KYL – Log 16 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15262.1435

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Jadzia_Bennet
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Di 3. Jun 2014, 13:21

KYL – Log 16 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15262.1435

Personen: Verreuil, Faedre, Jera, Icho NPC (Bürgermeister der Stadt Orgacik)

Wörter: 1999


<<>> Kylata – Basishöhle –Morgen Tag 4<<>>


Es war soweit alles gesagt worden, was für uns von Interesse war. Leider waren sehr wenige gute Nachrichten dabei. Die beste Nachricht war noch, das es wohl nicht nur einige Kylas gab, die mit dem Tun der Kazon nicht einverstanden waren, sondern das sich bereits Wiederstandsgruppen gebildet hatten. Hier sollten wir ansetzen. Ich hatte Verreuil erzählt, das die Kazon Leute suchten, die sie als Mediziner einsetzen könnten. Kylas die Ahnung von Medizin hätten. Diese sollten kurz eingeschult werden und dann die Arbeiter betreuen, was bedeutete, das sie sich frei in genau gekennzeichneten Bereichen bewegen konnten.
Verreuil hatte bestimmt, das ich Faedre mitnehmen sollte und nach kurzem Nachdenken, hatte er auch noch Jera befohlen mit uns zu kommen. Er war der Meinung, das es nicht schaden könnte jemanden aus der Sicherheit dabei zu haben und die Einschulung der Kazon, die für einen Kylas Heiler reichen würde, musste auch für jemanden aus der Sicherheit ausreichend sein. Womit er mit Gewissheit recht hatte.


<<>> Kylata – Ogacik – Tag 4<<>>


Wir drei hatten uns also in dem Gebäude gemeldet, in dem wir am Vortag um Arbeit angesucht hatten. Wir wurden in einen Raum geführt, in dem uns ein Kazon der sich Lomreas nannte einige Hyposprays zeigte und erklärte wie diese funktionierten. Es gab welche in unterschiedlichen Farben und er erklärte uns, welche Farbe zu welchen Krankheitssymptomen passte. Innerlich musste ich schmunzeln. Das war die einfachste medizinische Ausbildung, die ich bisher erlebt hatte.
Länger als diese Einschulung dauerte der Vortrag, was wir nicht tun dürften. Wir durften auf keinen Fall die farbig markierten Bereiche der Anlage verlassen. Grüne und blaue Bereiche durften wir frei und ohne Einschränkungen betreten. Rote Bereiche nur in Begleitung eines Kazon Aufsehers. Er nannte das 'Kazon Begleiter'. Das Eintreten in weiße Bereiche waren nur nach Aufforderung eines Kazon gestattet. Braune Bereiche waren Räume, in denen wir neue Hyposprays und Verbandsmaterial holen konnten und in denen es Ruheräume gab, wo sich Kylas erholen konnten, wenn sie bei der ungewohnten Arbeit zusammen klappten. Das kam laut aussage von Lomeras öfter vor.
Das alles erklärte er uns eindringlich. Er lies es uns sogar wiederholen, bis er sicher war, das wir das alles auch verstanden hatten. Danach brachte er uns in die Anlage.
„Machen sie keine Fehler“, warnte er uns noch einmal, ehe er sich verabschiedete.


<<>> Kylata – Ogacik – Kazon Anlage – Tag 4 <<>>


Wir begannen also mit unserer Arbeit. Dazu mussten wir uns leider trennen. Überraschenderweise gab es genug zu tun. Viele Kylas waren es nicht gewöhnt, stundenlang schwere Lasten aus Regalen zu heben und auf Wagen zu legen, oder an einem Band zu stehen um monotone Handbewegungen auszuführen, oder von einem Raum zum anderen zu hetzen, um Materialien zu verteilen. Immer wieder gab es Leute die einfach umfielen. Meist half es da, ihnen ein stabilisierendes Medikament zu geben, sie in die Kantine zu schicken und sie anzuweisen Ikos zu trinken. Das war ein isotonisches Elektrolyt-Getränk mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Es war kurz vor Mittag, als mich ein Kazon zu einem Gang rief, der in einen weißen Bereich führte.
Er brachte mich zu einer Türe und erklärte: „Hier liegt ein alter Mann. Vielleicht kannst du ihn wieder auf die Beine bringen. Achte nicht auf seine Worte. Er ist alt und verwirrt. Er leidet an Wahnvorstellungen“
Der Kazon ging wieder und ich betrat den Raum. Auf einem Bett lag ein Mann, der für mich nicht den Eindruck eines alten und kranken Mannes machte. Ich hatte mich als Vorbereitung für diese Mission sehr viel mit der Physiologie der Kylas beschäftigt und wusste wie ein alter Mann aussah, Dieser wirkte zwar müde, aber nicht wirklich alt.
Ich schloss die Türe hinter mir und trat ans Bett. Dabei blickte ich auf meinen Scanner, der als Armband getarnt war, um gewohnheitsmäßig festzustellen, ob es hier Überwachungsgeräte gab. Der Scann war negativ.

Wie kann ich helfen?“, fragte ich vorsichtig. Er schaute mich aus wachen Augen prüfend an ehe er antwortete: „Eine Kylas Heilerin? Das ist ja mal etwas neues. Du kannst mir helfen. Bring mir eine Waffe. Das letzte das ich tun will, ehe ich sterbe ist, so viele dieser Fremden zu töten wie ich kann.“
Aufmerksam hatte ich zugehört. Das waren Worte, die ich gerne hörte, die mich aber ein wenig verwunderten. Wenn er so offen gegen die Kazon war, warum lag er hier in einem relativ konfortablen Raum und war nicht irgendwo in einer Arrestzelle?

„Du kennst mich nicht?“, fragte er zu meinem Erstaunen. „Warum sollte ich“, antwortete ich vorsichtig. Er erwiderte: „Wenn du mich nicht kennst, dann kommst du nicht aus Orgacik. Ich war bis vor kurzem hier das rechtmäßig gewählte Oberhaupt der Stadt. Mein Name ist Icho.“
Ich antwortete mit einem Satz, den ich auswendig gelernt hatte: „Ich komme aus Tredoc und bin mit anderen aus meinem Dorf hier her gekommen um Arbeit zu finden und um zu lernen. Ich bin Heilerin und habe erfahren das die Fremden über mächtige Medizin verfügen.“
Er nickte. Anscheinend war meine Erklärung ausreichend.
„Wie kommt es, das man sie hier in der Anlage beherbergt?“, fragte ich und er lachte kurz auf ehe er sagte: „Beherbergt ist gut. Ich und einige Mitglieder meines Regierungsrates waren skeptisch als die Fremden kamen. Andere waren begeistert und ließen sich von der Technik blenden mit der die Kazon, so nennen sie sich, uns beeindruckten. Die Kazon riegelten den Regierungssitz ab, als wir alle versammelt waren um zu beraten ob wir die Fremden unterstützen wollten. Einige hochrangige Kazon kamen in den Raum und stellten es allen die gegen sie waren frei für sie zu arbeiten. Sie hatten Mitglieder unserer Familien in ihre Gewalt gebracht und drohten diese langsam und qualvoll zu töten, wenn wir nicht öffentlich erklären würden, das wir freiwillig für die Fremden arbeiten wollten. Was blieb uns übrig als zu tun was man verlangte? Seither sind wir hier. Wir sind siebzehn Leute und alle werden hier fest gehalten. Wir dürfen diesen weißen Bereich nur verlassen um zu arbeiten. Wir arbeiten in verschiedenen Bereichen. Nie zusammen. Es ist uns auch strengstens verboten miteinander zu reden. Mittags müssen wir hier her kommen. Jeder bekommt sein Essen in seinem Raum. Wir haben alles gemacht, immer mir der Angst um unsere Angehörigen im Kopf.
Vor drei Tagen habe ich erfahren, das die Kazon unsere Familien gleich zu Beginn unserer Gefangenschaft umgebracht haben. Sie wissen nicht das ich das weiß und nur aus dem Grund vertrauen sie mir noch. Würden sie es wissen, dann wärst du mit Sicherheit nicht hier. Wirst du mich nun verraten oder mir helfen? Du bist wohl meine einzige Chance.“

Ich hatte seiner Geschichte aufmerksam gelauscht. Das war nicht nur eine Chance für ihn, sondern auch für mich. Konnte ich ihm vertrauen? Ich beschloss, es ein wenig zu tun. Alles was er sagte war plausibel. Ich hätte auch gespürt, wenn er mir eine Lügengeschichte erzählt hätte. Also erwiderte ich: „Auch ich verabscheue die Fremden und das was sie tun. Es gibt viele die so denken. Das ist der wahre Grund, warum ich hier bin. Ich will die Fremden dahin schicken wo sie hergekommen sind.“
Er lächelte ehe er leise sagte: „Die Hundertbrüstige hat meine Gebete erhört. Es gibt wieder Hoffnung. Ich muss irgendwie mit den anderen hier Festgehaltenen reden. Gemeinsam können wir meinem Volk die Augen öffnen.“
„Ich werde einen Weg finden. Ich komme wieder“, versprach ich und verließ den Raum.

Nun machte ich mich auf die Suche nach Jera. Bei dem was ich vor hatte würde ich Hilfe brauchen. Nach einer Weile fand ich sie. Sie war gerade dabei einen Raum zu verlassen in dem sich medizinisches Material befand. Ohne Worte deutete ich ihr, wieder zurück in den Raum zu gehen. Als wir drinnen waren vergewisserte ich mich ob wir hier abgehört wurden, und erst als ich sicher war das das nicht der Fall war, erzählte ich ihr die soeben gehörte Geschichte.
„Wir müssen etwas tun“, meinte sie, nachdem ich zu Ende erzählt hatte. „Ja, aber was?“ fragte ich, denn mir war nicht ganz klar, wie wir diesen Leuten helfen konnten. „Es wäre wichtig, das wir ihnen ermöglichen, miteinander zu sprechen“, erklärte die Sicherheitlerin bestimmt. Sie haben Einfluss auf die Kylas.“
Genau das war auch meine Meinung. Jera hatte bereits auch einen Plan. „Es ist gleich Mittagspause und die Regierungsleute werden in ihre Räume gebracht. Du gehst wieder zu Icho. Den Kazon am Eingang des weißen Bereiches werde ich ausschalten. Und zwar so, das er denkt er wäre einfach umgekippt. Kreislaufschwäche ist halt nicht nur etwas, das die Kylas bekommen.“ Sie grinste, ehe sie weiter sprach. Ich bleibe dann am Eingang des Bereiches als Wache, während du die Leute aus ihren Zimmern holst und sie zusammen bringst. Auf dich darf kein Verdacht fallen.“
„Und wenn jemand kommt“, warf ich ein, doch Jera lies sich nicht beirren. „Lass das meine Sorge sein“, meinte sie und in ihren Augen konnte ich deutlich lesen, das sie zu allem bereit war, wenn es sein musste.

Das Signal zur Mittagspause ertönte. Jera und ich begaben uns in die Nähe des weißen Bereiches. Sie deutete mir, zu warten. Der Kazon am Eingang drehte uns den Rücken zu und schaute auf ein Pad, das er in Händen hielt. Die Romulanerin bewegte sich völlig lautlos, Als sie hinter dem Mann stand bewegte sie blitzschnell ihre rechte Hand und Augenblicke später lag der Mann friedlich schlafend am Boden. Es war so schnell gegangen, das ich nicht mitbekommen konnte, was genau sie gemacht hatte.
Schnell huschte ich in den Gang. Jera ging einige Schritte mit mir und blieb dann stehen. Ich begab mich zuerst wieder zu Icho. Schnell erzählte ich ihm von unserem Plan und nun merkte ich, das ich mit meiner Einschätzung recht gehabt hatte. Flink hüpfte er aus dem Bett. Nichts war zu sehen von irgendeiner Schwäche. Zusammen gingen wir nun von Tür zu Tür und Icho bat alle ihm zu folgen. Sie folgten seiner Bitte zwar zögernd, aber sie taten es alle.
Kurze Zeit später waren alle in Ichos Raum versammelt. Entsetzt hörten sie zu, als der abgesetzte Bürgermeister ihnen erzählte was er erfahren hatte. Wut und Verzweiflung ergriff die Anwesenden Männer und Frauen. Viele wollten sofort losrennen um sich an den Kazon für den Tot ihrer Angehörigen zu rächen, doch ich konnte sie beruhigen.
„Es hat keinen Sinn, wenn sie nun alle ihr Leben opfern“, erklärte ich ruhig. „Tun sie weiterhin so als würden sie kooperieren. Reden sie mit den Kylas die hier arbeiten. Ihnen vertrauen die Leute. Bauen sie einen starken Widerstand auf. Es wird bald die Zeit kommen los zu schlagen, das verspreche ich.“
Ich hatte mir fester Stimme geredet. Icho schaute mich nach diesen Worten lange an ehe er sagte: „Wer bist du? Du redest nicht wie eine Kyla.“
„Das kann ich noch nicht sagen“, antwortete ich und fuhr fort: „Vertrauen sie mir einfach.“
Alle nickten nach meinen Worten. Icho wollte noch etwas sagen, als ich laute Stimmen hörte. Ich öffnete die Türe einen kleinen Spalt und erschrak.
Drei Kazon standen vor Jera. „Was haben sie hier zu suchen?“ fragte einer mit lauter Stimme und griff nach ihrem Arm. „Ich suche meinen Mann, rief die Sicherheitlerin. Dabei lies sie ihre Stimme hysterisch klingen. „Ihr habt ihn hier irgendwo versteckt. Seit drei Wochen suche ich ihn. Lassen sie mich los.“
Mir war klar was passiert war. Die Kazon hatten ihren schlafenden Kollegen gefunden und wollten nun nachschauen ob hier alles in Ordnung war. Jera hätte verschwinden können, doch dann wäre unsere Versammlung aufgeflogen.
Nun trat sie wild um sich. Sie spielte die verzweifelte Frau, der alles egal war. Und sie war gut. Es gelang ihr zwei der Kazon auszuschalten. Beide lagen blutend am Boden, ehe es dem dritten gelang die ebenfalls blutende Romulanerin mit seiner Waffe zu betäuben. Ich konnte sehen wie er sie weg schleifte. Nun war der Gang kurz frei und wir beeilten uns. Ich verließ den weißen Bereich und schaute das ich so weit wie möglich davon weg kam und die Regierungsmitglieder huschten schnell wieder in ihre Zimmer.
Als die durch den Lärm herbeieilenden Kazon den Gang betraten, fanden sie nur noch zwei blutende Wachen vor und einige Kylas die scheinbar neugierig aus ihren Zimmern schauten.
Ich ging weiter meiner Arbeit nach. Meine Gedanken waren bei Jera, die sich für das gelingen des Planes geopfert hatte. Was würden die Kazon wohl mit ihr tun?
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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