Doc, wie siehts aus?“
Ich hielt ihm den Tricorder ans Ohr. „Hören Sie das?“
„Ja.“
„Was hören Sie?“
„Ein Piepsen.“
„Und was könnte das bedeuten?“
„Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen!?“
„Gut, Ihr Verständnisproblem gehört wohl der Vergangenheit an.“ Ich zog den Tricorder zurück und scannte ihn weiter. „Damit muss ich Sie wohl bald wieder auf die Besatzung los lassen.“
„Ich denke, das muss ein wenig warten. Ich habe einiges nach- und redaktionell aufzuarbeiten.“ Er verschränkte die Hände ineinander und verstummte. Vermutlich bereitete er in seinen Gedanken bereits seine Rede für den Erhalt des Pulitzerpreises vor.

Nach einigen Sekunden klappte ich den Tricorder zusammen. „Sie sind kerngesund und hiermit entlassen.“
„Sehr gut“, jauchzte er fast und sprang vom Stuhl auf. „Ich...“ Er stockte, dann erhellte sich sein Gesicht. Ich bemerkte, dass er an mir vorbei sah, also folgte ich seinem Blick, der auf der Trill haften blieb. Sie kam auf uns zu und blieb vor Sturm stehen.
„Ich wollte Sie besuchen kommen.“
„Das ist zu freundlich von Ihnen. Ich fürchte nur, Sie sind ein wenig zu spät, ich wurde gerade offiziell entlassen.“ Dabei entblößte er bei einem charmanten Lächeln seine perfekten Beißerchen, während sich auf dem Boden eine Sabberlache bildete. Okay, letzteres geschah nur in meiner Vorstellung.
„Oh“, machte Odria. „Dann...“ Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.
Musste sie auch nicht, denn Sturm hatte eine: „...können Sie mich zum Essen begleiten. Ich bin am Verhungern.“
Jetzt begann auch sie zu strahlen.

Na super. Ein charmanter Kerl. Ein kostenloses Abendessen. Die Erleichterung, dass ihre Vorgesetzte nicht tot war. War ja klar, wo das enden würde.
Ich grummelte. Und noch mehr, als Sturm mir auf die Schulter klopfte und meinte: „Danke, Doc.“
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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