KYL – Log 10 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15248.1498
Personen: Gaius Karan Agarthon, Eduin Alton, Verreuil, Faedre, außerdem ein Marine und ein Secler.
Wörter: 1211
<<>> Kaylata, unterwegs zur Basishöhle - Tag 2 <<>>
Der Rückweg war nun wesentlich leichter zu schaffen, da wir nicht mehr so beladen waren. Alle Vorräte und einiges an Werkzeug und medizinischer Ausrüstung hatten wir in der gut gesicherten Höhle zurück gelassen. Im äußersten Notfall hatten wir also noch ein Versteck, in dem wir es eine Weile würden aushalten können.
Wir stapften also dem Fluss entlang, dieses Mal in die andere Richtung, als uns Eduin, der wieder voraus ging, plötzlich mit einer Handbewegung veranlasste stehen zu bleiben.
Ein Stück vor uns nahm ich nun auch Bewegung war. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, das es sich um eine Gruppe von Tieren handelte, die gerade dabei wahren ihren Durst zu stillen.
Plötzlich kam Bewegung in die Gruppe. Der leichte Wind, der uns die Hitze erträglicher machte, hatte gedreht und wehte nun von uns in Richtung der Tiere. Aufgeschreckt liefen sie den Hang hinauf, aus der Schlucht hinaus.
Aber nicht alle. Ein Tier versuchte verzweifelt den anderen zu folgen, brach aber immer wieder mit den Hinterläufen ein. Nach einigen Versuchen gab es schließlich auf, blieb liegen und schaute uns mit angsterfüllten Augen an.
Gaius sicherte uns nach hinten und auch in Richtung Hang ab, so das Eduin und ich uns langsam dem Tier nähern konnten. Seltsamerweise bedurfte es in diesem Moment zwischen uns keinerlei Worte. Hier und jetzt verstanden wir uns blind, obwohl wir uns kaum kannten.
Das Tier hatte entfernte Ähnlichkeit mit einem irdischen Luchs, hatte aber eine sandbraune Fellfarbe ohne die typischen schwarzen Flecken. Auch fehlten die Haarbüschel an den Ohren.
Sanft und leise sang ich ein Lied, das unsere Schamanen mich gelehrt hatten und das Tiere beruhigen konnte. Es war mehr ein Summen in tiefen Tonlagen, als etwas das man als Gesang bezeichnen konnte, doch auch hier auf einem fremden Planeten, weit weg von Dorvan V schien es zu funktionieren. Das Tier beruhigte sich sichtlich und begann damit sich die Hinterpfote zu lecken.
Als wir nahe genug herangekommen waren, nahm ich meinen Trikorder aus der Tasche und richtete ihn auf das Fellwesen.
Das Ergebniss sorgte dafür, das sich meine Stirn in besorgte Falten legte. Ruhig flüsterte ich Eduin zu: „Es hat einen Beckenbruch. Das Tier wird hier elend zugrunde gehen, wenn wir nichts tun“.
„Wir sollten es erlösen“, meinte Gaius, der ein wenig hinter uns stand, leise.
„Das kommt nicht in Frage“, flüsterte Eduin ebenso leise zurück. „Es muss einen anderen Weg geben“. Und um Gaius, der noch immer davon überzeugt war, das ein schneller Tot die beste Lösung für das Tier war zu überzeugen, setzte Eduin noch einen Trumpf ein: „Wenn wir hier schießen, kann das geortet werden und selbst wenn wir das Tier mit dem Messer töten, könnte die Leiche gefunden werden und Aufschluss auf unser Hiersein geben.“
Gaius wollte noch etwas dazu sagen, wohl, das man den Kadaver ja vergraben könnte, doch als er in unsere beiden entschlossenen Gesichter schaute, ließ er es sein.
Eduin wandte sich nun zu mir: „Das Beste wäre, wenn wir es betäuben könnten, doch sollten wir hier auf keinen Fall den Phaser einsetzen“.
Ich nickte zustimmend und erwiderte nach kurzem Nachdenken: „Ich müsste ihm ein Betäubungsspray verabreichen, dazu müsste ich allerdings an das Tier rann. Ich hoffe sehr das es mich lässt, ohne mich zu beißen. Es hat Angst und ist in einer ausweglosen Lage.“
Langsam näherten wir uns weiter und das Tier beobachtete argwöhnisch jede unserer Bewegungen, doch ohne irgendeinen Warnlaut von sich zu geben.
Schließlich war ich so nahe, das ich mich neben den Patienten knien konnte. Große Augen schauten mich an. Augen in denen ich Angst und Schmerzen sehen konnte, aber keine Agressivität. Das Hypospray hatte ich schon vorher aus der Tasche genommen und hielt es nun verborgen in meiner Hand. Eduin bewegte sich auf die andere Seite des Tieres. Das war sehr klug, denn nun folgte der Kopf der Großkatze seinen Bewegungen.
Als mein Kollege sich dann bückte, und mit einem Grasbüschel vor dem Kopf des Tieres wedelte, war es abgelenkt genug, so das ich das Medikament verabreichen konnte. Das Zischen veranlasste unser Sorgenkind, seinen Kopf schnell zum Ursprungsort des Geräusches zu drehen, doch hatte ich meine Hand längst zurück gezogen.
Noch einmal schaute es mich an, und nun lag eher Erstaunen in seinem Blick. Dann schloss es die Augen und sein Kopf legte sich auf die Pfoten. Es würde nun lange genug schlafen, das wir es in die Höhle schaffen konnten.
Ohne ein Wort zu sagen bückte sich Eduin und hob das Tier auf. Er legte es sich wie einen Kragen um die Schultern und so marschierten wir weiter. Das es meinem Kollegen unterwegs noch wärmer werden würde, als es ohnehin schon war, schien er zu ignorieren.
Nach zirka zwei Stunden erreichten wir endlich unsere Basishöhle.
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Es war kurz nach Mittag, als wir erschöpft und hungrig ankamen. Natürlich wurden wir sofort am Höhleneingang von einem Marine und einem Mitglied der Sicherheit aufgehalten.
„Was schleppt ihr denn da an?“, fragte der Marine und Eduin antwortete trocken und ohne mit einer Wimper zu zucken: „Das ist Sheila, meine Katze. Siehst du doch.“
Noch während der Marine ihn mit offenem Mund anstarrte, marschierte mein Kollege einfach an ihm vorbei in die Höhle hinein. Gaius und ich folgten grinsend.
Eduin war gerade dabei, das Tier auf seinen Schlafsack zu legen, wobei ich ihm half, um die verletzte Hüfte nicht noch mehr zu schädigen, als Commander Verreuil auf und zu trat.
„Was soll denn das hier werden?“ fragte er fast sanft und ich wusste, nun durften wir kein einziges falsches Wort sagen.
Ich erklärte also die Situation, das wir das Tier nicht elend hatten sterben lassen können, das es aber auch gefährlich gewesen wäre es zu töten. Mir war klar, das er wissen würde, dass das so nicht ganz stimmte, denn natürlich wäre es, aus seiner Sicht, das Beste gewesen es seinem Schicksal zu überlassen, oder es lautlos zu töten und zu vergraben. Er öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, hielt dann aber überraschenderweise inne. Es schien als würde er auf etwas lauschen, doch der Moment war so kurz, das ich mir nicht sicher war ob ich mich mit diesem Eindruck geirrt hatte. Ich sah allerdings Faedre in der Nähe stehen. Sie schaute mich mit einem beruhigenden Lächeln an.
„Gut, dann pflegen sie das Tier gesund. Sobald es wieder in Ordnung ist, lassen sie es laufen. Sie sind mir dafür verantwortlich, das es durch diese Katze keinerlei Probleme gibt!“, sagte der Commander zu Eduin, der nur erleichtert und zustimmend nickte. Dann wandte er sich mir zu: „Gibt es außer dem Katzen Problem noch etwas zu berichten?“ „Ja, Sir“, antwortete ich knapp und er deutete auf seine provisorisches Büro. Ich folgte ihm also, nachdem ich Faedre gebeten hatte sich um die Verletzung der Katze zu kümmern.
Nachdem der Verreuil hinter uns die Türe aktiviert hatte, erzählte ich ihm so genau wie möglich, was wir gefunden hatten. Außerdem übertrug ich alle Aufnahmen aus der 'Fallenhöhle' auf sein Pad. Nachdem er noch einige Fragen gestellt hatte, die ich ordnungsgemäß beantwortete, war ich entlassen und durfte mich endlich um meinem knurrenden Magen kümmern.
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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