NH – LtCmdr Dem Sawley – TEC – Log5 - 15257.1257
Personen: Lt. Stewart, Ens. Carter, Lt. McNamara (erwähnt)
Wörter: 1.083
~~USS Stardust, Deck 3~~
„Ich wusste ja, dass den Geheimdienst Verträge und Abmachungen bei diplomatischen Beziehungen recht wenig interessieren.“, bemerkte ich leise, nachdem die Besprechung an Bord der Stardust beendet war und die „nette“ Dame von eben jener Abteilung nicht mehr zugegen war. Holiday und Dar standen neben mir im Turbolift, nachdem sich dessen Türen geschlossen hatten.
„Es geht um die Sicherheit der Station.“, konterte Dar. Die andere Technikerin schien gerne mal auf Konfrontationskurs zu mir zu sein, ob das jetzt an mir lag oder an ihrer generellen Einstellung, wusste ich nicht. Sehr sympathisch, ich mochte sie.
„Wie dem auch sei, wir müssen tun was unsere Befehle sagen.“, sagte Holiday. Die manchmal etwas nachdenklich wirkende Frau hatte ein leichtes Harmoniebedürfnis, dachte ich mir. Lag vielleicht an der neuen Familiensituation, in der sie sich momentan wiederfand.
„Was ist eigentlich mit Lukez, bleibt der auf der Station oder nimmst du ihn mit?“, fragte ich, um das Thema zu wechseln. Und soziale Konversation, das war wichtig. Erschrocken sah sie mich an.
„Daran habe ich jetzt noch gar nicht gedacht!“ Es waren inzwischen zwei Wochen, seit ihre Freundin weg war und das Zusammenleben mit diesem Jungen war immer noch etwas ungewohnt, wenn es um die Erfüllung der Pflichten ging. Ich hatte Mitgefühl mit ihr und dachte daran, dass ich selbst noch etwas erledigen musste, bevor wir uns auf diesen Ausflug begaben.
„Oh, ich muss noch Bericht erstatten.“, stellte ich ein wenig erschrocken fest. Die beiden Damen schauten mich fragend an. Der Admiral war momentan der einzige, an den ich einen dienstlichen Bericht adressieren musste. „Auf der Erde wartet eine private Institution, auch Ehefrau genannt, auf einen Statusbericht meines Lebens.“, erklärte ich mit einem Grinsen im Gesicht und strich mir dabei mit der Hand über meinen Kinnbart.
„Du bist verheiratet?“, fragte Holiday erstaunt. Gerade in diesem Moment ging die Tür des Turbolifts auf.
„Habe ich das etwa nicht erzählt? Schande über mich.“, sagte ich und verließ, weiterhin wie ein Debiler grinsend den kleinen mobilen Raum.
~~Quartier Sawley~~
„Jedenfalls wurde ich temporär auf ein Schiff, die USS Galatea versetzt. Forschungsmission und so.“, schloss ich meinen Bericht an meinen persönlichen Überwachungsstaat. Tam war kaum begeistert davon, dass ich wieder in den aktiven Dienst versetzt worden war, doch weder sie noch ich konnten etwas dagegen unternehmen. Und ehrlichgesagt wollte ich das auch nicht. Dafür spielte mein Herz bei dem Wort „Ausflug“ ein viel zu gutes Drummersolo.
„Aber mach dir keine Sorgen.“, sagte ich noch und zwinkerte. Alleine durch meine Mimik würde sie wissen was genau los war. Geheimer Auftrag, darf nicht darüber sprechen. Dafür machte sie sich zwar umso mehr Sorgen um mich, aber wir hatten eine Abmachung: Ehrlichkeit, auch wenn es schmerzhaft wird. „Und egal was passiert, ich freue mich immer noch auf die Zeit, wenn du her kommst.“ Ich setzte noch mein charmantestes Lächeln auf, das ich hatte und hauchte: „Ich liebe dich.“ Das saß hoffentlich. Ach, ich kannte sie gut genug. Das saß zu hundert Prozent, das würde sie sich mindestens siebeneinhalb mal anschauen. Ich konnte mir ihren Gesichtsausdruck bildlich vorstellen und am liebsten würde ich davon eine Aufnahme haben. Oder noch besser, sie hier haben.
~~USS Galatea~~
Und sie lachte nur, diese Geheimdienstkuh. Ich hatte mich zurückgehalten, denn ich wusste genau, dass das eine Mission für das Marinecorps war. Doch es war Dars Wunsch mit auf den Planeten zu gehen. Nach der Besprechung sagte ich ihr, dass sie hartnäckig bleiben sollte, wenn sie wirklich mit wollte.
Kurze Zeit später erklärte ich dem hiesigen Chefschrauber, dass ich einige Techniker der Galatea für ein kleines Projekt brauchte. Ich hatte mir schnell etwas einfallen lassen müssen wie ich die Umbauten an dem Shuttle erklären könnte. Diese Schnepfe in schwarz. Extra dafür ausgebildet sich Ausreden einfallen zu lassen und dann überließ sie das doch anderen Leuten. Das ärgerte mich. Ich kam aber nicht drum herum. Dumme Kuh.
So hielt ich also das Padd vor mich, auf dem stand, dass ich autorisiert war einige Tests zu Tarntechnologie hier an Bord durchführen durfte, im Namen der Forschungsabteilung der Akademie. Genauer begründet warum wir das hier machten, hatte ich dadurch, dass die Sternenflotte nur im Gammaquadranten Tarnung einsetzen durfte und die Entwicklung noch im Feld getestet werden musste. Natürlich alles in unendlichem Geschwafel eingebettet, dass sich das ja niemand richtig durchlas. Die Person mir Gegenüber nickte nur etwas misstrauisch, aber ließ mich passieren. Vor allem durch die kleine Bemerkung des Geheimdienstes, welcher sehr an diesen „Tests“ interessiert war. Hach, es machte Spaß wieder im Dienst zu sein.
~~Shuttlehangar~~
Dar und ich hatten drei weitere Techniker zur Seite gestellt bekommen. Nachdem wir in zwei Stunden Brainstorming eine hoffentlich funktionierende Tarnvorrichtung entworfen hatten, ging es nun an den Einbau. Ich drückte die Daumen, dass sie funktionierte, immerhin hatte ich das Gerät als fertigen Entwurf präsentiert. Als Inspiration hatte ich ein paar Arbeiten von unabhängigen Wissenschaftlern zu Rate gezogen. Das dürfte einigen Leuten nicht gefallen, dass sich solche schriftlichen Werke in meinem Besitz befanden.
Da meine Kollegin vor allem mit der Wartung, Reparatur und Modifikation der Jägerstaffeln der New Hope beschäftigte, war sie optimal für dieses Projekt geeignet. Trotzdem ließ ich ihren Wunsch gewähren, die Geheimdienstfrau weiterhin zu bearbeiten. Zur Besprechung war sie aber anwesend.
„Wir müssen das Ganze natürlich noch auf das Shuttle modifizieren.“, sagte ich vor der versammelten Truppe.
„Wir werden die Energieversorgung erhöhen müssen.“, sagte ein junger Ensign. Er schien gerade erst von der Akademie zu kommen. Kannte ich diesen Kerl vielleicht sogar?
„Da haben Sie vollkommen Recht, Ensign. Dennoch ist es unhöflich einen vorgesetzten Offizier zu unterbrechen.“ Kommandomodus, eindeutig.
„Ja, Sir! Entschuldigung, Sir!“ So steif wie der junge Mann nun dastand, könnte man fast meinen jemand hätte ihm einen Stock…
„Dann mal los. Sie haben die Pläne, Sie kennen die Shuttles, Vorschläge zum Einbau sind erwünscht.“
„Sir?“, fragte der Ensign wieder, indem er mich ein wenig zur Seite zog.
„Was gibt es?“
„Wieso nehmen wir ein Shuttle des Typs 11, statt eines Typ 9? Das würde sich für Testflüge deutlich besser eignen.“ Im Typ 9 hatten nur zwei Personen Platz, wohingegen der Typ 11 eine ganze Truppe von Marines aufnehmen konnte.
„Ich mag den Typ 11.“, erklärte ich trocken. Dieser Ensign war misstrauisch und dachte nach, der konnte noch zu einem Problem werden. Und zu einem guten Offizier. „Außerdem steht das in unseren Befehlen festgeschrieben. Meiner Meinung nach ist diese Größe auch besser für eine leistungsfähige Tarnvorrichtung geeignet.“ Punkt aus, Ende, ich drehte mich um und marschierte zum Shuttle. Geheimaktionen, ich hasste es. An Shuttles basteln, ich liebte es.
Was Holiday gerade machte?