NH – Log 04 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 15338.1353

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Jadzia_Bennet
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Mo 18. Aug 2014, 12:32

NH – Log 04 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 15338.1353


Personen: Paul Kosario (NPC), Jenny Lee, Lucille Walker,


Wörter: 1568


ゑ NH – Deck 337 – Sicherheit – Büro DCXO – Tag 7/Vormittag ゑ


Endlich gab es mal gute Nachrichten. Der vermisste Paul Kosario war gefunden worden. Ich hatte den Bericht des Geiselbefreiungsteams vor mir auf dem Monitor und las ihn sorgfältig durch.
Offensichtlich hatte das SCIS Erfolg bei der Suche gehabt, denn es war Special Agent Jenny Lee, die ich bereits recht gut kannte, welche das Team angefordert hatte. Zumindest war sie es, die den Auftrag dazu gegeben hatte. Nachdem ich am Vortag das Vergnügen gehabt hatte, mit Miss Lee zu Abend zu essen, war ich von der Kombinationsgabe der Dame beeindruckt.

Kosario war also in Bereich einer Shuttlerampe auf Deck 535 gefunden worden. Dort gab es einen kleinen Lagerraum. Irgendjemand hatte dort schon vor einiger Zeit eine Laboreinheit aufgebaut. Dem Bericht konnte ich weiter entnehmen, das es zu drei Verhaftungen gekommen war. Offensichtlich Leute, welche Paul Kosario bewacht hatten.
Es war die erste heiße Spur in diesem Fall und so beschloss ich, mich selbst darum zu kümmern.
Ich begann damit, das ich über Comm Miss Lee rief, die sich auch sofort meldete.
„Agent Lee hier. Was kann ich für Sie tun, Sir.“
„Ich hätte gerne einen kurzen zusammenfassenden Bericht von Ihnen“, antwortete ich, und so knapp wie möglich aber auch so präzise wie nötig schilderte sie mir die Vorfälle aus ihrer Sicht. Sie schloss mit: „Ich bleibe vorläufig in diesem Lagerraum. Ich will wissen was die Techniker hier herausfinden. Außerdem möchte ich sicherstellen, das keine Spuren verwischt werden. Wenn hier wirklich Drogen hergestellt wurden, so kann es sein, das es noch irgendwelche Rückstände davon gibt.“
„Gut“, antwortete ich und fuhr fort: „Ich werde nachfragen ob ich bereits mit dem Opfer reden kann. Je nach Auskunft der Mediziner werde ich diesen dann befragen. Sollte es aber länger dauern, bis ich zu ihm kann, werde ich mich zuerst um die drei Verhafteten kümmern. Es würde mich freuen wenn Sie dazu stoßen würden, sobald es Ihre Zeit erlaubt.“
„Das werde ich gerne tun“, sagte sie und da es weiter nichts zu besprechen gab trennte ich nach einem: „Gut, wir sehen uns dann“, die Verbindung.

Als nächstes rief ich die Hauptkrankenstation um mich nach dem Befinden Kosarios zu erkundigen. Eine Medizinerin meldete sich und erklärte, das es dem Patienten den Umständen entsprechend gut ging. Er war ein wenig verwirrt, doch sein Allgemeinzustand würde eine Befragung ohne weiteres möglich machen.
Also verließ ich mein Büro und machte mich auf den Weg.


ゑ NH – Deck 349/350 – Hauptkrankenstation - Tag 7/Vormittag ゑ


Nachdem ich mich beim Empfang vorgestellt und erklärt hatte warum ich hier war, wurde ich von einer Krankenpflegerin zum Zimmer des Patienten geleitet. Zu meiner Befriedigung sah ich, das zwei Sicherheitsleute vor der Türe standen, die salutierten als sie mich sahen.
Kurz fragte ich, ob irgendjemand versucht hatte Kosario zu besuchen, doch teilten sie mir mit, dass lediglich seine Ehefrau für eine halbe Stunde hier gewesen war. Diese würde am Nachmittag wieder kommen. Sie erklärten auch, das Commander Walker persönlich den Befehl gegeben hatte, keinen zum Patienten zu lassen, außer seiner Frau, Agent Lee und mich. Er war ein wichtiger Zeuge und es konnte sein, das man versuchen würde ihn zum Schweigen zu bringen.
Wieder einmal zollte ich meiner Vorgesetzten Respekt. Sie hatte den Bericht zur selben Zeit wie ich erhalten und sofort dafür gesorgt das unser Zeuge in Sicherheit war. Lucille hatte derzeit mehr als genug zu tun und dennoch schaffte sie es die Übersicht zu behalten. Sie konnte, genau wie ich, nicht überall sein, aber sie wusste genau über alles Bescheid.

Als ich das Zimmer des Opfers betrat, richtete er sich in seinem Bett auf und begrüßte mich mit einem aufgeregten: „Endlich kommt jemand von der Sicherheit. Ich will das diese Woodieny von der Station gejagt werden. Sie sind wie die Pest. Wo sie auftauchen gibt es nichts als Ärger.“
„Guten Tag Mister Kosario“, erwiderte ich und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen. „Sie können mir gleich alles erzählen, doch zuerst will ich wissen wie es Ihnen geht.“
„Mir geht es bescheiden“, antwortete er. Seine Hände kneteten die Bettdecke und sein linkes Augenlied zuckte nervös. Man konnte deutlich erkennen, das der Mann unter einer starken Anspannung stand.
„Wollen Sie mir erst einmal die ganze Geschichte erzählen. Von Anfang an. Beginnen Sie am besten damit, woher sie die Woodieny kennen“, begann ich die Befragung. „Lassen Sie sich Zeit. Wenn ich etwas unternehmen soll, so muss ich alles wissen“, fügte ich noch dazu.

Da ich in ruhigem Ton und sehr sanft geredet hatte, entspannte Kosario sich ein wenig. Er lehnte sich zurück und begann zu erzählen: „Als ich in den Gammaquadranten kam, hatte ich zuerst großes Glück. Ich handelte mit außergewöhnlichen Stoffen. Es gibt eine Pflanze, die nur auf einem einzigen Planeten gedeiht. Die Ausfuhr dieser Pflanze oder von Teilen davon ist streng verboten. Es steht sogar die Todesstrafe darauf.
Aus dieser Pflanze kann man, ähnlich wie aus Baumwolle, Fäden machen. Mit diesen Fäden werden wunderbar leichte Stoffe gewonnen. Diese Stoffe sind natürlich sehr selten und kosten dementsprechend viel. Es gibt wegen diesem hohen Preis kaum Abnehmer dafür. Mir ist es allerdings gelungen die Imperatorin der Pekara dafür zu begeistern.
Sie kaufte diese Stoffe für sich und ihren Stab. Es war ein tolles Geschäft und ich sah die Zukunft meiner Familie auf Jahrzehnte hinaus als gesichert.
Nach einem halben Jahr zirka wurde der Handelsvertrag allerdings gekündigt. Man teilte mir mit, das man einen Lieferanten gefunden hatte, der einen Stoff liefern konnte der noch ein wenig besser war als meiner. Außerdem wäre er viel günstiger.

Entsetzt begann ich nach zu forschen. Was ich heraus fand war erschütternd. Den Woodieny war es gelungen einige der Pflanzen zu stehlen. Außerdem hatten sie es geschafft, diese zu entschlüsseln und sogar zu replizieren. Dadurch konnten sie natürlich wesentlich günstiger liefern als ich. Es reichte ihnen aber nicht mich fast an den Rand des Ruins gebracht zu haben. Sie überschwemmten den Markt mit diesen Stoffen, so das auch die Bevölkerung des Planeten, die bisher fast ausschließlich von dem Anbau und der Vermarktung dieses Stoffes lebten keine Geschäfte mehr machten. Sie mussten ihre gesamte Wirtschaft umstellen und damit beginnen, die Ressourcen ihres Planeten ab zu bauen. Etwas das sie immer vermeiden wollten.

Ich habe mich dann weiter umgehört und erfahren, das die Woodieny jedes gute Geschäft von dem sie Wind bekommen kaputt machen. Als sie nun plötzlich hier auftauchten, habe ich Panik bekommen. Seit das Geschäft mit den Pekara vorbei war habe ich mir hier wieder einen recht guten Handel aufgebaut. Nicht so toll wie es mal war, aber doch so, das ich und meine Familie gut davon leben kann. Sie werden auch das wieder zerstören.
Ich musste etwas tun. Also bin ich zu Lusolas Teris gegangen und habe ihm gedroht, das ich einiges gegen ihn in der Hand hätte und er von hier verschwinden sollte. Das war nicht ganz wahr, denn in Wirklichkeit habe ich nichts gegen sie in der Hand, doch ging ich davon aus, das es sicher einiges gibt das die Woodieny lieber nicht öffentlich werden lassen wollen. Dieser kleine Sohn einer Küchenschabe hat daraufhin versucht mich zu beruhigen und mich gebeten am nächsten Tag wieder zu kommen. Er hätte eine Idee was man tun könnte, so das auch ich davon profitieren würde.
Im Augenblick war ich zufrieden.
Ich wollte also nach Hause gehen. Während ich auf den Turbolift wartete, kamen drei Leute auf mich zu. Sie stellten sich neben mich und ich dachte, das sie auch den Lift benutzen wollten. Plötzlich sprühte mir einer der Drei etwas ins Gesicht. Es wurde schwarz. Als ich wieder zu mir kam, war ich in dem Raum in dem man mich gefunden hat. Die drei Männer waren ebenfalls hier. Ich war gefesselt. Die Männer redeten kein Wort. Man gab mir zu Essen und zu Trinken. Gleich danach schlief ich wieder ein. Ich denke das etwas in der Mahlzeit war. Ich bin erst wieder aufgewacht, als ihre Leute kamen.“

Erschöpft von der langen Rede schloss Paul Kosario kurz die Augen, öffnete sie aber gleich wieder und sagte: „Ich bin sicher das Lusolas Teris dahinter steckt. Sie müssen ihn verhaften.“
„Das werden wir, wenn er der Schuldige ist“, sagte ich ruhig und fragte: „Haben Sie Feinde auf der New Hope?“
Er lachte kurz auf. „Natürlich habe ich die. Ich habe Erfolg und einige Händler wollen mich lieber gestern als heute weg haben. Außerdem habe ich eine Frau geheiratet, die jemand anderem versprochen war. Die Familie hat gedroht mich um zu bringen. Aber dennoch bin ich sicher das es die Woodieny waren.“

„Mister Kosario, ich denke sie sollten sich nun ein wenig ausruhen“, erklärte ich sanft, denn ich konnte deutlich sehen das dieses Gespräch ihn angestrengt hat. „Überlassen Sie ab jetzt uns die Ermittlungen. Sollte es tatsächlich jemand aus dem Volk der Woodieny gewesen sein, so werden wir das klären. Ich danke Ihnen für den ausführlichen Bericht. Sollte Ihnen noch etwas dazu einfallen, so zögern Sie bitte nicht sich bei mir zu melden.“
Er nickte zustimmend. Ganz zufrieden war er nicht, denn er hatte wohl gehofft, das wir die Woodieny sofort von der Base verjagen würden.
Für mich war aber absolut noch nicht sicher, das sie etwas mit der Entführung zu tun hatten.

Ich machte mich also auf den Weg in mein Büro, wo ich einen ausführlichen Bericht für meine Chefin und die Task Force schreiben musste.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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