Personen: Noah Parrish, Ricarda, Devi Patel, Valeris A. Advena, Tehlak t`Natal i-Sevec tr`Ratleifik
NPCs: Akiel ch’Thane, Lukas R. Pike
Wörter: 1‘378
Titel: Besuch
=A= G-001 New Hope – äussere Sektion Beta – Deck 175 – Sicherheitslabor 3 =A=
„Ausgezeichnet. Versuchen Sie die Drohne auf den Untersuchungstisch zu befördern. Aber ganz vorsichtig!“, sagte Parrish als das Sicherheitsteam mit einer Borg-Drohne das Sicherheitslabor betrat. Sein Unterton gefiel mir überhaupt nicht. Er troff von Abschätzung, als glaubte er, unsere Offiziere wären nicht in der Lage, mit einer Borg-Drohne umzugehen. Mit einem entsprechenden Blick bedachte ich den hochnäsigen Wissenschaftler. Hätte die Sicherheit der Station nicht in seinen Händen gelegen, hätte ich gehofft, dass er scheiterte und sich blamierte. Trotz all dem Ärger, den mir Parrish bereitete, oder nannten wir es besser Verärgerung, musste ich ihn in Bezug auf die Borg auf dem Laufenden halten.
„Die Befragungen des Händlers haben Neuigkeiten über den Ursprung der Drohnen ergeben. Commander Ricarda wird in einer Stunde mit der Prophecy diesen Spuren nachgehen.“
„Das klingt ja wunderbar.“
Plötzlich stand eine weitere Person bei Ricarda, Parrish und mir. Ich sah die junge Frau an, die sich zu uns gesellt hatte. Ich kannte sie nicht, aber ich wusste, ich würde sie so schnell nicht mehr vergessen. Sie war attraktiv und strahlte eine unheimliche Anziehungskraft auf mich auf. Unheimlich, weil ich mir nicht erklären konnte, wieso ich plötzlich eine andere Frau als Harley attraktiv fand. So unglaublich attraktiv. Andere Frauen auf der Hauptpromenade waren mir auch schon ins Auge gestochen, aber seit Harley hatte niemand mehr eine solche Anziehungskraft auf mich gehabt. Der Gedanke an Harley beschämte mich. Ich bekam ein schlechtes Gewissen und versuchte demonstrativ nicht diese Devi Patel anzuschauen, wie Parrish die neue junge Frau gerade vorgestellt hatte.
„Sie sind keine Ingenieurin?“, fragte Ricarda, welcher wohl wie mir das blaue Uniformunterhemd aufgefallen war.
„Das stimmt bedingt. Ich bin unter anderem Ingenieurin aber vor allem Antropologin und Astrophysikerin.“
Astrophysikerin. Musste sie sich jetzt unbedingt noch interessanter machen? Die Frau musste weg! Glücklicherweise gab es dafür gerade eine sehr gute und diskrete Gelegenheit:
„Das klingt faszinierend. Was halten Sie davon, wenn Sie die Prophecy auf ihrem Flug begleiten. Wir könnten eine Expertin an Bord brauchen.“
Die Wissenschaftlerin vom Daystrom Institut zögerte kurz und schaute unschlüssig zur Borg-Drohne und danach fragend zu Parrish. Für einmal war das Kybernetik-Experten-Ekel einmal ganz anders. Patel schien irgendwelche Hebel bei ihm in Bewegung zu setzen. Jedenfalls stimmte er ihrer Anfrage überraschend freundlich zu.
=A= G-001 New Hope – Deck 275 – Korridore – kurzer Zeitsprung =A=
„Commander!“, rief eine vertraute Stimme nach mir. Ich drehte mich zu der Stimme um und erkannte, wie ich erwartet hatte, Commander Advena auf mich zu kommen. Sie wollte wohl mit mir sprechen: „Auf ein Wort!“
Ich verabschiedete mich von Commander Jensen. Er würde die Leitung der Wissenschaft an Bord der Prophecy übernehmen. Er hatte nur noch einige Fragen zu klären gehabt und damit waren wir fertig. Abgesehen davon hatte er sich an Bord der Prophecy auf den Abflug vorzubereiten. Inzwischen stand auch Advena vor mir und begann mit ihrem Anliegen:
„Commander, bitte um Erlaubnis, auf der Station bleiben zu dürfen.“
Wieso überraschte mich das nicht? Ich war mir ziemlich sicher, dass ihre Entscheidung mit Parrishs neuen Installationen auf unserer Station zusammenhing:
„Ist es so schlimm?“
„Wie man’s nimmt. Derzeit laufen alle Systeme normal. Wir haben eine extreme Steigerung der Effektivität, in nahezu allen Bereichen. Der Bedarf an Wartung ist um 78 % gesunken, da wir Fehler fast in Echtzeit feststellen können und sofort wissen, wo das Problem liegt. Meist bevor Folgeprobleme auftauchen können. Die Crew hat sich gut an das neue System gewöhnt…“
„Aber?“, unterbrach ich das Geplapper der Chefingenieurin, welches sie sich für ihren schriftlichen Bericht aufsparen konnte, um niemandem auf die Füsse zu treten. Ich wollte die harten Fakten hören. Immerhin ging es um die Sicherheit aller Lebewesen an Bord der New Hope.
„Bei allem Respekt, Commander…“ Es entstand eine kurze Pause, als wüsste Advena selber nicht genau, wie sie sich ausdrücken sollte. Das Resultat war ein von ihr ungewohntes Ausweichen: „Es steht mir nicht zu, über die Arbeit von Parrish zu urteilen.“
„Ich möchte, dass Sie genau das tun! Sagen Sie mir Ihre persönliche Meinung!“, gab ich der Chefingenieurin den nötigen Anstoss, um offen zu sprechen.
„Es ist ein Fehler. Was wir jetzt erleben ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Wenn uns das hier nicht während der Testphase um die Ohren fliegt, dann einer anderen Station irgendwann in naher Zukunft. Dieses Projekt ist Wahnsinn und nur Wahnsinnige konnten es genehmigen… Ma’am.“
„Können Sie diese Feststellung mit Fakten belegen?“, hakte ich nach, denn Advenas Ausführung hatten sich mehr nach Bedenken angehört. So, als hätte sie eben keine Fakten, um diese Bedenken zu erhärten. Was leider Gottes zu wenig war, um ch’Thane dazu zu bewegen, diese Updates wieder auszubauen.
„Nein“, antwortete sie und ich hörte ihrer Stimme an, dass sie mir gerne irgendetwas geliefert hätte. „Trotzdem bitte ich um Erlaubnis, an Bord der Station bleiben zu dürfen. Die Prophecy ist bereit.“
Advena reichte mir ein PADD mit dem technischen Abschlussbericht der Prophecy. Ich wusste, wie dieser aussah. Ich ging die Mission der Prophecy nochmals durch. Sie war auf der Suche nach den Borg. Sie würde höchstwahrscheinlich ein Wrack antreffen, welches wir garantiert nicht bergen würden. Anstehende technische Arbeiten würden sich auf Reparaturen der Prophecy beziehen, sollte diese in ein Feuergefecht mit den Borg verwickelt werden. Alles in allem schien es ein Kampfmission zu werden, bei welcher die Chefingenieurin nicht zwingend zugegen sein musste. Hingegen funktionierte die neue kybernetische Technik an Bord der Station immer noch nicht einwandfrei. Damit war die Entscheidung für mich klar:
„Erlaubnis erteilt!“
=A= G-001 New Hope – Deck 12 – OPS – einen Tag später =A=
„Prophecy Ende!“
Auf dem Hauptschirm der OPS verschwand der Kopf von Ricarda und wurde vom Emblem der Föderation abgelöst. Der Andorianer neben mir wandte sich mir zu und schaute besorgt drein.
„Was meinen Sie, wo sind die Borg hin, nachdem sie die Prophecy zurückgelassen haben und sie nicht ins Howar-System geflogen sind?“
„Ich habe eine Vermutung, aber die wird Ihnen nicht gefallen, Sir!“
„Der Gedanke, dass die Borg hinter den verschwunden Drohnen her sind, ist mir auch schon gekommen, Commander. Und ja, das gefällt mir überhaupt nicht!“
„Ich empfehle, bis auf weiteres auf gelben Alarm zu gehen“, schlug Pike vor, welcher für das Gespräch mit der Prophecy, die nach dem Angriff der Borg doch noch das Howar-System erreicht hatte, auf der OPS weilte.
„Ich kann dem nur zustimmen, Sir!“, erwiderte ich.
„Einverstanden!“, schloss der Andorianer die Runde ab und es legte sich Stille über unser kleines Führungsgremium. Allerdings nur kurz, denn eine Frage beschäftigte mich weiterhin und ich musste sie einfach stellen:
„Was mich einfach nicht los lässt: Wieso haben die Borg nicht versucht, die Prophecy zu assimilieren. Das ist ein völlig untypisches Verhalten. Dahinter könnte sich eine gefährliche Änderung ihrer grundlegenden Vorgehensweise verbergen, ihrer Ziele, aufgrund welcher wir unsere Strategien im Umgang mit den Borg anpassen müssten.“
„Das habe ich mir noch gar nicht überlegt“, gestand ch’Thane. „Aber Sie haben Recht, diese Entwicklung ist gefährlich. Mister Pike, passen Sie ihre Strategien im Kampf gegen die Borg an. Gehen Sie von allen Eventualitäten aus, bis wir nicht Genaueres über ihre neuen Ziele wissen!“
„Sir, ein unbekanntes Flugobjekt fliegt in das Idran-System ein!“, rief plötzlich Lieutenant t`Natal i-Sevec tr`Ratleifik von der Wissenschaftlichen Station. „Die Sensoren machen eine kubusförmige Form aus!“
„Roter Alarm!“, rief Pike, während ich zum Romulaner trat.
„Machen Sie Energiesignaturen der Borg aus, Lieutenant?“
„Einen Moment, Ma’am. Ich arbeite daran, aber wer auch immer sie sind, sie stören unsere Sensoren!“
Ohne gross zu überlegen, setzte ich mich an die Konsole neben Tehlak und rief ebenfalls die Sensordaten auf. Dabei stutzte ich. Die Störung war definitiv vorhanden, aber sie schien nicht von aus zu kommen. Als würden unsere Sensoren von der Station selber gestört oder störten sich selbst. Ich musste unwillkürlich an die Updates denken. Doch bevor ich diesen Gedanken weiterspinnen konnte, sagte Tehlak:
„Bestätigung! Es sind Energiesignaturen der Borg! Ein Standartborgkubus erreicht uns in zwei Minuten!“
Ich stand wieder von der Konsole auf und richtete meinen Blick auf den Hauptschirm. Tehlak hatte ohne Aufforderung das Bild ausgerichtet. Zuerst war nur das All zu sehen, aber wir alle wussten, dass in wenigen Augenblicken ein Borgkubus direkt vor uns unter Warp fiel. Und dann geschah es tatsächlich. Er flog bis auf hundert Kilometer an die Station heran und hielt dann die Position. Auf der OPS hielten alle den Atem an!
[NRPG: Die Borg wollen ihre Drohnen zurück und sie werden an Bord kommen. Und jetzt beginnen auch die kybernetischen Updates langsam aber stetig mehr Fehlfunktionen zu haben und machen uns das Leben noch schwerer. Und zwar alle Updates. Auch jene, die bereits funktioniert hatten. Viel Spass bei euren nächsten Logs
