PRO – Lt. Com. Setan – XO – RPG02 Log01 – 14272.0005

[Odria Tenara]

Wörter: 1159
Personen: Kirilenkova, die Führungsoffiziere


= /\ = Starbase, New Hope, Raumdock - USS Vigilant NCC 2508 (New-Orleans-Klasse) - Maschinenraum = /\ =

Obwohl ich, wie ein Großteil der Besatzung, Landurlaub hatte und die neue Station der Föderation im Gamma-Quadranten besichtigen hätte können, hatte ich mich dazu entschieden die Zeit mit einer produktiveren Aufgabe zu füllen. Während auf der Vigilant die Impulstriebwerke gewartet und teilweise ausgetauscht wurden, führte ich Updates der Sensorensoftware durch. Viel zu oft hatte ich mich in der Vergangenheit über deren begrenzte Leistung beschwert, was bei den restlichen Führungsoffizieren nach und nach zu Ärger führte. Ihrer Meinung nach erfüllte ich, als Vulkanier und Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung der Vigilant ein altes Klischee. Das ich mich über die Technik beschwert hatte, war zunächst mit einem lächeln quittiert worden. Doch in den letzten Sitzung des Führungsstabes, hatte ich bei einigen eine Geste beobachtet, die allgemein als Augenrollen bekannt war.
Natürlich waren meine sozialen Kompetenzen eingeschränkt, aufgrund der Tatsache das ich keinerlei Emotionen zuließ, aber dennoch hatte ich mich mit grundlegender Mimik und Gestik fühlender Wesen befasst.

Mein Kommunikator piepste und riss mich aus meiner Aufgabe.
„Lieutenant Commander Setan... Melden sie sich an der zentralen Luftschleuse“


= /\ = Starbase, New Hope, Luftschleuse – Etwas später = /\ =

„Commander Kirilenkova nehme ich an.“
Der erste Offizier der Starbase war mir aus Bilddateien bekannt, was sie jedoch gerade von mir wollte, konnte ich nicht ahnen.

„Lieutenant Commander Setan, Abschluss an der vulkanischen Akademie der Wissenschaften mit dem Fachgebiet Astronmischer Objekte?“
„Der bin ich, wobei der Kern meiner Studien sich im speziellen auf Risse im Subraum und das in irdischer Terminologie als Einstein-Rosen-Brücke bezeichnete Phänomen, besser bekannt als Wurml...“
„Dann habe ich den richtigen.“

Sie deutete mir an ihr zu folgen.

„Wir haben einen Notruf empfangen.“ Commander Kirilenkova reichte mir ein Padd.
„Laut den Dateien der Sternenflotte sind sie eine anerkannte Kapazität im Bereich solcher Phänomene. Ich benötige Ihre Expertise auf dieser Mission.“
Sie schenkte mir einen kurzen Blick, ging dann jedoch eiligen Schrittes weiter.
„Sehen sie sich dazu im Stande?“
„Mich aufzusuchen war eine logische Entscheidung, Commander. Ich werde mein möglichstes tun, sie zu unterstützen.
„Sie werden noch etwas mehr tun, Lieutenant Commander. Ihrer Akte habe ich entnommen, dass sie auf der Sternenflottenakademie mehrere Kurse im Bereich Kommando besucht haben.“
„Das ist korrekt, Sir.“
„Daher ernenne ich sie zum temporären Ersten Offizier. Als solcher werden sie mir, wie bereits erwähnt, mit ihrem Wissen beiseite stehen, als auch den Rettungseinsatz koordinieren.“
„Eine Kluge Entscheidung, Sir.“
„Kommen sie, Mr. Setan. Wir haben nur wenig Zeit.“


= /\ = USS Prophecy, Briefingroom – Noch etwas später = /\ =

Die Führungsoffiziere hatten sich im Briefingroom der USS Prophecy versammelt. Keiner von ihnen sah besonders entspannt aus, aber das war angesichts der Situation auch kaum zu erwarten. Meiner Vermutung nach hatten sie alle schon gehört worum es ging, auch wenn sie noch keine Details kannten. Im Hintergrund, also außerhalb des Raums, war die Besatzung dabei die letzten Vorbereitungen dafür zu treffen, dass es den Raumdock verlassen konnte.
Ich hatte bislang keinen der Führungscrew kennen gelernt und dennoch waren sie mir vertraut. Manche Spezies ordneten meiner Spezies eine Affinität zur Genauigkeit zu. In meinem Fall hieß das, dass ich mich über mögliche Zusammenstöße vorbereitete.

„Lieutenant Commander Setan ist ein Spezialist für astronomische Objekte,“ begann Commander Kirilenkova, „Er wird auf dieser Mission als erster Offizier fungieren und mich und Sie beraten.“
Damit sah sie mich vielsagend an.
„Meine Damen und Herren, es ist mir ein Vergnügen mit Ihnen zusammen zu arbeiten.“
Natürlich war es mir in diesem Fall kein vergnügen, aber im laufe meines Dienstes hatte ich gelernt, dass sich fühlende Spezies wesentlich wohler fühlten, wenn man derartige Floskeln verwendete, was die Zusammenarbeit mit Ihnen enorm vereinfachte.

„Auf der Vigilant haben wir möglicherweise einen etwas anderen Arbeitsstil, ich werde mich daher bemühen, mich an den ihren anzupassen um einen reibungslosen Arbeitsablauf zu garantieren. Nun zu den Fakten. Die USS Tycho Brahe untersuchte in einem nahegelegenen Sektor ein astronomisches Objekt, das der Sternenflotte als Objekt 'AG 107' bekannt ist. Langstrecken Scanns identifizierten es als eine Partikelfontäne, jedoch waren einige der Werte anormal, weshalb das Forschungsschiff entsandt wurde. Vor wenigen Stunden empfing die Sternenflotte einen Notruf von der Tycho Brahe. Etwas von dem wir nicht viel wissen, ist schief gegangen. Der Notruf war höchst unpräzise und teilweise verstümmelt. Wir wissen also nicht worauf wir uns einstellen müssen. Da die Prophecy das einzig verfügbare Schiff im Sektor ist, das schnell genug vor Ort sein kann, dürfen wir keine Zeit verlieren.“

„Was ist mit ihrem Schiff, Lieutenant Commander? Könnte es im Zweifelsfall keine Unterstützung leisten?“
Die Frage kam von einer ernst drein schauenden Person. Ich musste nicht überlegen um darauf zu kommen wer es war. Lieutenant Commander Ricarda. Ebenso wie der bekannte Data war sie eine Androidin, was vermutlich bedeutete das sie mich eher verstehen würde als die anderen Personen im Raum.
„Leider nicht. Die Vigilant liegt derzeit für eine Überholung der Impulstriebwerke im Dock. In den nächsten Neunzig Stunden wird sie nicht in der Lage sein sich aus eigener Kraft zu bewegen. Das nächste Schiff, dass in der nähe ist, ist die USS Garuda, Sabre-Klasse. Sie wird allerdings erst deutlich nach uns ankommen.“

„Können sie uns genaueres über das Phänomen sagen?“
Dieses mal hatte sich die medizinische Offizierin zu Wort gemeldet.
„Es tut mir Leid. Bis auf die Daten der Langstreckenscans und die einer Klasse Drei Sonde haben wir nichts darüber. Plötzlich auftretende Anomalien können höchst instabil sein und sich schon bei geringen Fluktuationen, ausgelöst durch Tiefenscans oder durch ein Impulstriebwerk das dem Objekt zu nahe kommt, kollabieren und sich verändern. Ich vermute das dass hier passiert ist. Allerdings ist das reine Spekulation. Gibt es weitere Fragen?“

Für einen Moment blieb es Still.

„Nun gut,“ fuhr ich fort, „ohne zu wissen um was es sich genau handelt, können wir nicht viel tun. Dennoch sind wir in der Lage uns auf gewissen Eventualitäten vorzubereiten.
Partikelfontänen sind in vielerlei Hinsicht gefährlich. Die medizinische Abteilung muss sich auf schwerverletzte, insbesondere verstrahlte Patienten vorbereiten. Richten sie die Krankenstation darauf aus, möglichst viele Besatzungsmitglieder der Tycho Brahe aufzunehmen.
Die Sicherheit muss Vorbereitungen treffen, die Tycho Brahe möglichst schnell zu evakuieren, sollte die erforderlich werden. Konzentrieren sie sich dabei vor allem auf eine Vielzahl an Transportwegen. Shuttles, Transporter und jeder andere Weg, der in Frage kommen könnte. Sollte es soweit kommen, muss es möglichst schnell und Reibungslos verlaufen.
Sowohl die technische Abteilung muss sich damit befassen, das Phänomen zu analysieren und die Gefahrenquelle, die die Tycho Brahe bedroht, zu beseitigen. Kümmern sie sich darum das die Sensoren und andere Systeme problemlos funktionieren.
Die wissenschaftliche Abteilung kann praktisch nicht sehr viel tun, bis wir vor Ort sind. Erarbeiten sie sich theoretisches Wissen um astronomische Objekte die diesem ähneln.
Ich möchte Ihnen nichts vormachen. Es warten ein paar Stunden harter Arbeit auf sie.
Falls einer von Ihnen im Detail auf meine Anweisungen eingehen möchte, stehe ich Ihnen zur Verfügung.“

Damit nickte ich Commander Kirilenkova zu und gab Ihr das Wort zurück.